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RCN
12.09.2014

Noch keine Entscheidung im RCN-Titelkampf

Nach dem Ende der siebten Veranstaltung „Bergischer Schmied“ der Rundstrecken-Challenge Nürburgring (RCN) 2014 gab es zwei wesentliche Erkenntnisse: Die endgültige Entscheidung im RCN-Titelkampf ist auf das Finale vertagt worden und mehrere Teams und Fahrer haben vor diesem noch realistischen Chancen auf den Titel der RCN-Meisterschaft 2014.

Der überragende Fahrer der Saison heißt Christopher Gerhard (Viersen, Porsche 911 GT3 Cup), der bei seinem sechsten Start bereits zum fünften Mal siegte und gute Chancen hat, den RCN Gesamtsieger-Cup, den er bereits 2013 holte, erneut zu gewinnen.

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Die Witterungsbedingungen in der Eifel waren an diesem Tag nicht einfach. Es herrschten durchaus angenehme Temperaturen, aber dank zahlreicher dunkler Wolken am Himmel drohte Regen. Der setzte prompt auch gut eine Stunde nach dem Start ein. Allerdings war der Niederschlag nie so stark, dass ein Wechsel auf Regenreifen sinnvoll erschien. Das Fahren auf der feuchten Strecke stellte für die Teilnehmer aber eine anspruchsvolle Aufgabe dar. RCN-Sportleiter Karl-Heinz Breidbach: „Nur eine Woche nach der letzten Veranstaltung waren wir mit den 125 Startern sehr zufrieden. Die Teilnehmer waren heute sehr diszipliniert unterwegs. Da noch keine Meisterschaftsentscheidung gefallen ist, freue ich mich auf ein spannendes Finale.“

Patrick Wagner / Daniel Schellhaas (Ofterdingen / Mössingen, BMW M3) konnten mit dem siebten Erfolg in der Klasse H6 die Spitzenposition in der Rundstrecken-Challenge Nürburgring mit 63,96 Punkten verteidigen. Auch Stefan Göttling (Solingen, Honda Civic Type R) siegte erneut in der Klasse RS3 und belegt mit 63,39 Punkten weiterhin Platz zwei. Doch die beiden Führenden haben nach der nächsten Veranstaltung, wenn ein Streichresultat in die Wertung mit einfließt schlechte Karten. Sie müssen mehr Punkte streichen als die Konkurrenz und können noch überholt werden.

Die Titelfavoriten folgen auf den Rängen drei, vier und sieben. Christian Büllesbach (Königswinter, BMW Z4) aus der V5, der mit Norbert Fischer (Köln) die Klasse gewann, hat mit 63,11 Punkten die beste Ausgangsposition. Allerdings ist Marcus Löhnert (Düsseldorf, Audi TTS) aus der RS3A mit 62,86 Punkten nicht weit entfernt. Auch Christian Konnerth / Matthias Unger (Winnenden / Heusenstamm, BMW 325i) aus der V4 mit 55,57 Punkten haben noch Chancen, da sie nach dem Ausfall im vierten Lauf noch einmal voll Punkten können.

Voraussetzung für alle Favoriten ist aber, dass beim Finale ein Klassensieg eingefahren wird. Fehler darf sich keiner leisten, darauf wartet die Konkurrenz. Die Titelverteidiger Christian Scherer / Stefan Schmickler (beide Bad Neuenahr, BMW 318 iS) haben keine Chance mehr. Nachdem sie mangels Startern aus der H3 in die V4 gewechselt waren, bedeutete dort Rang zwei das Ende aller Hoffenungen. Auch für Claudius Karch (Mannheim, Porsche Cayman S) endeten die Titelträume nach einer Kollision im Bereich Hatzenbach: „Das war’s.“

Gesamtsieger Gerhard setzte sich vom Start weg mit extrem schnellen Rundenzeiten an die Spitze des Feldes. Der Viersener wollte die neun Sprintrunden an diesem Tag in Rekordzeit zurücklegen. Der Plan funktionierte allerdings nur so lange, bis der Nieselregen einsetzte. „Schade, ich war schnell unterwegs. Heute hätte es mit der Rekordfahrt klappen können. Aber am Wetter kann man nichts machen. Ich bin im zweiten Abschnitt nur noch auf Sicherheit nach Hause gefahren. Ich freue mich natürlich über den Sieg und möchte gerne wie im Jahr 2013 den Gesamtsieger-Cup holen.“

Den zweiten Rang belegte Black-Falcon-Pilot „Gerwin“ (Niederlande, Porsche 991), der die Klasse V6 gewann. Speziell als die Strecke glatt und rutschig war, fuhr der Niederländer konstant schnelle Runden und ließ seinen Konkurrenten keine Chance: „Ich mag solche Bedingungen. Allerdings war auch das Auto richtig gut.“ Als Dritter kam Lucian Gavris (Grasbrunn, BMW M3) ins Ziel: „Endlich habe ich einen Platz unter den besten Drei geschafft. Das macht mich stolz, obwohl ich mir heute einen Rückspiegel abgefahren habe.“

Platz vier ging an Löhnert, der wieder keinerlei Probleme meldete: „Ich bin sehr vorsichtig gefahren. Hauptsache ich habe die Klasse gewonnen.“ Josef Knechtges / Carsten Knechtges (Mayen, Porsche 997 GT3 Cup) kamen auf Rang fünf ins Ziel: „Die Bedingungen waren nicht einfach, aber wir sind angekommen.“ Als Sechster folgte Dieter Weidenbrück (Wesseling, Porsche 991), der erstmals in der Klasse RS6 startete und dort auch gewann. Uli Berg (Ruppichteroth, Porsche 997 GT3 Cup) fuhr auf Platz sieben vor dem schnellen Schweizer Marcel Senn (Seat Leon Cupra) und Volker Wawer (Karlsruhe, BMW M3). Michael Luther / Jan Christopher Kortüm (Barsbüttel / Hamburg, BMW M3) belegten den letzten Top-Ten-Rang an diesem Tag.

Im RCN Gesamtsieger-Cup hat nach sieben Läufen weiterhin TAM-Pilot Gerhard die Führung inne. Auf den Plätzen dahinter folgen Löhnert vor Gavris und Karch. Platz fünf belegt Weidenbrück. In der Mannschaftswertung war bei der siebten Veranstaltung die SFG Schönau das beste Team. Dadurch führt die SFG Schönau auch wieder die Tabelle der RCN-Teamwertung 2014 an. Nur knapp dahinter knapp Mathol Racing. Im Junior-Cup heißt die neue Führende Lena Strycek (Dehrn, Opel Astra OPC). Dahinter folgen Alexander Brauer (Bonn, Renault Clio) und Jens Esser (Kerpen, Renault Clio). Tagesbeste bei den RCN Light war diesmal Andrea Heim (Gronau, Renault Clio). Daniel Havermans / Michael Schnatmeyer (Prümzurley / Hiddenhausen, VW Golf) konnten ihre Tabellenführung behaupten, Volker Geburek (Rommerskirchen, BMW 318 iS) liegt auf Rang zwei.

In der RCN Ladies-Trophy hat Lena Strycek ihre Tabellenführung verteidigt. Jessica Schüngel (Schwelm, VW Polo) bleibt weiterhin die erste Verfolgerin. Im RCN Senioren-Cup hat Weidenbrück durch den Klassensieg in der RS6 die Spitzenposition übernommen, Wawer musste sich nicht nur in der Klasse geschlagen geben und liegt nun auf Platz zwei. Im RCN Hankook Reifen Cup 2014 führt Andrea Heim vor Holger Adrio (Gelsenkir-chen, Opel Astra OPC). Michael Lachmayer (Hürth, BMW 325i) hat sich auf Rang drei vorgeschoben.
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