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Porsche Carrera Cup
05.06.2012

Prägendes Österreich-Wochenende für Porsche-Newcomer

Elia Erharts Reise zum sechsten und siebten Saisonrennen des Porsche Carrera Cup in Spielberg verlief durchmischt: am Samstag unverschuldete Kollision, am Sonntag weiteren Meisterschaftpunkt. Der Fokus liegt beim Mittelfranken jetzt auf dem Saisonhöhepunkt und seinem Heimrennen in drei Wochen auf dem Nürnberger Norisring.

Auf dem Red Bull Ring in Spielberg (Österreich) stand das vierte Rennwochenende des Porsche Carrera Cup auf dem Programm. Für Elia Erhart ging es in den beiden freien Trainings am Freitag vor allem darum, mit seinem neuen Porsche-Rennfahrzeug Vertrauen in die 4,3 Kilometer Berg- und Talbahn zu gewinnen. Auf gebrauchten Reifen waren die Positionen 15 und 16 deshalb ein zufriedenstellendes Ergebnis. Schwieriger wurde es im Zeittraining am Samstagmorgen. „Das Auto lag nicht gut auf der Strecke. Es war kaum möglich, das Maximum herauszuholen“, erklärte der amtierende Meister des Seat Leon Supercopa. Der Youngster gab sein Bestes, um eine schnelle Rundenzeit zu fahren. Doch mehr als Position 20 sollte nicht gelingen. „Mit einem besseren Auto wäre heute mehr drin gewesen. Hoffentlich können wir die Probleme bis zum Rennen beseitigen“, berichtete er im Anschluss.

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Im ersten Rennen am Samstagnachmittag kam Elia Erhart besser zurecht. Er erwischte einen sehr guten Start und konnte sofort einige Konkurrenten überholen. In den Anfangsrunden fuhr der Porsche-Neueinsteiger deutlich bessere Rundenzeiten als die vor ihm liegenden Fahrzeuge. Mit gekonnten Überholmanövern arbeitete er sich Stück für Stück an den Autos der Konkurrenz vorbei. Die Aufholjagd des 24-Jährigen wurde dann durch eine unverschuldete Kollision mit einem anderen Fahrzeug schlagartig beendet. Beim Überholversuch setzte sich der junge Mittelfranke neben einen Mitbewerber. Dieser drängte ihn immer weiter nach außen ab und die Felgen der beiden Autos berührten sich. Das Ergebnis: Eine gebrochene Lenkung und das Rennende für Elia Erhart. „Ich hatte keine Chance. Mein Vordermann hat mich einfach übersehen“, schilderte das Nachwuchstalent die Situation im Anschluss. „Das ist schade, denn ich wäre sicherlich noch weiter nach vorne gekommen.“

Weniger Pech hatte Elia Erhart im Wertungslauf am Sonntag. Beim Start kam er wieder gut von der Stelle und hielt sich geschickt aus dem Gedränge in den ersten Kurven heraus. Schon in den beiden Anfangsrunden konnte er zwei Fahrzeuge überholen. Eine Safety-Car-Phase nach einem Unfall sorgte anschließend dafür, dass die Platzierungen für einige Zeit eingefroren wurden. Nachdem das Rennen wieder gestartet worden war, gelang es dem jungen Nachwuchsrennfahrer einen weiteren Konkurrenten auf der Strecke zu passieren. Auch wenn er sich im Verlauf des Rennens weiter nach vorne arbeitete, konnte er diesmal nicht seine gewohnte Geschwindigkeit zeigen. „Während des gesamten Wochenendes war ich mit der Einstellung meines Autos nicht glücklich“, berichtete Elia Erhart, zeigte sich gleichzeitig aber zuversichtlich. „Bis zu meinem Heimrennen auf dem Norisring werden wir das Wochenende genau analysieren.“ Nach 19 Rennrunden überquerte der fränkische Rennfahrer die Ziellinie auf Position 16. Dafür gab es einen weiteren Meisterschaftspunkt. In der Gesamtwertung liegt der schnelle Röttenbacher jetzt auf Rang 16.

Vom 29. Juni bis 1. Juli findet auf dem Norisring in Nürnberg der Saisonhöhepunkt im Porsche Carrera Cup statt. Etwas ganz Besonderes für Elia Erhart, der nur 30 Kilometer von dem legendären Stadtkurs entfernt wohnt. Auf der temporären Rennstrecke durch die Straßen der Franken-Metropole kam der Heimfahrer vom “Motorsport Club Nürnberg“ immer gut zurecht. Auch in diesem Jahr möchte der Lokalmatador dort ein Ausrufezeichen setzen: „Ich kann es kaum erwarten, endlich wieder in meiner Heimat Rennen zu fahren!“
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