Montag, 6. Mai 2024
Motorsport XL Das Motorsport Magazin Vorschau   Abonnement
DMV Kart Championship
13.08.2012

Aufwind zum Endspurt der DMV Kart Championship

Das Flughafengelände von Hahn war am 12. August Schauplatz des fünften Saisonlaufs zur DMV Kart Championship 2012. Hatte die Serie in den vergangenen Rennen einen dramatischen Teilnehmerrückgang zu verkraften, war der Zulauf im Hunsrück deutlich besser. Rund 100 Piloten und Pilotinnen waren angereist und läuteten den Meisterschaftsendspurt auf der 1.375 langen Strecke ein, die diesmal mit der anspruchsvollen Omega-Variante gefahren wurde.

Ein Grund für die große Resonanz war der nur eine Woche später stattfindende Lauf zur Deutschen Kartmeisterschaft an selber Stelle. Viele Fahrer und Teams nutzten die DMV-Veranstaltung als Testmöglichkeit unter Rennbedingungen. Aufgrund des erhöhten Ansturms schrieb der Veranstalter für die KF3-Gaststarter sogar eine eigene Wertung aus. Aber auch ohne den Teilnehmerschub der Gastpiloten zeichnet sich in der DMV Kart Championship eine positive Tendenz ab. Eine großangelegte Umfrage des DMV ist jüngst ausgewertet worden und hat den Verantwortlichen die Wünsche und Anregungen für das Serien-Konzept 2013 offenbart. Die Eckdaten der "neuen" DMV Kart Championship zeichnen sich bereits ab und werden zum Teil schon beim DMV Goldpokal in Ampfing umgesetzt. Bis zum großen Finale werden alle Details geklärt sein und so dürfen wir gespannt sein wie das Championat künftig aussehen wird.

Anzeige
Bambini: Siege für Ghattas und Kostioukevitch
Doureid Ghattas (TR Racing) war der schnellste Mann im Zeittraining der Jüngsten. Doch noch in der ersten Runde des Prefinales musste der Bonner seinen Kontrahenten Illya Zamula (TR Motorsport) passieren lassen. Dabei beließ es Ghattas aber nicht und hatte schnell einen Konter parat. Fortan bildete sich eine achtköpfige Meute, die den Sieg unter sich ausmachte. Hier behielt Ghattas die Nerven und wehrte sämtlich Angriffe bis zum Schluss ab. Er gewann knapp vor Illya Zamula und Eren Köse (TR Racing). Eine starke Leistung zeigte auch Tabellenführer Anton Kostioukevitch (TR Motorsport), der sich vom neunten Startplatz bis auf Position vier nach vorne kämpfen konnte.

Im Finale waren es erneut Ghattas und Zamula, die sich an der Spitze des Feldes um den Sieg stritten und sich dabei regelmäßig in der Führungsrolle abwechselten. Gegen Rennende kamen sich aber beide in die Quere und mussten Positionen abtreten. Lachender Dritter war Anton Kostioukevitch, der die Spitze erbte und diese knapp vor David Qufaj (KSM Racing Team) und Illya Zamula ins Ziel retten konnte.

KF3: Doppelsieg für David Beckmann
Der Trainingsschnellste David Beckmann (Keijzer Racing) dominierte auch das Prefinale. Um Längen enteilte er der Konkurrenz und fuhr einen souveränen Laufsieg nach Hause. Mit der Maximalpunktzahl konnte der Zweitplatzierte der Meisterschaft auch in der Tabelle Boden gut machen, denn der Gesamtführende Arlind Hoti (KSM Racing Team) musste vom sechsten Platz aus ins Rennen gehen und belegte nach starker Fahrt den zweiten Rang. Dabei profitierte er aber auch von einer Rangelei zwischen Nicolas Otto (KSM Racing Team) und Michelle Halder (Wildkart Racing Team), die sich beide um eine gute Platzierung brachten und auf den Rängen fünf (Halder) und zehn (Otto) einliefen. Toni Wolf (JEDI Racing) komplettierte das Ergebnis des Prefinales als Dritter.

Leichtes Spiel hatte David Beckmann im Finale. Er erwischte den besten Start und verteidigte die Führung souverän. Runde um Runde setzte er sich ab und kreuzte nach 13 Runden mit über vier Sekunden Vorsprung als klarer Sieger den Zielstrich. Auch der zweite Rang von Toni Wolf schien eine sichere Angelegenheit zu werden, fuhr er doch ein weitgehend einsames Rennen hinter dem Führenden. Doch ab der Rennmitte bliesen Arlind Hoti und Mick Betsch (KSM Racing Team) zur Aufholjagd und egalisierten den Rückstand in Windeseile. Am Ende gelang es gleich beiden Piloten, einen Weg an Wolf vorbei zu finden. Betsch durfte sich am Ende über den zweiten Podestplatz freuen und verdrängte Hoti damit noch auf den dritten Schlussrang.

KF3 Open: Marcel Lenerz nicht zu stoppen
Marcel Lenerz (ADAC Hessen Thüringen) bestimmte die Pace in der Gastklasse zur Vorbereitung auf die DJKM. Der Mann aus Ludwigsau war nicht nur Schnellster im Zeittraining, sondern fuhr auch im Prefinale einen klaren Start-Ziel-Sieg ein. Hinter ihm stritten sich derweil vier weitere Junioren um die Ehrenplätze, wobei letztlich Arlind Hoti (KSM Racing Team) die besten Karten hatte und vor Martin van Leeuwen (Keijzer Racing), Marco Paul (RS Motorsport) und Mick Betsch (KSM Racing Team) als Zweiter die Ziellinie sah.

Auch im Finale gab es für Lenerz kein Halten. Mit Leichtigkeit fuhr er der Konkurrenz davon und machte den Doppelsieg perfekt. Er profitierte jedoch wiederum vom Kampf seiner Verfolger. Marco Paul, Martin van Leeuwen, Mick Betsch und Arlind Hoti waren sich alles andere als einig. Rundenlang wechselten die Positionen auf den Ehrenplätzen bis sich am Ende van Leeuwen auf Rang zwei festsetzte und diesen vor Hoti, Betsch und Paul ins Ziel brachte.

KF2: Mario Ljubic klar auf Titelkurs
Gaststarter John Norris (Mach1 Motorsport) war das Maß der Dinge Im Qualifying und auch im Prefinale. Der Ire hatte die Meute der Senioren fest im Griff, konnte sich aber im Rennverlauf nicht auf die faule Haut legen. Mit DMV-Tabellenführer Mario Ljubic (TR Motorsport) und dem Österreicher David Detmers (KSM Racing Team) hatte er zwei hartnäckige Gegner im Nacken. Besonders Ljubic ließ nicht locker und attackierte den Führenden bis zum Fallen der Zielflagge. Letztlich blieb die Reihung aber unverändert.

Mit einem Bombenstart eröffnete Ljubic das Finale. Er katapultierte sich sofort an die Spitze und fand damit endlich den Weg an Norris vorbei, den er im Prefinale so verzweifelt gesucht hatte. Einmal in Front setzte sich der Jesolo-Pilot auch sofort von seinen Gegnern ab und kreuzte letztlich mit über drei Sekunden Vorsprung als unangefochtener Sieger das Ziel. Dahinter lieferten derweil die DKM-Gaststarter Norris und Detmers einen sehenswerten Kampf um die letzten Podestplätze ab. Am Ende gewann der Österreicher das Länderduell gegen den Iren. Norris sah eigentlich schon wie der sichere Dritte aus, musste dann aber mit technischen Problemen doch noch Federn lassen und fiel auf Rang elf zurück. Damit schaffte Marcel Schilbach (KSM Racing Team) als Dritter den Sprung auf das Podest der Tageswertung.

Rotax Junioren: Noah Brandt in Topform
Pole-Setter Noah Brandt (Kartteam Kreutz) war nicht nur im Zeittraining der Herr im Ring, sondern auch im Prefinale. Scheinbar spielerisch hatte er die Verfolger unter Kontrolle und fuhr einen ungefährdeten Laufsieg nach Hause. Enger ging es um die Verfolgerpositionen zur Sache, wo sich teilweise bis zu sieben Piloten bekämpften. Erst zur Rennhalbzeit kehrte etwas Ruhe ein und so konzentrierte sich die Entscheidung auf Niklas Gränz (KV Oppenrod), Daniel Ruth (DMV Team MKII) und den Meisterschaftsführenden Tobias Dauenhauer (VPD Team Germany). Obwohl das Trio Stoßstange an Stoßstange unterwegs war, sollte sich die Reihenfolge nicht mehr verändern.

Weitgehend unspektakulär verlief das Finale. Brandt hatte als Startgewinner diesmal Ruth im Nacken, der ihm die ersten Runden das Leben schwer machte. Zur Halbzeit war die Sache aber klar und Brandt machte den Doppelsieg perfekt. Auch Ruth brachte seinen zweiten Rang sicher nach Hause. Um den letzten Podiumsplatz ging es etwas wilder zur Sache. Jörn von Wendt-Papen (Mach1) lag lange auf Podestkurs bevor er Platz um Platz durchgereicht wurde und dabei auch noch umgedreht wurde. Den letzten Podestplatz erkämpfte sich am Ende Niklas Gränz vor Tobias Dauenhauer.

Rotax Senioren: Hillenbrand verteidigt Gesamtführung
Eine klare Hackordnung herrschte im Feld der drei Rotax Senioren. Christian Hillenbrand (Wildkart Racing) hatte den ersten Platz abonniert. Mit Platz eins im Zeittraining und dem Sieg in beiden Rennen baute er die Meisterschaftsführung weiter aus. Mike Golla (GN Motorsport) und Marcel Stegmann (Nees Racing) sicherten sich dahinter jeweils den zweiten beziehungsweise dritten Platz.

KZ2: Dominante Vorstellung von Michele Di Martino
Kein Weg führte im Zeittraining an Vize-Europameister Michele Di Martino (JEDI Racing) vorbei. Der Eitorfer brannte die Bestzeit in den Asphalt und schien auch im Prefinale in Topform. Hier enteilte er dem 30-köpfigen Feld vom Start an und verschaffte sich binnen weniger Runden einen deutlichen Vorsprung. Doch wenige Runden vor Schluss musste er sein Energy-Kart mit einem Defekt im Aus abstellen. Damit entbrannte in den letzten Runden ein heißer Fight um den Sieg zwischen Wolfgang Albrecht (Solgat Motorsport), Marcel Jeleniowski und Alexander Schmitz (beide KSM Racing Team). Mit einem hervorragenden Endspurt gelang es Albrecht aber die Führung zu verteidigen und den Sieg vor dem KSM-Duo ins Ziel zu retten.

Im entscheidenden Finale konnte zunächst Wolfgang Albrecht das Tempo diktieren. Doch nach wenigen Runden musste er Marcel Jeleniowski passieren lassen, der sich in der Folge auch leicht absetzen konnte. Die Freude des Bornheimers war allerdings nur von kurzer Dauer, musste er sein Kart doch mit einem technischen Defekt in der Wiese abstellen. Albrecht übernahm die Spitze damit kampflos und wehrte sich bravourös gegen seine zwei Verfolger Alexander Schmitz und Tom Lorkowski (JEDI Racing). Aber das Trio hatte die Rechnung ohne Michele Di Martino gemacht: Nach seinem Ausfall im Prefinale war er vom Ende des Feldes ins Finale gestartet und sensationell nach vorne gepflügt. Gegen Rennende fand er tatsächlich Anschluss zur Spitze und kassierte einen Gegner nach dem anderen. In der letzten Runde machte Di Martino die Sensation perfekt und schnappte Albrecht den Sieg noch vor der Nase weg!

Für die DMV Kart Championship beginnt nun die heiße Phase der Saison. Bereits beim nächsten Lauf auf dem anspruchsvollen Ortenauring in Urloffen könnten am 26. August die ersten Vorentscheidungen in der Meisterschaft fallen.

Text: Timo Deck - www.motorsport-xl.de / Fotos: Dirk Fulko - www.kartfoto.de
Anzeige