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Rallye Dakar
06.01.2014

Von wegen Warm-up: holpriger Start für die #302

Die „Dakar“, unerbittlich bereits auf den ersten Kilometern: Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz sind mit einem Zeitverlust von 15,57 Minuten in die Rallye Dakar 2014 gestartet. Schneller Rhythmus, Rallye-WM-ähnliche Route – die härteste Rallye der Welt forderte die Teilnehmer von Beginn an und ließ keine Zeit für Herantasten. Warm-up? Fehlanzeige.

An ihrem ersten Tag im Wettbewerbsmodus seit der zurückliegenden 2013er-„Dakar“ ließen es „GdV“ und „DvZ“ zunächst mit dem gewohnt kontrollierten Risiko angehen. Die ersten 180 von insgesamt 5.522 WP-Kilometern führten über steinigen Untergrund – die haushohen Favoriten vom X-raid-Mini-Team waren dabei erwartungsgemäß stark in der Spitzengruppe vertreten. Drei ungewollte Zwischenstopps verhinderten jedoch, dass de Villiers / von Zitzewitz mit ihren direkten Gegner auf Augenhöhe blieben – die Servo-Lenkung des Hilux war ausgefallen, weil ein Dichtungsring defekt war.

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Was mit dem Toyota Hilux „made in South Africa“ ohne die Zwangspausen möglich gewesen wäre, zeigten die Hallspeed-Teamkollegen Leeroy Poulter / Rob Howie, die als Neunte ins Ziel kamen, nachdem sie die Etappe bereits angeführt hatten. Die Tagesroute führte vom „Dakar“-Startort Rosario nach San Luis. Auf dem Weg westwärts in Richtung Anden stieg das Gelände während der 180 Kilometer langen Wertungsprüfung stetig an – auf knapp oberhalb der 2.000-Meter-Marke. Teilstücke der Etappe wurden bereits 2010 und 2011 befahren – in umgekehrter Richtung. Der Charakter? Ähnlich einer WP in der Rallye-Weltmeisterschaft. Um sich gezielt auf diese „Dakar“-Abschnitte vorzubereiten, hatte Giniel de Villiers in seiner Heimat Südafrika an Sprintrallyes teilgenommen.

Stimmen der Fahrer nach Etappe 01

Giniel de Villiers: „Schlechter kann die ‚Dakar‘ eigentlich kaum beginnen. Uns ist schon nach 60 Kilometern die Servo-Lenkung ausgefallen und wir mussten drei Mal anhalten, um Öl nachzufüllen – bis wir keins mehr hatten. Es war für mich ein Höllenritt und ich habe ganz schön dicke Arme bekommen. Sei’s drum. In den kommenden Tagen werden wir versuchen, die verlorenen knapp 16 Minuten Stück für Stück wieder aufzuholen. Das ist aber alles andere als eine leichte Aufgabe.“

Dirk von Zitzewitz: „Wir wussten, dass das heute kein Warm-up werden würde und wir von Beginn an hellwach sein mussten. Doch einen derart holprigen Start hatten wir nicht erwartet. Für die Probleme, die wir hatten, lief es eigentlich noch ganz gut, alles in allem war das aber ein ‚Dakar‘-Start zum Vergessen. Dennoch: Wir haben schon einmal mit über 40 Minuten hinten gelegen und am Ende noch gewonnen. Der Weg nach Valparaíso ist für alle noch lang. Und wir werden jetzt alles geben, um möglichst clever Zeit aufzuholen.“

Das kommt: Vorschau auf Etappe 02

San Luis–San Rafael (Verbindung: 304 km, Prüfung: 433 km, Verbindung: 62 km): Jetzt wird’s schmutzig. Und staubig. Vor den „Dakar“-Teilnehmern liegt die schnellste Wertungsprüfung der gesamten 2014er-Ausgabe. Die Durchschnittsgeschwindigkeit wurde von den Veranstaltern mit 115 Kilometern pro Stunde berechnet – kaum eine WM-Sprint-Rallye ist derart schnell, obwohl nur das erste Teilstück zwischen San Luis und San Rafael tatsächlich Vollgas-Charakter hat. „Gerade auf den ersten 330 Kilometern braucht man einen schweren Gasfuß“, so Giniel de Villiers. „Es wird dazu vermutlich extrem staubig – und Überholen damit nahezu unmöglich sein.“

Doch der Charakter ändert sich auf den verbleibenden 100 Kilometern noch einmal schlagartig – typisch „Dakar“. Die grauen Dünen von Nihuil stehen auf dem Programm. Extrem steil und einem recht hohen, Kamelgras-artigem Vegetationsanteil machen diese Dünenquerungen besonders schwierig. Doch hinter den Dünen lauern weitere Gefahren: In manchen Dünen-Tälern finden sich kleine Seen, die extrem schlammig sind. Wer ihnen zu nah kommt, kann sich auf eine längere Zwangspause einstellen.
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