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DTM
20.10.2013

Timo Glock holt beim Finale seinen ersten DTM-Sieg

Hockenheim. Großes Finale: Die DTM-Fans erlebten zum Saisonausklang auf dem Hockenheimring ein turbulentes Regenrennen mit vielen Überraschungen. Nach packenden Überholmanövern, zahhlreichen Tür-an-Tür-Zweikämpfen und Drehern der DTM-Piloten fuhr Timo Glock mit seinem BMW M3 DTM als Sieger vor Roberto Merhi und Bruno Spengler über die Ziellinie.

Begleitet von einem Feuerwerk feierte der 31-Jährige zum Abschluss seiner Debüt-Saison den ersten Sieg in der DTM. Für Glock war es der erste Sieg nach seinem Erfolg beim GP2-Finale im September 2007 in Valencia. „Das Auto war an diesem Wochenende von Anfang an sehr gut. Ich konnte das Rennen trotz des Regens gut kontrollieren. Ich möchte mich bei Roberto für die tollen und fairen Zweikämpfe bedanken. Heute wird ordentlich gefeiert“, sagte der frühere Formel-1-Pilot nach seiner Erfolgsfahrt.

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Bester Audi-Pilot war der Schwede Mattias Ekström als Vierter, was den Ingolstädtern aber in der Markenwertung nicht zum Sieg verhalf. So stellte BMW nicht nur den Erst- und Drittplatzierten in Hockenheim, sondern wiederholte auch den Vorjahreserfolg in der Markenwertung - vor Audi und Mercedes-Benz. Der Teamtitel ging an das Audi Sport Team Phoenix mit Mike Rockenfeller und Miguel Molina. Insgesamt 122.000 Zuschauer verfolgten das letzte DTM-Wochenende des Jahres 2013.

Große Anerkennung erkämpfte sich vor allem der Zweitplatzierte. Nach 41 Runden und 187,534 Kilometer sah Merhi mit einem Rückstand von 2,7 Sekunden die Zielflagge. Der 22-Jährige schaffte das Kunststück, sich vom vorletzten 21. Startplatz bis nach vorn zu kämpfen - und das trotz eines Handicaps. „Ich hatte einen Frühstart und bekam eine Durchfahrtstrafe. Ich fuhr dann ohne Druck mein Rennen. Das Auto war super, und wir hatten eine sehr gute Strategie. Ich konnte schnelle Runden fahren und kam immer weiter nach vorn. Ein tolles Rennen für mich“, sagte Merhi über seine tolle Aufholjagd, bei der er zwischenzeitlich das Rennen sogar anführte.

Zufrieden mit dem vierten Platz zeigte sich Ekström: „Mein Start war richtig schlecht. Glücklicherweise machten die Fahrer vor mir auch Fehler, so dass ich Plätze gut machen konnte. Als die Strecke trockener wurde, hatte ich mehr Grip, und es begann wieder Spaß zu machen. Der vierte Platz ist fantastisch, denn da bekommt man keinen schweren Pokal, den man nach Hause schleppen muss“, sagte ‚Eki’ mit einem Schmunzeln. Der Brite Andy Priaulx (BMW) wurde hinter Molina Sechster und verbuchte damit sein bestes Ergebnis in diesem Jahr.

DTM-Champion Mike Rockenfeller (Audi), der sich bereits in Zandvoort beim vorletzten Rennen den Gesamtsieg gesichert hatte, landete diesmal nur auf Platz 16. „Ich habe mir das natürlich anders vorgestellt, aber ich wurde gleich zu Beginn des Rennens von einem anderen Fahrzeug getroffen. Dabei hat sich die Lenkung verbogen und ich war praktisch mit stumpfen Waffen unterwegs. Heute ist es einfach nicht aufgegangen“, erklärte ‚Rocky’, der zum einzigen Mal in dieser Saison nicht in den Punkterängen landete.

Auch Marco Wittmann darf sich über einen Titel freuen. Der 23 Jahre alte BMW-Pilot wurde in Hockenheim nach Platz 21 noch aus der Wertung genommen, weil er nicht zum Wiegen erschienen war. Die Auszeichnung für die „Best Performance“ des erfolgreichsten DTM-Einsteigers in diesem Jahr hatte er aber zuvor schon sicher.

BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt: „Wir haben immer an Timo geglaubt. Aber der ist nicht nur im Regen gut. Wir werden sicher nächstes Jahr noch viel Spaß mit ihm haben. Platz eins und drei ist klasse. Wir haben heute auch die Markenwertung gewonnen. Es gibt also viel zu feiern.“

Audi Leiter DTM Dieter Gass: „ Ich freue mich sehr für Timo Glock. Er ist ein Fahrer, der der DTM sehr gut tut. Das war heute ein enttäuschendes Rennen für uns. Wir wollten auf das Podium, was leider nicht geklappt hat. Wir haben viele tolle und auch harte Zweikämpfe gesehen. Wir freuen uns über den Sieg von Audi Sport Team Phoenix in der Team-Wertung.“

Mercedes-Benz Leiter DTM-Management Wolfgang Schattling: „Wir nehmen das Positive aus dem Rennen mit. Von der letzten Reihe zu starten und dann fast ein Rennen zu gewinnen, ist eine ganz tolle Leistung. Wir hatten im Regen das schnellste Auto auf der Strecke. Das möchten wir auch künftig wieder im Trockenen haben und werden daran im Winter hart arbeiten.“
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