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24h Daytona
30.01.2012

Dreifachsieg für Porsche im stärksten GT-Feld aller Zeiten

Das 24-Stunden-Rennen in Daytona bleibt eine Domäne von Porsche: Bei der spannungsgeladenen 50. Auflage des Langstreckenklassikers in Florida/USA feierte der Zuffenhausener Sportwagenhersteller einen überzeugenden Dreifacherfolg in der GT-Klasse gegen so starke Konkurrenten wie Audi, BMW, Corvette und Ferrari.

Den Sieg holte Porsche-Werksfahrer Richard Lietz (Österreich) im Porsche 911 GT3 Cup von Magnus Racing zusammen mit René Rast (Frankfurt) sowie den Amerikanern Andy Lally und John Potter. Nach einem mitreißenden Finale vor der Rekordkulisse auf dem Daytona International Speedway lag er im Ziel 9,412 Sekunden vor seinem Werksfahrerkollegen Wolf Henzler. Der Vorjahressieger aus Nürtingen teilte sich den von TRG Racing eingesetzten Porsche 911 GT3 Cup mit Jeroen Bleekemolen (Niederlande), Marc Goossens (Belgien), Spencer Pumpelly (USA) und Steven Bertheau (USA). Den dritten Platz belegte Porsche-Werksfahrer Marc Lieb (Ludwigsburg) zusammen mit den Amerikanern Hurley Haywood, Leh Keen und Andrew Davis im Porsche 911 GT3 Cup mit der legendären Startnummer 59 des Daytona-Erfolgsteams Brumos Racing.

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„Heute haben wir gesehen, warum Daytona eines der faszinierendsten Rennen der Welt ist“, sagte Wolfgang Hatz, Vorstand Forschung und Entwicklung der Porsche AG. „Für mich war das ein 24-Stunden-Sprintrennen. Bis zur letzten Runde lag die Spitzengruppe eng zusammen. Was mich besonders freut ist, dass es nahezu keine technischen Defekte an unseren Autos gegeben hat und die Teams und Fahrer unter diesen schwierigen Bedingungen einen so herausragenden Job gemacht haben. Glückwunsch und Kompliment an alle.“ Porsche-Motorsportchef Hartmut Kristen sagte nach dem Erfolg, mit dem Porsche seine Daytona-Bilanz als erfolgreichster Hersteller in der Geschichte dieses Rennens auf 22 Gesamt- und 74 Klassensiege ausbaute: „Die 50. Ausgabe dieses Klassikers war extrem spannend. Über lange Zeit waren zehn GT-Autos in einer Runde. Die Zuschauer erlebten wieder einmal tollen Motorsport. Es ist natürlich besonders schön, vor so einer beeindruckenden Kulisse einen solchen eindrucksvollen Erfolg zu feiern. Der Porsche 911 GT3 Cup hat bei diesem extrem schwierigen Rennen wieder einmal mit herausragender Zuverlässigkeit geglänzt.“

Die Jubiläumsausgabe des Langstreckenklassikers in Florida, bei der der neue Porsche 911 als Safety-Car eingesetzt wurde, war so stark besetzt wie noch nie. Allein in der GT-Klasse waren 45 Fahrzeuge am Start. „Gegen so viele gute Fahrer erfolgreich zu bestehen, die Crème de la Crème der GT-Fahrer, ist einfach nur großartig“, sagte der Sieger Richard Lietz. „Dieses Rennen für Porsche zu gewinnen, ist ein Höhepunkt meiner Karriere, vergleichbar nur mit meinen beiden Siegen in Le Mans.“ Sein Teamkollege René Rast, der zweifache Meister im Porsche Mobil 1 Supercup, dem Porsche den Start in Daytona als Belohnung für seine herausragenden Leistungen in der vergangenen Saison ermöglicht hat, sagte: „Für uns lief es super. Wir hatten nicht das kleinste technische Problem. Das war erst das zweite 24-Stunden-Rennen meiner Karriere und sicherlich das härteste. Das war extrem anstrengend.“

In der spannenden Schlussphase hat Wolf Henzler noch einmal alles auf eine Karte gesetzt, doch Richard Lietz an der Spitze konnte er den Sieg nicht mehr streitig machen. „Er war heute einfach zu schnell“, sagte er. „Doch nach meinem Sieg im Vorjahr erneut auf dem Podium zu stehen, ist für mich ein Riesenerfolg.“ Mit dem Porsche 911 GT3 Cup von Brumos Racing, der von der Pole-Position ins Rennen gegangen war, musste Marc Lieb kurz vor dem Ziel noch einen kurzen Tankstopp einlegen und konnte dadurch, nachdem er das Rennen über weite Strecken angeführt hatte, nicht mehr in den Kampf um den Sieg eingreifen. „Wir hatten zum Schluss etwas Pech mit unserer Rennstrategie“, sagte er. „Doch auch wenn ich im ersten Moment noch etwas enttäuscht war – in diesem unglaublich starken GT-Feld Dritter zu werden, ist eine Klasseleistung des gesamten Teams.“

Mit der schnellsten Rennrunde des gesamten GT-Felds setzte Porsche-Werksfahrer Marco Holzer (Lochau) eines der Ausrufezeichen des Klassikers auf dem Daytona International Speedway. Er kam jedoch nicht ins Ziel. „Bis zum Ausfall lief unser Auto hervorragend“, sagte er. „Mit den Gelbphasen hatten wir allerdings Pech. Wir sind drei Mal direkt vor einer Gelbphase zum Tanken an die Box gekommen und haben so ganze Runden verloren. Das ist schon bitter.“

Kein Glück hatten auch die Porsche-Werksfahrer Jörg Bergmeister (Langenfeld) und Patrick Long (USA). Mit dem Porsche 911 GT3 Cup von Flying Lizard Motorsports, den sie sich mit dem Amerikaner Seth Neiman und Mike Rockenfeller (Altnau) teilten, lagen sie in der Anfangsphase des Rennens in der Spitzengruppe, fielen dann aber zurück und mussten sich am Ende mit dem 15. Platz begnügen. „In der Anfangsphase des Rennens waren wir unter den ersten Drei“, sagte Patrick Long. „Unser Tempo war sehr hoch. Doch als Seth mit einem Daytona-Prototypen kollidierte, war unser Rennen gelaufen.“


Rennergebnis GT-Klasse
1. Lietz/Lally/Rast/Potter (A/USA/D/USA), Porsche 911 GT3 Cup, 727 Runden
2. Henzler/Bleekemolen/Bertheau/Goossens/Pumpelly (D/NL/USA/B/USA), Porsche 911 GT3 Cup, 727 Runden
3. Lieb/Haywood/Davis/Keen (D/USA/USA/USA), Porsche 911 GT3 Cup, 726 Runden
4. Edwards/Bremer/Liddell (USA/DK/GB), Camaro GT.R, 726 Runden
5. Beretta/Bertolini/Vilander (MC/I/SF), Ferrari 458, 726 Runden
6. Franchitti/Bomarito/Hinchcliffe/Tremblay (GB/USA/CAN/USA), Mazda RX-8, 722 Runden
7. Pilet/Farnbacher/Keating/Simonsen (F/D/USA/DK), Porsche 911 GT3 Cup, 721 Runden
11. Armindo/Curtis/Lewis/Sofronas/Willsey (F/USA/USA/USA/USA), Porsche 911 GT3 Cup, 713 Runden
14. Avenatti/Faieta/Poordad/Sweedler/Wagner (USA/USA/USA/USA/USA), Porsche 911 GT3 Cup, 707 Runden
15. Bergmeister/Long/Neiman/Rockenfeller (D/USA/USA/D), Porsche 911 GT3 Cup, 706 Runden
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