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ADAC Chevrolet Cup
18.05.2016

Der Chevrolet Cruze Eurocup am Red Bull Ring

Nach dem Saisonauftakt am Hungaroring ging der Chevrolet Cruze Eurocup Markenpokal am österreichischen Red Bull Ring in die Saisonrennen drei und vier. Auf der anspruchsvollen Rennstrecke in der Steiermark wurde den Zuschauern wieder einiges an Motorsport-Action geboten. Neben den Tourenwagen-Assen im Chevrolet Cruze Eurocup gab es weitere Rennen der FIA ENDURANCE, der DMV Challenge dem Porsche Cup und weiteren Formel-Serien auf der 4,318 Kilometer langen Rennstrecke in den österreichischen Bergen zu sehen.

Nach einem starken Saisonauftakt am Hungaroring ging der Meisterschaftsführende Robert Natau (CH, Flyerdevil Racing Team) als einer der Favoriten in die Rennen am Red Bull Ring. Für die zahlreichen „Chevy-Fans“ stellte sich also die Frage, welcher der anderen Fahrer mit dem schnellen Schweizer um die Spitze würde mitkämpfen können.

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Österreichisches „Wetter-Roulette“ stellt die Fahrer auf die Probe

Bereits bei den ersten Testfahrten zu Beginn des Rennwochenendes am Donnerstag wurde den Fahrern klar, dass dies kein einfaches Rennwochenende werden würde. Der Red Bull Ring begrüßte die Teilnehmer nämlich mit äußerst wechselhaften und regnerischen Bedingungen. Daraus ergab sich die spannende Frage, welcher „Racer“ sich unter diesen außergewöhnlichen Streckenverhältnissen am Besten zurechtfinden würde, um gute Rundenzeiten zu erreichen. Im freien Training war dies der Schweizer Robert Natau in der Startnummer 51, gefolgt von Björn Dietrich (DE, Pfister-Racing by Top-Express) und dem Rookie Rinaldo Zeltner (SUI, Pfister-Racing by Main-Postlogistik). Der Lokalmatador Wolfgang Kriegl hatte zu Beginn noch etwas Schwierigkeiten und musste sich im Training mit dem vierten Rang für das Team Toyo Tires Motorsport zufrieden geben.

Wolfgang Kriegl mit grandioser Pole, Satz und Sieg beim Heimrennen

Im 30-minütigen Zeittraining zur Ermittlung der Startaufstellung schlug der Österreicher aber zurück, und holte sich mit einer tollen Rundenzeit in letzter Minute die Pole-Position vor Robert Natau und Björn Dietrich. Doch die beiden Racer lagen in Lauerstellung und überraschten Kriegl bereits kurz nach Erlöschen der Startampeln.

Dietrich war daraufhin kurz an der Spitze, wurde aber von Robert Natau eingeholt und Natau sammelte somit weitere Führungskilometer. Doch Wolfgang Kriegl hatte sich keineswegs mit einem Dritten Platz zufrieden gegeben und legte sich Björn Dietrich für ein sehenswertes Überholmanöver zurecht. Dahinter hielten die beiden Deutschen Stefan Oneseit (Ravenol-Racing) und Thomas Roth (Pfister-Racing by Brieflogistik-Oberfranken) den Anschluss an die Spitze vor dem talentierten Schweizer Rookie Rinaldo Zeltner (Pfister-Racing by Main-Postlogistik).

An der Spitze machte sich Kriegl auf dem zweiten Platz nun an die Verfolgung von Robert Natau. Nachdem er sich im Windschatten an Natau herangesaugt hatte, musste der Österreicher sein volles Talent ausspielen um an die Spitze zu gehen. Bis zum Ende des Rennens war der Ausgang nicht vorhersehbar und Natau blieb auf Schlagdistanz.

Nach einem actionreichen Sprintrennen ging Kriegl als Erster über die Ziellinie und feierte damit nicht nur einen tollen Sieg vor heimischer Kulisse, sondern brachte sich damit auch zurück in das Titelrennen im Chevrolet Cruze Eurocup. Robert Natau holte einen starken zweiten Platz vor Björn Dietrich der damit erstmals auf das Podium im Chevrolet Cruze Eurocup fuhr. Auf den vierten Rang fuhr Stefan Oneseit, was ein tolles Debüt für ihn darstellte. Gefolgt von Thomas Roth und Rinaldo Zeltner.

Premierensieg für Björn Dietrich im Dreikampf-Thriller in Rennen zwei

Nachdem sich die Fans und Fahrer vom Renn-Krimi des ersten Laufes erholt hatten, ging es am Sonntag Morgen auch schon auf die Jagd nach Punkten und Pokalen in Rennen zwei. Diesmal Stand Wolfgang Kriegl wieder auf der Pole-Position, konnte seinen Platz an der Sonne aber wieder nur kurz genießen. Denn Björn Dietrich und Robert Natau schossen mit tollen Starts an die Spitze.

Auch der Rosenheimer Stefan Oneseit hatte seinen Rhythmus weiter verbessert und schnupperte für Ravenol-Racing bereits an seinem ersten Podestplatz. Rinaldo Zeltner meisterte sein erstes Tourenwagen-Rennen überhaupt mit einer beachtlichen Leistung und konnte seine Rundenzeiten bei jedem Umlauf nach unten verbessern.

Doch die weitaus größere Spannung gab es an der Spitze zu sehen: In einem Dreikampf-Thriller gaben Wolfgang Kriegl, Björn Dietrich und Robert Natau Alles um sich gegenseitig den Sieg abzujagen. In fast jedem Umlauf gab es für die Fans eine andere Reihenfolge von Dietrich-Natau-Kriegl zu sehen.

Unter vollem Einsatz gelang es schließlich Björn Dietrich sich in den letzten beiden Rennrunden an die Spitze zu setzen. Damit trickste er nicht nur den erfahrenen Wolfgang Kriegl sondern auch den Meisterschaftsführenden Robert Natau aus und feierte einen herausragenden Sieg für das Team Pfister-Racing by Top-Express. Knapp dahinter holte sich Kriegl den zweiten Rang mit hauchdünnem Vorsprung vor Robert Natau, der sich damit weitere sichere Punkte für die Meisterschaft holte.

Vier Wochen Zeit zum Durchatmen bis zum Autodrom Most

Nach der tollen Tourenwagen-Action gibt es nun vier Wochen Zeit zum Durchatmen. Vom 15. bis 19. Juni 2016 wird der Chevrolet Cruze Eurocup im tschechischen Autodrom Most fortgesetzt. Man dart also gespannt sein, welcher der Protagonisten dann jubeln wird.
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