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VEGA Trophy
31.07.2013

ACV German Vega Trophy im Hitzekessel von Wackersdorf

Ausgerechnet das heißeste Wochenende des Jahres suchte sich die ACV German Vega Trophy für ihre Veranstaltung am 27./28. Juli 2013 in Wackersdorf heraus. Für die routinierte Veranstaltercrew war das aber kein Problem. So wurde kurzerhand nach der Waage für die Fahrer eine Getränkestation eingerichtet, wo sich die Fahrer kostenfrei mit Wasser versorgen konnten, um die aufgeheizten Gemüter und Körper zu kühlen.

Das war nur eines der vielen Highlights der Veranstaltung. Auch der Aufmarsch der Fahrer nach EM-Vorbild auf den Kartwagen, anschließender Fahrervorstellung und Interviews direkt an der Strecke durch Streckensprecher Sebastian Wauer waren etwas Besonderes. Und dann noch der Empfang auf der Startlinie durch die Gridgirls – das machte etwas her und hatte internatonales Flair für die Fahrer. So ließ sich die Hitze doch um einiges leichter ertragen.

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Hugo Sasse (Meier Motorsport) gewann unangefochten die Klasse Bambini Gazelle.

Dominik Müller (TR-Racing) gewann mit hauchdünnem Vorsprung von 0,031 Sekunden das Zeittraining in der Klasse Bambini Waterswift. Dies nützte ihm aber leider auch nichts. Luke Wankmüller (Solgat Motorsport), von seinem Laufsieg in Ampfing beim ADAC Masters beflügelt, siegte souverän in beiden Rennen und übernimmt auch die Führung in der German Vega Trophy. Hinter Luke bildete sich ein Vierer-D-Zug der durch ständige Positionswechsel aber den Anschluss an Luke abreißen lassen musste. Dazu wurde einfach viel zu viel um die Position zwei gekämpft. Diese errang ein sich riesig freuender Marco Fischer (TR-Racing/RMSV Urloffen). Dritter wurde Maximilian Schulte (Schwabe Motorsport) vor Niklas Bieneck (Meier Motorsport).

Mit 24 Startern waren die X30 Junioren fast so gut besetzt wie die Senioren – das konnte sich sehen lassen! Die ersten 13 Fahrer lagen innerhalb einer halben Sekunde und der Abstand zwischen dem Zeitschnellsten Luis Glania (Nintendo Team Scheider) und dem Zweiten Andre Kern (Dischner Racing) betrug genauso 0,031 Sekunden, wie bei den Bambini Waterswift! In den Rennen konnte durch Pech, Andre Kern das Tempo von Luis nicht mehr halten. Waren es im ersten Rennen noch Guiliano Göbbels (MSC Langenfeld) und Dominik Kulikowski (IM-Racing) die die Plätze hinter Luis Glania einnahmen, kam im Finale die große Stunde von Marcel Preuß (ADAC Hessen-Thüringen). Er schob sich an Göbbels und Kulikowski vorbei und wurde im Finale Zweiter.

In der Klasse KF3 wechselte die Spitze mehrfach und jeder Teilnehmer durfte einmal ganz nach vorne! Letztendlich gewann Felix Arnold (ADAC Hessen-Thüringen) den ersten Lauf. Das Finale konnte aber Luca Reichmann (Kartbahn Liedolsheim) gewinnen. Zweiter wurde Marcel Mayer (KSM Racing Team) und Dritter Felix Arnold.

Viele Fahrer waren froh, dass „nur“ 27 X30 Senioren den Weg nach Wackersdorf gefunden hatte, denn die gefürchteten Heats machten so manchem Fahrer bei der Hitze ganz schöne Kopfschmerzen. Die Ferien hatten aber für den einen oder anderen doch Vorrang und so musste nicht auf die Variante mit den Heats zurückgegriffen werden. Im Zeittraining hatte Tobias Dauenhauer (AK Racing) mit 0,039 Sekunden Vorsprung noch die Nase vorn, diesen Platz konnte er aber im Rennen nur bis zur siebten Runde halten. Dann schossen Julian Hanses (MSC Langenfeld) und Daniel Ruth (MKII) an ihm vorbei und gaben die Plätze auch nicht mehr ab. Julian gewann den Start zum zweiten Lauf und konnte sich beruhigt absetzen, entbrannte doch hinter ihm ein großer Kampf. Diesen gewann letztendlich Daniel Ruth. In der neunten Runde konnte er sich den bis dahin Zweitplatzierten Aljoscha Prothmann (G.P. Racing Germany) so zurechtlegen, dass er an ihm vorbei kam. Maximilian Huber (RL-Competition) wurde Vierter und Tobias Dauenhauer Fünfter.

Wieder zeichnete sich die Wiederholung aus Hahn und diversen Rennen im Rhein Main Kart Cup zwischen den KF2-Dauerrivalen Julia Leopold (Win Race) und Jonas Hrdlicka (MSR Morosport/WST Power) ab. Nur diesmal ließ Julia nichts anbrennen und legte eine perfekte Performance an den Tag, holte sie doch beide Rennen und alle Zusatzpunkte in der Meisterschaft zum Team Winrace. Für Jonas blieb nur der zweite Platz. Dritter wurde Tobias Fleischmann (RS-Motorsport) vor Richard Bub (Team Hemkemeyer).

Francois Grethen (Grethen Racing) gewann leider alleine die Klasse der älteren X30-Masterfahrer. Bei der Siegerehrung ließ sich Francois das Mikrofon geben und fragte: „Wo sind die Masterfahrer in Deutschland? Es gibt doch einige ältere Fahrer und die Vega Trophy ist momentan die einzige Serie in Deutschland, die die Masters im Programm hat“.

Normalerweise im Rhein Main Kart Cup beheimatet, war der German Swissauto Cup diesmal als Gastserie bei der Vega Trophy am Start. Da dieses Rennen auch noch das Finale zum Swissauto International war, konnte man mit einiger Konkurrenz aus dem Ausland rechnen. So setzte sich nicht unerwartet, der International-Fahrer Jentsen Adriansen (Antwerpkarting) in allen drei Rennläufen als Sieger durch. Der im Deutschen Cup fahrende Denis Molleyres konnte die Fahne hochhalten und wurde im Finale Zweiter. Mit diesen Punkten konnte er auf den in der deutschen Meisterschaft bis dahin alleine Führenden Brian Prina, punktgleich aufschließen. Brian wurde in Wackersdorf nur Sechster. Die Entscheidung fällt also erst am 22.09. in Urloffen, dem Finale zum BW Kart Cup. In der Klasse VT3 (Junioren) gewann der Franzose Frank Chappard (Kartland) vor seinem Teamkollegen Dan Benshimon (Kartland).

War es in Hahn noch der G.P. Racing Germany Teamkollege Andrea di Pietro, der alle Rennen der KZ2 gewinnen konnte, musste er sich diesmal Loris Ronzano beugen – volle Punktzahl für ihn und zwei souveräne Rennsiege. Dahinter war man sich aber überhaupt nicht einig. Im ersten Lauf wurde Michael Mrosek (AK Racing) noch Zweiter vor Stefan Weber (CRG Racing Germany). Im Finale bekam der Schweizer Antoine Bottirolli direkt am Start einen Schubser und stellte sich quer. Dadurch konnten einige Fahrer nicht mehr ausweichen und machten einiges an ihren Karts kaputt. Auch der bis dahin Zweitplatzierte Michael Mrosek, eigentlich am Unfallgeschehen unbeteiligt, gab auf. Wie durch ein Wunder konnte Antoine Bottirolli trotz der Flugeinlage weiterfahren und wurde noch Zweiter. Sebastian Uber (Solgat-Motorsport) hielt die deutschen Fahnen hoch und wurde Dritter.

Der Dank gilt besonders Thomas Lainer, der kurzfristig als Rennleiter einspringen musste, und die Veranstaltung perfekt leitete, nachdem der permanente Rennleiter Markus Peske ungeplant sechs Wochen früher Nachwuchs bekommen hatte. Gratulation: Mutter und Tochter sind wohlauf, auch wenn Papa Markus ziemlich aus dem Häuschen ist.

Knapp 100 begeisterte Teilnehmer fuhren nach der schönen Siegerehrung zufrieden nach Hause und freuen sich sicherlich schon auf das Finale der German Vega Trophy 2013 am 14./15.09. in Liedolsheim. Gastfahrer die für den Goldpokal oder den ADAC Bundesendlauf trainieren wollen, sind gerne gesehen.
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