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STT
27.12.2012

Alexandra Irmgartz in STT auf Platz vier

Es muss nicht immer ein teurer GT3-Renner sein. In der STT haben auch luftgekühlte 911er gute Chancen auf den Meistertitel. Dies bewiesen Alexandra Irmgartz und Ralf Bender, die beide mit einem Porsche 964 antraten.

Lange kämpfte Alexandra Irmgartz um den Meistertitel mit. Ihr Vater Michael Irmgartz weiß dabei bestens, wie das geht. Gleich dreimal holte dieser den Titel ins heimische Neuwied. Dieses Jahr standen die Chancen nicht schlecht, dass es die Tochter dem Vater gleichtun würde. In der Klasse der luftgekühlten Porsche war die 25jährige kaum zu schlagen. Neunmal überfuhr der knapp 300 PS starke Porsche 964 RS 3,6 als Klassenerster den Zielstrich.

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Die guten Ergebnisse machten Alexandra Irmgartz zu einer ernsthaften Anwärterin auf den Meistertitel. Scheinbar bekam die Männerwelt das Fürchten. Zumindest in Spa-Francorchamps leistete mit Marko Vitala ein finnischer Gaststarter seinem Landsmann Pertti Kuismanen Schützenhilfe, indem er die Porsche-Pilotin zweimal auf den zweiten Platz in der Klasse verwies.

Als die junge Motorsportlerin auf dem Lausitzring eine Nullnummer verbuchen musste, waren die Titelhoffnungen endgültig dahin. „Klar bin ich ein stückweit enttäuscht, dass es nicht geklappt hat. Ich konnte für eine kurze Zeit Meisterschaftsluft schnuppern und da wird natürlich der Ehrgeiz geweckt. So eine Chance bekommt man nicht alle Tage“, erzählt Alexandra „Um gegen Pertti zu gewinnen, hätte ich in jeden Klassensieg holen müssen. So habe ich leider gleich im ersten Lauf Punkte verloren, da Carsten Andersen in unserer Klasse nicht mehr angetreten ist“, so die ambitionierte Handballspielerin vom TV Engers weiter.

Dennoch blickte die Porsche-Pilotin auf eine starke Saison mit dem erneuten Klassensieg bei den luftgekühlten Porsche, sowie Platz vier in der Meisterschaft zurück. Dementsprechend positiv fällt das Fazit aus. „Ich bin eigentlich sehr zufrieden, auch wenn es nicht zur Meisterschaft gereicht hat. Bis auf den Lauf in Lausitz sind wir ohne Schäden und Ausfälle durchgekommen. Leider haben ein wenig die Autos in unserer Klasse gefehlt. Ich hätte mir gewünscht ein größeres Starterfeld an luftgekühlten Porsche zu haben. Es war schön als erste Frau in der Geschichte der STT die Meisterschaft für einige Zeit lang anzuführen und die männliche Konkurrenz zu ärgern.“ Zudem durfte sich Alexandra Irmgartz zum dritten Mal über den Titel bei den Junioren freuen. „Dieser Titel war mir sehr wichtig und ein fest gesetztes Ziel am Anfang der Saison“, erklärt die gelernte Industriekauffrau.

Genau wie für Alexandra Irmgartz war es für Ralf Bender die zweite komplette Saison in der STT. Mit seinem Porsche 964 aus dem damaligen Carrera Cup fuhr der Königsteiner trotz vier Rennen weniger als die Konkurrenz auf Platz 13 der Endabrechnung. „Insgesamt verlief die Saison zufriedenstellend. Gegenüber 2011 habe ich einen Platz im Gesamtklassement gutgemacht, obwohl ich an vier Rennen aus terminlichen Gründen nicht teilnehmen konnte. Mein Fazit ist in jedem Fall positiv, da zudem kein technischer Defekt oder Unfall auftrat und ich alles Rennen beendet habe“, zog Ralf Bender ein positives Saisonfazit. Drei Veranstaltungen in der abgelaufenen Saison haben es Ralf Bender besonders angetan. „Von der Atmosphäre und Zuschauerzahl sicher Hockenheim, von der Dramatik in jedem Fall die Hitzeschlacht in Zolder und von der persönlichen Leistung der Saisonabschluss am Nürburgring, da habe ich noch ein paar Sekunden gefunden“, analysiert der Porschefahrer seine Saisonhöhepunkte.

Besonders dankbar ist Ralf Bender dem Team von Irmgartz Motorsport für die tolle Unterstützung während der ganzen Saison. Viel Verständnis für die Rennfahrerei bringt auch die Familie auf. „Ein großes Dankeschön geht an meine Familie für das Verständnis, dass ich trotz eines dicht gedrängten Terminkalenders doch einige Wochenenden im Jahr an der Rennstrecke verbringe.“ Wenn der Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens neben der Rennerei noch Zeit findet, entspannt er sich gerne mit Bergwandern und Literatur. (Text: Patrick Holzer)
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