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ADAC GT Masters
04.10.2012

Knapp verpasster Meistertitel für Callaway Competition

Callaway Competition beendet die ADAC GT Masters-Saison 2012 mit dem Vizemeistertitel in der Fahrer- und in der Amateurwertung. Diego Alessi und Daniel Keilwitz fuhren auf dem Weg zum Vizetitel in ihrer von Callaway Competition in Leingarten bei Heilbronn entwickelten und gebauten Corvette Z06.R GT3 im Saisonverlauf zu drei Rennsiegen und vier Pole Positions.

In das Finalwochenende in Hockenheim mussten die vier Callaway-Corvette nach einer kurzfristigen Leistungsbeschneidung aber bereits mit einem Handicap gegenüber ihren Titelkontrahenten starten.

„Es ist leider genau so gekommen, wie wir es befürchtet haben“, sagte ein enttäuschter Callaway Competition-Teamchef Erst Wöhr nach dem Finale. In das finale Rennwochenende der Saison mussten Alessi/Keilwitz mit einem Handicap starten: Vor dem letzten Rennwochenende wurde die Leistung der Corvette beschnitten, die des Titelkontrahenten Mercedes allerdings erhöht. „Wir müssen mit rund 10 PS weniger antreten, der Mercedes bekommt aber 10 PS mehr, das ergibt einen Nachteil von 20 PS gegenüber uns“, erklärte Wöhr.

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Der Titelkampf konzentrierte für die als Tabellenführer nach Hockenheim gereisten Alessi und Keilwitz auf den Rennen am Sonntag, denn Lauf eins war schnell vorbei. Am Start wurde Alessi zwischen zwei Mercedes eingeklemmt und schied mit Aufhängungsschaden aus. Entschieden wurde der Titel am Sonntag und Alessi/Keilwitz erlebten ein Wechselbad der Gefühle: Rechnerisch lag die Roller-Corvette in der ersten Rennhälfte auf Titelkurs. In der zweiten Rennhälfte zerplatzten dann vier Runden vor dem Rennende alle Titelhoffnungen: Im Kampf um Platz drei mit einem deutlich langsameren Porsche kam es zum Kontakt. Alessi wurde von der Rennleitung dafür mit einer 30-Sekunden-Zeitstrafe belegt und verlor dadurch nicht nur einen Podiumsplatz, sondern auch die Titelchancen. „Der Porsche hat mir die Tür vor der Kurve weit aufgelassen. Ich sah meine Chance, doch dann kam er plötzlich wieder auf die Rennlinie zurück und es kam zum Kontakt. Es war sicherlich alles andere als geplant“, sagte ein enttäuschter Alessi. „Im Gegensatz zum Training und Qualifying war unsere Corvette heute nicht einfach zu fahren, sagte Keilwitz nach dem Rennen. „Diego konnte dennoch in der zweiten Rennhälfte um das Podium kämpfen.“

Eine starke fahrerische Leistung zeigen in beiden Rennen Andreas Wirth und Heinz-Harald Frentzen, aber eine große Portion Pech vereitelte eine Podiumsplatzierung der Buchbinder-Corvette beim Finalwochenende. Im ersten Lauf verlor Frentzen nach einem Problem mit der Reservepumpe auf der Zielgerade Rang fünf und wurde Siebter. Am Sonntag starb der Motor der Corvette beim Fahrerwechsel ab, das kostete einen möglichen Podiumsplatz. Am Ende gab es so Rang 15 für Wirth/Frentzen.

„Ich bin sehr traurig über alle Umstände an diesem Wochenende“, sagte Callaway Competition-Teamchef Ernst Wöhr. „Das es mit dem Titel nicht geklappt ist eines, aber so etwas gehört im Sport dazu. Vizemeister in der Fahrer- und Teamwertung ist ein schöner Erfolg, dazu hatte Toni Seiler als Dritter in der Amateurwertung ein gutes Ergebnis. Aber die Umstände, die an diesem Wochenende dazu geführt haben, machen mich traurig. Nachdem vollkommen unverständlich die Leistung unserer Corvette reduziert wurde, haben wir ein schwieriges Wochenende erwartet. Die Art und Weise, wie die Fahrzeugeinstufung vor dem Finalwochenende geändert wurde, und auch wie Zwischenfälle in den Rennen bestraft oder nicht bestraft wurden, stimmt mich sehr nachdenklich. Gratulieren möchte ich Sebastian Asch und Maximilian Götz zum Gewinn der Meisterschaft. Beide waren immer sehr faire Gegner, ich gönnen Ihnen den Titel.“

Zwei Podiumsplätze gab es für die beiden von Callaway Competition zusammen mit Toni Seiler Racing eingesetzten Corvette Z06.R GT3 in der Amateurwertung. Im ersten Lauf am Samstag wurde Remo Lips mit Unterstützung von Frank Schmickler Zweiter in der Amateurwertung und fuhr damit erstmals auf das Amateurpodium im ADAC GT Masters. Im Lauf am Sonntag beendete Toni Seiler gemeinsam mit Frank Kechele seine sechste Saison im ADAC GT Masters mit einem Podiumsplatz als Zweiter bei den Amateuren.
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