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FIA ETCC
15.07.2013

Christian Fischer: Punkte in Pergusa

Sein Ziel während der Wertungsläufe sieben und acht der Tourenwagen Europameisterschaft (ETCC) war nicht, um den Sieg zu kämpfen; Christian Fischer hatte die Erwartungen zur Veranstaltung auf Sizilien niedrig gehalten und konnte seinem Punktekonto am Ende erfreulicherweise vier Zähler hinzufügen. Äußerste Vorsicht ließ er jedoch an diesem Wochenende walten.

Der Reinacher hatte sich am Salzburgring verletzt und war nicht zu 100% fit nach Italien geflogen. Das erste Training auf dem Autodromo di Pergusa sollte zeigen, ob er das Wochenende im BMW 320si des Liqui Moly Teams Engstler ohne Schmerzen würde überstehen können. „Es geht!“, vermeldete er schon nach wenigen Kilometern und steigerte sukzessive seine Rundenzeiten auf dem als Vollgas-Strecke bekannten Kurs unweit des Ätna.

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„Die Randsteine in den Schikanen sind brutal hoch und nehmen beim Überfahren nicht nur das Material hart ran. Ich muss einen Weg finden, allzu harte Schläge zu vermeiden und trotzdem schnelle Rundenzeiten zu fahren“, erklärte er, nachdem die Stoßdämpfer gebrochen waren und der Feuerlöscher im Auto ausgelöst wurde. Er qualifizierte sich im Zeittraining auf Platz acht der Division Super 2000. In das erste Rennen startete der Eidgenosse gut und hielt sich während der riskanten Anfangsphase aus jeglicher Rangelei heraus. Eine Berührung hatte er dennoch vor der Safety-Car-Phase, die wegen einer Havarie in der Super 1600er-Klasse notwendig wurde. Der BMW drehte sich, als er mit einem Wettbewerber kollidierte. Nach dem Re-Start sortierte er sich als Achter seiner Division ins Feld ein und überquerte nach elf Runden auf Rang sieben mit den ersten Punkten im Gepäck den Zielstrich.

Auch im zweiten Durchgang am Sonntagmittag fuhr Christian Fischer die gleiche Strategie wie schon im ersten Wertungslauf. Er hielt sich aus gefährlichen Situationen heraus und zirkelte den BMW wiederum als Siebter ins Ziel. „Es war keine Spazierfahrt, wie ich schon vermutet hatte. Die Hitze war eine genauso große Herausforderung wie die Streckencharakteristik. Es war schwierig, sich unter Schmerzen zu konzentrieren. Beim Bremsen in die Schikanen oder in den Mutkurven sind mir einige kleinere Fehler unterlaufen. Es fehlte die Aggressivität in der letzten Konsequenz. Um mehr zu erreichen muss man einfach absolut fit sein, denn dies ist ja die Europameisterschaft und kein Kaffeekränzchen. Ich bin natürlich froh, dass ich wieder einmal im Rennauto gesessen habe und heil ins Ziel gekommen bin“, berichtete am Sonntagnachmittag der BMW-Pilot erschöpft aber glücklich.

Die Wertungsläufe neun und zehn des FIA ETCC 2013 finden am 6. Oktober in Brno (CZ) statt. Christian Fischer hofft, bis dahin wieder 100% fit zu sein, um sich mit einem starken Ergebnis aus der Saison 2013 zu verabschieden.
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