Renault Clio Cup
14.11.2015
Im Rückspiegel: Der Renault Clio Cup Central Europe
Nach sieben Saisonsiegen machte Pascal Eberle (Steibel Motorsport) seinen Premierentitel im vierten Jahr seiner Renault-Markenpokalkarriere schon im vorletzten Rennen klar. „Ich bin so glücklich, dass es endlich geklappt hat“, sagte der Schweizer nach dem Titelgewinn. Dino Calcum (Stucki Motorsport) blieb nach vier Siegen diesmal die Vizemeisterschaft, nachdem der Bochumer 2013 und 2014 zwei Titel in Folge einfuhr. Ein Doppelsieg zum Finale unterstrich Calcums Widerstandsstärke.
Eberles und Calcums Mannschaften waren auch die Taktgeber in der 2015 neueingeführten Team-Wertung. Sebastian Steibel und Daniel Nyffeler unterstützten Eberle bei Steibel Motorsport. Andreas Stucki und Fredy Suter fuhren neben Calcum bei Stucki Motorsport. Beim Finalrennen schlug das Pendel schließlich um knappe vier Punkte zu Steibel Motorsport aus. „Die Fahrermeisterschaft war die Hauptsache, aber der Sieg in der Team-Wertung ist ein fantastischer Zusatz“, kommentierte Teamchef Claus Steibel den Doppelschlag seiner Mannschaft, die seit Mitte der 90er Jahre in den Renault-Markenpokalen startet.
Henric Skoog (PFI Racing) gewann als Gesamtdritter auch die Junior-Wertung für die maximal 20-jährigen Piloten. Der 19-Jährige gewann 2015 den Schwedischen Clio Cup und wollte ursprünglich nur sporadisch starten. Skoog verpasste letztlich allerdings nur ein Wochenende. „Im Clio Cup Central Europe kann ich auf den mitteleuropäischen Traditionskursen fahren. Die sind größer ausgebaut als die kleinen schwedischen Strecken. Diese Erfahrungen sind für mich sehr wichtig“, so der Schwede. Vier Formel 1 Rennstrecken waren Teil des Kalenders. Dieser umfasste sieben Wochenenden in fünf Ländern.
Skoog zählt mit zwei Triumphen zu den Rennsiegern. Sein Verfolger in der Gesamtwertung, René Leutenegger (Wüst Motorsport), realisierte einen dritten und einen zweiten Platz. Als Gesamtvierter siegte der mit 47 Jahren älteste Fahrer im Feld außerdem in der Gentleman-Wertung für die Piloten ab 40 Jahre.
Verbleibender der vier Rennsieger ist Tomáš Pekař (Carpek Service). Der Tscheche setzte vor jubelnder Kulisse mit einem Heimsieg in Most ein Ausrufezeichen. Die ansonsten durchgewachsene Saison endete für Pekař auf Gesamtposition sechs. Davor lag der Schweizer Andreas Stucki, der viermal Platz drei einfuhr.
Auf dem Nürburgring und in Hockenheim sorgte Peter Larsson (PFI Racing) für Aufsehen. Der Schwede ist seit einem Motocross-Unfall im Jahr 2007 von der Brust abwärts gelähmt und sitzt im Rollstuhl. Regulär startet der 47-Jährige, wie Teamkollege Henric Skoog, im schwedischen Championat. Seinen umgerüsteten Clio bedient Larsson nur mit den Händen. „Mit dem Start auf den Formel 1 Strecken erfülle ich mir einen Traum“, so Larsson. Auf dem Nürburgring fuhr der Schwede bei tückischen Mischbedingungen einen starken achten Platz ein.
Die Fans konnten 2015 rund um die Welt mit dabei sein. Alle 14 Rennen wurden live, in voller Länge und kostenlos auf www.renault-sport.de übertragen. „Alles sieht aus, wie in einer klassischen Fernsehübertragung“, sagt Vera Herrmann, die Projektleiterin des Clio Cup Central Europe. „Wir sind allerdings nicht an einen TV-Sender gebunden. Man kann aus allen Teilen der Welt zugucken. Damit ist unsere Reichweite viel höher. Auch bei Verzögerungen im Zeitplan muss die Übertragung nicht vorzeitig abgebrochen werden.“ Sämtliche Rennen sind außerdem auf dem YouTube Kanal der Meisterschaft nachträglich zu sehen. (Text: Lukas Gajewski)