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Automobilsport
02.05.2013

HMSC Racing Team startet erfolgreich in die Saison

Auch im Jahr 2013 setzt sich die Erfolgsgeschichte des HMSC Racing Teams weiter fort. Mit vielen Gesamt- und Klassensiegen war der April besonders erfolgreich. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr sind die HMSC Piloten allerdings gleich in mehreren Serien am Start. Mitte April wartete für fünf Piloten des HMSC Racing Teams das erste Highlight im Terminkalender.

Bei der Spezial Tourenwagen Trophy stand auf dem Hockenheimring der erste Saisonlauf auf dem Programm. Vor fast 20.000 Besuchern starteten die HMSC Piloten Alexandra Irmgartz (Porsche 964 RS), René Freisberg (Audi A3 Turbo), Pierre Bonhôte (Seat Leon Supercopa), Marcel Ernst (Opel Astra) und Marc Ehret (BMW 325i E36) in die Saison 2013.

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Schon eine Woche zuvor waren Alexandra Irmgartz und René Freisberg schon einmal in Hockenheim zu Gast. Während René Freisberg bei seinem Testeinsatz in der GTWC gleich zweimal zum zweiten Platz im Gesamtklassement fuhr, war Alexandra Irmgartz in der Porsche Club Historic Challenge unterwegs. Am Ende konnte Alexandra Irmgartz gleich zweimal das Treppchen entern. Im ersten Rennen noch Gesamtdritte erkämpfte sich die 25-Jährige in Durchgang zwei den zweiten Platz im Gesamtklassement. „Ich bin heute so richtig happy, mein erstes Gesamtsiegerpodest mit Platz drei und dann noch den zweiten Platz. Das zweite Rennen war toll und hat viel Spaß gemacht“, freute sich Alexandra Irmgartz über das gelungene Debüt in der PCHC.

Erfolge in der Spezial Tourenwagen Trophy

Eine starke Leistung zeigte René Freisberg im ersten Rennen der Spezial Tourenwagen Trophy. Auf nasser Fahrbahn mischte sich der Kelkheimer mitten unter die PS-Boliden und eroberte sich einen starken neunten Platz. Das bedeute nicht nur den Klassensieg, sondern gleichzeitig auch den Sieg in der neu eingerichteten Division 2 der Traditionsrennserie. Am Sonntag war Klassenkonkurrent Joachim Duscher indes nicht zu halten. Auf der anderen Seite muss gesagt werden, dass dessen Audi 80 Turbo mindestens 100 Pferdestärken mehr unter der Haube hat. „Es ist eigentlich perfekt gelaufen, auch bei den Zeittrainings im Trockenen. Der Regen hat uns dann in die Karten gespielt. Von der Leistung des Autos wäre Platz drei realistisch gewesen. Es ist dann schon interessant, wenn man einen V8 STAR oder Porsche überholen kann“, freute sich Freisberg.

Ebenfalls in der 3,5 Liter-Klasse der STT waren Pierre Bonhôte, Marcel Ernst und Marc Ehret am Start. Pierre Bonhôte zeigte gerade während des Regens eine starke Leistung und gesellte sich als Klassen- und Divisionszweiter zu Freisberg aufs Treppchen. Marcel Ernst bewegte an diesem Wochenende zum ersten Mal das sogenannte STT-Rookie-Auto, einen rund 280 PS starken Opel Astra OPC. Nachdem der Teamkollege das erste Rennen übernommen hatte, kletterte Ernst für den zweiten Durchgang ins Cockpit. Als Klassenfünfter und Rundenzeiten, die drei Sekunden besser als von den Vorgängerpiloten aus dem Vorjahr waren, gab es einen Einstand nach Maß.

Einen richtig guten Eindruck hinterließ Marc Ehret, der kurzfristig noch zum HMSC Racing Team gestoßen war. In Kart-Zeiten hatte dieser sich noch mit Marcel Ernst duelliert, diesmal trafen sich die beiden auf dem Hockenheimring wieder. Erstmals dort unterwegs reichte es zu zwei sechsten Plätzen in der stark besetzten 3,5 Liter-Klasse. Gerade im Regen konnte der 19-Jähirge die PS stärkere Konkurrenz mächtig ärgern. „Ich fahre auch sehr gerne im Regen und ich bin mit dem Wochenende zufrieden. Der Spaß war natürlich auch sehr groß“, so Ehret.

Alexandra Irmgartz hatte in der Porsche-Klasse der STT derweil starke Konkurrenz bekommen. Doch im Regen konnte sich die letztjährige Klassensiegern und Juniorenmeistern noch einmal durchsetzen. Am Sonntag musste Alexandra Irmgartz allerdings mit dem dritten Platz in der Klasse vorlieb nehmen. Nur eine Woche später stand für die Porsche-Pilotin schon der zweite Saisonlauf zur PCHC auf dem Programm. Erneut auf dem Hockenheimring sicherte sich Alexandra Irmgartz zwei fünfte Plätze im Gesamtklassement gegen bärenstarke Konkurrenz.

Günter Göbel holt zwei Gesamtsiege für den HMSC

Am selben Wochenende fand in Hockenheim auch der erste Lauf zur Cup & Tourenwagen Trophy mit reger HMSC Beteiligung statt. Gleich neun Piloten traten auf der badischen GP-Strecke an, wobei Günter Göbel im Porsche 911 für das Highlight sorgte. Der Mainzer schnappte sich deutlich die beiden Auftaktsiege. „Regen war schon immer mein Ding. Das Auto war perfekt und es hat alles gepasst“, zeigte sich Günter Göbel zufrieden. Fast hätte es sogar zu einem reinen HMSC-Podest Foto gereicht, denn sowohl der Zweitplatzierte Christian Ladurner (Seat Leon Supercopa), als auch der Gesamtvierte Michael Haager (Opel Astra OPC) gehören zum HMSC Racing Team.

„Den zweiten Platz wollte ich mir nicht mehr nehmen lassen. Gegen Ende habe ich den Speed herausgenommen, weil ich genügend Abstand nach hinten hatte. Mein erstes Podium, auf solch einen Moment habe ich hingearbeitet“, freute sich Ladurner. Vor dem ersten Rennen waren sogar die beiden vorderen Startreihen fest in der Hand des HMSC. Auf Pole stand Manfred Lewe, der erstmals seinen neuen Seat Leon einsetzte. Im Regen erwies sich der neue Leon aber als schwer fahrbar, weswegen unter anderem Roberto Colciago dieses Auto nie im Regen fuhr. Leider war bereits nach der ersten Runde Schluss und der Leon wurde mit verzogener Spur aufgeladen. Das Potential konnte Manfred Lewe aber mehr als eindrucksvoll andeuten. Daneben platzierte Günter Göbel seinen Porsche, während die zweite Startreihe von Christian Ladurner und Michael Haager gebildet wurde.

Gute Leistungen in den Klassen

Auch in den Klassen gab es gute Ergebnisse zu feiern. Daniel Haager gewann im Renault Clio RS zweimal die Klasse 5. In der Klasse 7 freute sich dessen Vater Michael Haager über einen lupenreinen Doppelsieg. Sven Schneider holte sich im ersten Rennen in der stark besetzten Klasse einen zweiten Platz. Pech hatte der Porsche-Pilot während des zweiten Durchgangs, als der Mainzer seinen roten 911er unsanft in die Mauer beförderte. „Ich bin selbst schuld. Ich bin einfach zu hohes Risiko gegangen und das Auto ist mir in der Nordkurve hinten weg“, so ein geknickter Sven Schneider.

Danny Hefermehl wurde einmal Klassensechster, nachdem dessen Wochenende nicht gut begonnen hatte. „Wir hatten im Training erhebliche Bremsprobleme. In der dritten Runde hatte ich keinen Bremsdruck mehr und bin leider Lothar Moll in der Spitzkehre in die Seite gefahren. Wir konnten zwar alles richten, aber das Auto war unfahrbar“, erklärte Hefermehl. Für HMSC Kollege Lothar Moll war damit das Trainings ebenso beendet. Matthias Dreher konnte beim Ersteinsatz des neuen Leon MK1 die Plätze sieben und fünf erkämpfen. Walter Trachsel, dessen eigener Seat Leon MK2 für Hockenheim noch nicht fertig geworden war, trat auf dem bekannten Seat Leon MK1 des Göbel-Teams an. Damit landete er auf den Plätzen drei und vier in der Klasse 6. „Es hat Spaß gemacht. Im ersten Rennen ging mir noch ein Schlauch ab, wodurch ich keine Leistung mehr hatte und bereits bei 4.000 Umdrehungen schalten musste. Jetzt freue ich mich auf meine Lieblingsstrecke Spa, wo ich vermutlich wieder mit dem Leon fahren werde“, berichtete Walter Trachsel.

Mit Patrick Lendle gab das jüngste HMSC-Mitglied sein Rennsportdebüt. Im letzten Jahr hatte der Youngster den Citroen Saxo bereits erstmals testen können, nun stand der erste Renneinsatz an. Neben zwei zweiten Plätzen in der Klasse 4 überzeugte der Saxo-Pilot auch im Gesamtklassement. Der eine oder andere PS-stärkere Konkurrent staunte nicht schlecht, als der kleine Saxo auf der nassen Piste vorbeizog. „Mit meinem ersten Rundstreckenrennen bin ich sehr zufrieden. Vorher bin ich nur zwei Mal mit dem Auto gefahren, von daher war es richtig gut“, so Lendle, der aus dem Kartsport kommt. In der Youngtimer Trophy konnte zudem Stephan Pröbsting im BMW M3 Dritter in der heiß umkämpften Gruppe N bis 2.500 ccm werden.

Tim Wüstefeld und Julien Schlenther

Zu den Viel-Fahrern zählte auch Tim Wüstefeld, der mit seinem neuen Einsatzfahrzeug bei der GTWC in Hockenheim Anfang April ein erstes Testrennen bestritt. Die Plätze neun und zehn sowie schnelle Trainingsrunden deuteten beim aller ersten Einsatz das Potential für die kommende Langstreckensaison auf der Nordschleife an. Nachdem beim ersten Lauf zur Langstreckenmeisterschaft den Golf 25 Minuten vor dem Ende ein technischer Defekt ereilte, war am vergangenen Wochenende wieder Gutmachung angesagt.

Auf Platz sieben liegend schied der Golf mit Tim Wüstefeld nach einem Unfall aus. „Ich wurde unter Gelb von einem Aston Martin überholt, der dann direkt vor mir eine Vollbremsung auf 60 km/h hingelegt hat, da der Streckenposten plötzlich die zweite Gelbe Flagge rausgeholt hat. Ich hatte daher dank des nicht erlaubten Überholmanövers des Aston Martin keine Distanz zum Vordermann und daher keine Chance zu bremsen und auszuweichen“, so Wüstefeld zum Unfallhergang.

Während der Großteil der HMSC-Piloten auf dem Hockenheimring weilten, trat Julien Schlenther zu seinem zweiten Einsatz im Clio Cup Bohemia an. Bereits Anfang April hatte der schnelle Essener gezeigt, dass er gegen die erfahrenen Markenpokal-Spezialisten bestehen kann und zudem zweimal die Rookie-Wertung gewonnen. Auf dem Slovakiaring setzte Schlenther seine Erfolge fort und landete erneut in den Top-Ten des heiß umkämpften Markenpokals.
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