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VW Scirocco Cup
21.10.2014

Fahnauer Schnellster aber nicht Erster

Am vergangenen Wochenende fand auf dem Hockenheimring in Baden-Württemberg nicht nur der letzte Lauf des Jahres, sondern auch der letzte Lauf überhaupt des Volkswagen Scirocco R-Cups statt. Volkswagen gibt den begehrten Platz im Rahmenprogramm der DTM an die Konzerntochter Audi ab, die einen sehr attraktiven Nachfolge-Cup, den Audi TT Cup, ins Leben rufen wird.

Der Fleinheimer Manuel Fahnauer hat sich wie immer sehr gut vorbereitet und freute sich sehr auf das Finale im badischen Motodrom, in dem seine mitgereisten Fans wieder mehrere Reihen belegt hatten. Im freien Training wurde Manuel bereits auf dem fünften Rang geführt, dabei war der Fleinheimer noch nicht mal zufrieden mit seinem Auto.

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„Wenn wir das Auto hinbekommen, können wir hier gewinnen“, so der 19-Jährige vor dem Zeittraining. Das Auto hinzubekommen, also so abzustimmen wie es der Fahrer haben will, hat geklappt und Manuel hat Wort gehalten, denn er hat im Zeittraining dominiert. Nach zwei schnellen Runden hatte er eine Zeit auf der Uhr, die sechs Zehntel schneller war als die des zweitschnellsten Jason Kremer. Team Fahnauer hat sich entschieden, die Reifen zu schonen und erst einmal abzuwarten, ob die Konkurrenten nachlegen können. Das konnten sie nicht und somit stand fest, Fahnauer startet ins Rennen von der Pole-Position. In Anbetracht dieser Dominanz und der Tatsache, dass Manuel einer der besten Starter des Feldes ist, waren alle geneigt, ein gutes Ergebnis als selbstverständlich anzunehmen.

„Ein guter Start und das Ding ist gegessen“, dachten sich alle, doch es sollte anders kommen. Fahnauer bekam Wheelspin auf die Antriebsräder, das heißt, die Räder drehten am Start durch und er musste noch mal Gas wegnehmen, um Grip zu bekommen. Einige Gegner waren vorbeigeschossen und nun hieß es „Kampf statt Dominanz“. Und die Gegner waren zum Kämpfen aufgelegt, denn schließlich war es der letzte Lauf. Bis auf Rang acht ist Fahnauer zwischenzeitlich zurückgefallen. Am Ende konnte er jedoch wieder auf Platz sechs nach vorne fahren. Dass Fahnauer die schnellste Rennrunde gefahren ist, konnte ihm an diesem Tag kein Trostpflaster sein, unterstreicht aber, dass sich die Startnummer 20 an diesem Wochenende nur selber schlagen konnte.

Einige Fans haben es sehr treffend mit einem verschossenen Elfmeter verglichen. Wie es mit der motorsportlichen Karriere des jungen Rennfahrers weitergeht werden die nächsten Monate zeigen, aber eines steht jetzt schon fest: Der von Audi Motorsport vorgestellte Audi TT mit 310 PS und all seinen Motorsport-Genen war Liebe auf den ersten Blick für Fahnauer.
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