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12h Mugello
15.03.2015

MRS-Team in Mugello vom Pech verfolgt

Molitor Racing erlebte beim gestrigen 12 Stundenrennen der 24H Series powered by Hankook ein turbulentes Rennen in Mugello. Nach Pole Position in der Cup-Klasse und einem respektablen zehnten Gesamtstartplatz, lag das Team nach dem ersten Drittel und nach zeitweiliger Führung auf einem guten siebten Rang. Doch ein Rennen mit allen Höhen und Tiefen mit insgesamt drei Unfällen resultierte in einem finalen siebten Rang in der Klasse bei dem Langstreckenrennen.

Es war ein Wochenende wie eine Achterbahnfahrt. Obwohl die beiden US-Amerikaner Charles Espenlaub und Charles Putman bisher noch nie auf dem italienischen Rennkurs unterwegs waren, zeigten sie sehr gute Speed. Mit Pole Position in der Cup-Klasse war der erste Grundstein für ein aussichtsreiches Rennen gelegt. „Es war natürlich schön, als Klassenführender loszufahren, aber es zählt immer erst im Rennen, wie wir heute gesehen haben“, sagte Christian Engelhart, der sich erstmals mit den Amerikanern das Cockpit teilte.

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Den Start übernahm Charles Espenlaub, der nach einem schnellen Stint den 991er Porsche an seinen Landsmann Charles Putman übergab. Leider büßte das Team beim Anstehen zum Tanken über acht wertvolle Minuten ein und verlor somit viele Plätze. Putman legte eine hervorragende Aufholjagd hin, doch in der letzten Kurve verlor er kurz die Kontrolle und hatte einen Ausritt ins Kiesbett. „Ich konnte zum Glück das Auto unbeschädigt wieder an die Box bringen“, so Putman. „Es tat mir auch sehr leid für das Team, denn die Balance des Autos war bestens und MRS hatte uns wirklich über das ganze Wochenende ein einwandfreies Auto hingestellt.“

Nach der kurzen Schrecksekunde ging Engelhart in den letzten Stint des Tages und beendete die ersten vier Stunden auf Platz 17 und als Siebter in der Klasse – eine Top-Leistung, denn das Team aus Lonsee-Luizhausen lag nach dem letzten Pitstop auf dem 33. Platz.

„Grundsätzlich bin ich von unseren Fahrern total begeistert“, sagt MRS-Teamchefin Iris Dorr. „Beim Tanken haben wir dann allerdings sehr viel Boden verloren, da für 72 Fahrzeuge nur vier Tankplätze zur Verfügung standen. Dann lag es an unserem Christian Engelhart den Porsche wieder von Platz 33 der Gesamtwertung nach vorne zu fahren.“

Charles Espenlaub setzte sich auch beim Re-Start, der am Samstagmorgen unter der grünen Flagge eingeläutet wurde, wieder hinter das Lenkrad und hatte einen soliden Start. Doch bereits nach wenigen Minuten wurde der Porsche von einem langsameren Rennwagen touchiert, der gerade aus dem Kiesbett kam. Espenlaub war gezwungen mit einem Schaden an der hinteren Radaufhängung an die Box zu kommen.

Das Team arbeitete auf Hochtouren und nach dem Radträgerwechsel ging es für den Nummer-20 MRS-Porsche wieder ins Renngeschehen – allerdings mit 15 Runden Rückstand auf die Spitze.

Kaum zu glauben, dass wenige Zeit später ein Poller inmitten der Strecke lag, dem Espenlaub nicht mehr ausweichen konnte. Leider kam dabei der Kühler zu Schaden, somit das Team abermals gezwungen war einen längeren, unplanmäßigen Stopp durchzuführen. Doch die Crew leistete ganze Arbeit und konnte kurz darauf Putman im #20 Porsche wieder auf die Strecke schicken. Als ob das alles noch nicht genug war, kam es drei Stunden vor Schluss erneut zu einem Zwischenfall: Putman wurde von einem Wagen getroffen, der Porsche flog ab, nur um dann noch einmal von einem weiteren Rennwagen getroffen zu werden. Mit einer erneuten Beschädigung an der Hinterradaufhängung rettete sich der 991er in die Box.

Schließlich ging es für Christian Engelhart in das Auto und nach einer problemlosen Übergabe beendete Charles Putman das Rennen ohne weitere Zwischenfälle. „Wir sind sehr enttäuscht,“ so Iris Dorr nach dem Rennen. „Wir hatten sehr gute Aussichten, die Cup-Klasse zu gewinnen und in der Gesamtwertung unter die ersten Top-10 zu fahren. Wir hoffen, dass es in Zandvoort besser laufen wird.“
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