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CIK/FIA
26.05.2014

CIK-FIA schreibt neue Frontspoiler-Befestigung vor

Das Thema Fairness im Kartsport kommt nie aus der Mode. Dem ist sich auch die CIK-FIA bewusst. Schon seit geraumer Zeit arbeitet ein Ausschuss der CIK-FIA daran, die Sicherheit und Fairness zu erhöhen. Vor allen Dingen der Bereich des Frontspoilers wird aktuell (wieder) als Diskussionsgrundlage herangezogen. Das Ergebnis der Arbeitsgruppe ist ein neues Befestigungssystem für die sogenannten Frontbumper, das den Kontakt zwischen zwei Karts vermeiden soll, indem es sich beim Auffahren „verstellt“.

Die CIK-FIA ist der Meinung, dass das Verhalten der Piloten spätestens seit Einführung des Heckauffahrschutzes zu vermehrtem Rempeln und Drängeln geführt hat und möchte dieses „unakzeptable“ Verhalten künftig mit bautechnischen Maßnahmen in den Griff bekommen. Hierzu führte die beauftragte Arbeitsgruppe verschiedene Untersuchungen durch.

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Zusammen mit Zubehörhersteller KG suchte man zunächst nach Lösungen, um den Heckauffahrschutz umzugestalten – allerdings ohne Erfolg. Daher widmete man sich dem vorderen Teil des Karts und fokussierte sich auf das Haltesystem des Frontspoilers. Nach mehreren, ausgiebigen Tests konnte ein zufriedenstellendes Ergebnis erarbeitet werden: Sobald ein Fahrer einem anderen härter als erlaubt auffährt (eine Differenzgeschwindigkeit von 5 km/h), löst sich das Haltesystem aus seiner ursprünglichen Position. CIK-FIA-Generalsekretär Kay Oberheide erklärt die Funktionsweise wie folgt: „Der Frontspoiler drückt sich bei entsprechendem Kontakt in Richtung Fahrer (ca. 3 cm), geht dann nach unten und wird von dem unteren Bügel am Kart nach wie vor gehalten, schleift aber lose auf dem Boden.“ Dem betroffenen Fahrer bleibt in der Folge nichts anderes übrig als die Box anzusteuern.

Die CIK-FIA hat das neue System bereits genehmigt und wird es auf internationaler Ebene ab dem 1. Januar 2015 zur Vorschrift machen. Den nationalen Verbänden steht es frei, das System auch in ihren Meisterschaften einzuführen. Die Haltesysteme sollen von verschiedenen Herstellern produziert werden und eine einheitliche, geprüfte Funktionsweise gewährleisten.

Die Idee des sich lösenden Frontspoilers ist allerdings nicht neu und wurde bereits vor einigen Jahren mit ähnlichen Ansätzen umgesetzt. Damals hat sich das Prinzip nicht durchgesetzt, da das System zu unausgereift war, was darin gipfelte, dass sich Frontspoiler zu schnell, unfreiwillig und zu häufig gelöst hatten. Dank des technischen Fortschritts und immer günstiger werdender Equipmentkosten entwickelte sich der Trend fortan in Richtung Race-Control. Diese Kamera-Rennüberwachung – für welche Deutschland Pionierarbeit geleistet hat – ist mittlerweile international verbreitet – auch im CIK-FIA-Bereich.

So stellt sich die Frage, inwiefern die neue Frontspoiler-Fixierung überhaupt nötig ist oder ob sie sich als sinnvolle Ergänzung zur Race-Control erweisen wird …
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