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DKM
28.05.2012

Neue DKM-Sieger in der Oberpfalz

Nach einem fulminanten DKM Auftakt in Kerpen legte das höchste deutsche Kartsport-Prädikat beim zweiten Lauf im Prokart Raceland Wackersdorf noch einmal zu. 167 Teilnehmer waren in die Oberpfalz gereist und sorgten für ein internationales Topfeld. Neben packendem Kartsport sahen die zahlreichen Zuschauer rund um den Ring gleich drei neue Sieger.

Besser hätte die Kulisse für die zweite Veranstaltung der Deutschen Kart Meisterschaft nicht sein können. Strahlender Sonnenschein und blauer Himmel verzauberten das Prokart Raceland in ein Kartsport Wunderland. Zwei Wochen vor der CIK-FIA Kart Europameisterschaft nutzten zahlreiche internationale Toppiloten das Rennen zur Vorbereitung und sorgten für ein wenig EM-Feeling. Dieses spiegelte sich auch in den Starterfeldern wider. Mit 65 Teilnehmern war die Deutsche Schaltkart Meisterschaft so voll besetzt wie schon lange nicht mehr und auch die DKM und DJKM standen dem mit 58 respektive 44 Pilotinnen und Piloten nicht nach. Heiß her ging es schon in den Vorläufen am Samstag. In insgesamt 15 Rennen galt es sich zu behaupten, um am Ende einen der begehrten 34 Finalstartplätze zu ergattern.

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Etwas ganz besonderes hielten die Organisatoren für alle daheimgebliebenen Kartsport Fans parat. Neben dem gewohnten Live-Timing und einem Facebook Live-Ticker war erstmals das Team von Kart-Data mit einem Video-Livestream „On Air“. Sechs Kameras hielten alle Geschehnisse auf der Strecke fest und lieferten ein hervorragendes Livebild ins WorldWideWeb. Bei DKM-Koordinator Stefan Wagner war die Freude über den neuen Service groß: „Mit dem Video-Livestream hat Kart-Data ganze Arbeit geleistet. Die Bilder sind perfekt und die Resonanz im Fahrerlager groß. Damit steigern wir weiter den Stellenwert unserer Meisterschaft und brauchen uns gegenüber den internationalen Topserien nicht verstecken.“

DSKM: Doppelsieg für Jorrit Pex
Der amtierende Champion Jorrit Pex (CRG Holland) knüpfte in Wackersdorf nahtlos an seine Vorstellung aus Kerpen an und war in den Rennen nicht zu stoppen. Schon mit der Pole-Position im Zeittraining und drei Vorlaufsiegen enteilte er seinen Verfolgern um Längen. Bester Fahrer aus deutscher Sicht war am Samstag Riccardo Negro (DG-Germany). Mit einem zweiten und zwei dritten Rängen durfte er im ersten Finalrennen hinter Pex und Bas Lammers (Praga Kart Racing Team) auf Startposition drei platznehmen. Auf vier folgte Joey Hanssen (Luxor Racing Team) vor Jan Midrla (Joka Kart Team) und dem 2009er Kart-Weltmeister Arnaud Kozlinksi (AVG-Racing.)

Im ersten Finalrennen am Sonntagmorgen verlor Polesetter Jorrit Pex jedoch zu Beginn seine Position an Bas Lammers. Doch nur drei Runden später bereinigte der Niederländer das Klassement. Er zog an seinem Landsmann vorbei und war nicht mehr zu stoppen. Bis zum Fallen der Zielflagge hatte der Niederländer ein deutliches Polster herausgefahren und wurde als verdienter Laufsieger abgewinkt. Auch auf den noch verbleibenden Podestplatzierungen herrschte schnell Einigkeit. Der Tscheche Patrik Hajek behauptete sich vor dem amtierenden KZ2 World Cup Gewinner Joey Hanssen auf Platz zwei. Aufregend wurde es indessen in der Vergabe um Rang vier. Zu Rennende schloss sich eine Sechsergruppe zusammen, in der es munter hin und her ging. Letztlich hatte Arnaud Kozlinksi die breitesten Schultern und brachte Platz vier vor Bas Lammers, Mario Zanchetta (Energy Corse) und dem schnellsten Deutschen Michele Di Martino (Jedi Racing Team) nach Hause. Jan Midrla wurde Achter vor dem zweiten Deutschen Riccardo Negro (DR Germany) und Clement da Silva (Praga Kart Racing Team).

Der zweite Lauf begann wesentlich abwechslungsreicher. Mit einem Granatenstart zogen Patrick Hajek und Arnaud Kozlinski an Pex vorbei und enteilten an der Spitze. Ihre Rechnung hatte das Duo jedoch ohne Jorrit Pex gemacht. Zu Rennhalbzeit schloss dieser auf und zog mit einem tollen Manöver zu erst an Hajek und kurze Zeit später auch am dato Führenden Koszlinski vorbei. Die Beiden wollten noch mal kontern, doch Pex hatte auf den letzten Metern die größten Reserven und fuhr den dritten Sieg im vierten Rennen ein. Gastfahrer Bas Lammers folgte auf Rang vier vor Joey Hanssen, Clement da Silva und dem schnellsten Deutschen Riccardo Negro. Eine nachträgliche Zehnsekundenstrafe warf die Beiden jedoch ins Mittelfeld zurück, neuer Sechster war dadurch Michele Di Martino. Die Top-Ten komplettierten Marcel Müller (CRG/Maxter), Ryan van den Burgt (Maddox Racing Team), Adam Janous (Praga Kart Racing Team) und Yard Pex (CRG Holland).

DJKM: Lenerz und Hoti feiern Premieren-Siege
Mit 44 Teilnehmern war die Deutschen Junioren Kart Meisterschaft erneut stark besetzt. Neben zahlreichen Fahrern aus den europäischen Nachbarländern waren auch alle deutschen Top-Nachwuchspiloten mit von der Partie. Im Zeittraining sahen diese jedoch blauweiß. Unter den ersten acht standen gleich sieben Zanardi-Piloten. Allein Alex Lambertz (RK Racing Team) schaffte mit seinem RK-Kart als Dritter hinter Gino Wetzels (Zanardi/Iame) und Kim-Luis Schramm (Keijzer Racing) der Übermacht standzuhalten.

In den sechs Vorläufen wurden die Karten neu gemischt. Mach1-Kart Pilot Cedric Piro (Mach1 Motorsport) überstand die Rennen ohne größere Probleme und bescherte dem deutschen Chassishersteller die Pole-Position für das erste Finalrennen. Auf Rang zwei behauptete sich Gino Wetzels vor dem türkischen Gastfahrer Berkay Besler (Tony Kart/Vortex) und Moritz Horn (Keijzer Racing Team). Pechvogel der Heats war Kim-Luis Schramm. Nur mit einem Sieg im Hoffnungslauf schaffte er die Qualifikation in die Finals, in diesen sollte er aber noch einmal für Furore sorgen.

Gino Wetzels erwischte im ersten Rennen den besten Start und zog direkt an Piro auf Rang eins vorbei. In den folgenden Runden lieferten sich seine Verfolger einige Fights, wodurch Wetzels ungeachtet an der Spitze enteilte. Doch zu Halbzeit rückten die Top-Fünf wieder zusammen und jeder witterte seine Chance auf den Sieg. Leidtragender war Gino Wetzels, der nach einem Ausritt in die Wiese auf Platz sechs abrutschte. An der Spitze bewies unterdessen Marcel Lenerz (ADAC Hessen-Thüringen e.V.) Nervenstärke. Mit einer beherzten Fahrt wehrte er alle Angriffe ab und wurde nach einem vorzeitigen Rennabbruch vier Runden vor Ende als Sieger gewertet. Cedric Piro hatte sich währenddessen wieder auf Platz zwei vorgearbeitet. Eine tolle Aufholjagd zeigte Hannes Janker (TB-Motorsport Racing Team), vom dreizehnten Startplatz arbeitete er sich bis auf den sensationellen dritten Rang vor. Vierter wurde Berkay Besler vor Pechvogel Gino Wetzels, Janneau Esmeyer (P.D.B. Racing Team), Denis Bulatov (Red Racing), Toni Wolf (Jedi Racing Team), Arlind Hoti (KSM Racing Team) und Moritz Horn.

Nach seinem Sieg im ersten Durchgang, erwischte es Marcel Lenerz im zweiten Finale mit voller Breitseite. Durch eine Kollision fiel er weit zurück und musste schlussendlich vorzeitig aufgeben. Die Spitzenpositionen nahmen unterdessen Hannes Janker und Cedric Piro ein, doch beide hatte ihre Rechnung ohne den Mannheimer Arlind Hoti gemacht. Der Schützling aus dem KSM Racing Team pflügte durch das KF3-Feld und hing die letzten Runden an der Stoßstange des Erstplatzierten Janker. Dieser versuchte zwar noch Hotis Angriffe abzuwehren, doch in der letzten Runde gab es für ihn kein Halten mehr. Am Ende der Startziel-Geraden zog Hoti vorbei und jubelte im Ziel über seinen ersten Sieg im höchsten Deutschen Kartsport Prädikat. Janker verteidigte Rang zwei vor Gino Wetzels und Kim-Luis Schramm, der im Verlauf der beiden Finalrennen beachtliche 24 Plätze aufholte. Cedric Piro schaffte als Fünfter erneut den Sprung in die Pokalränge. Auf Rang sechs bis zehn reihten sich Janneau Esmeyer, Otto Tjader (KSM Racing Team), Toni Wolf, Alex Lambertz und Denis Bulatov ein.

DKM: Thomas Krebs baut Gesamtführung aus
Der französische Gastpilot Paul Boutonnet (Guarato SG Driver´s) ließ mit seiner Bestzeit im Zeittraining der Deutschen Kart Meisterschaft die Konkurrenz aufhorchen. In den Vorläufen bestimmten aber wieder die Stammpiloten das Geschehen. Dennis Olsen (Energy Corse) und Thomas Krebs (RS Motorsport) teilten sich die Vorlaufsiege und stellten die erste Startreihe am Sonntagmorgen. Pech hatte dagegen einer der Favoriten. Den polnischen RK-Kart Werkspiloten Karol Basz (dp-RK Official Racing Germany) traf es knüppeldick. Zwei Ausfälle warfen ihn weit zurück und er musste sich über den Hoffnungslauf für die Finals qualifizieren.

Die erste Hatz über 21 Rennrunden auf dem 1.222 Meter langen Kurs startete mit einer Überraschung. Der Russe Vasiliy Romanov zog an Olsen und Krebs vorbei. Im Rennverlauf konnte er die Pace an der Spitze aber nicht mitgehen. Krebs konterte und fuhr ein komfortables Polster heraus. Zu Rennende musste der Dritte des abgelaufenen Jahres jedoch noch mal alle Register ziehen. Von hinten stürmten Paul Boutonnet und John Norris (Mach1 Motorsport) durch das Feld und machten in den letzten Runden noch mal richtig Druck. Krebs konnte die Attacken des Duos aber abwehren und wurde als Sieger abgewinkt. Hinter Boutonnet und Norris, reihte sich Romanov gefolgt von Robin Hansson (Ward Racing) und seinem Teamkollegen Dennis Olsen als Vierter ein. Eine beherzte Fahrt zeigte Karol Basz, von Startposition 28 auf die Reise gegangen kämpfte er sich durch das Feld und wurde hinter Dylan Pereira toller Achter. Rang neun ging an Kevin Rossel vor Fuma Hario und dem schnellsten Deutschen André Matsic als Elfter.

Im Finale gab es dann für Paul Boutonnet kein Halten mehr. Der Franzose schien im Verlauf des Wochenendes am besten mit seinen Reifen gehaushaltet zu haben und hielt mit konstant schnellen Rundenzeiten seine Verfolger Dennis Olsen und Thomas Krebs in Schach. Für das spannendste Finale des Wochenendes sorgten jedoch John Norris, Robin Hansson, Kevin Rossel und Vasiliy Romanov. Das Quartett duellierte sich über weite Strecken der zweiten Rennhalbzeit und wechselte mehrmals die Positionen untereinander. Auf den letzten Metern kam es dann zu einer fast geschichtsträchtigen Entscheidung. Die vier bogen nebeneinander auf die Startziel-Gerade ein und sorgten für den knappsten Rennentscheid des Jahres. Am Ende trennten die Piloten nur unglaubliche 0,059 Sekunden. Aus der Ferne beobachtete Nicola Marcon (DEP Competition s.r.l.) das Geschehen als Achter, Victor Compere (VDK Racing) wurde Neunter gefolgt von Christopher Friedrich (M-Tec Praga Racing) als bester Deutscher auf Platz zehn.

Nach diesem spannenden zweiten Rennwochenende reist der DKM-Tross in drei Wochen erneut in den Süden Deutschlands. Auf dem Schweppermannring in Ampfing geht es im dritten von fünf Rennwochenende erneut um Meisterschaftspunkte.
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