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VLN
31.08.2011

Alles richtig gemacht und trotzdem nur Zweiter

„Jetzt hatten wir durch den Abbruch schon wieder Pech“, Michael Bonk war nach dem siebten Lauf zur VLN Langstreckenmeisterschaft nur schwer zu bremsen. Bei einem erneuten Regenschauer wurde das 6-Stunden-Rennen knapp acht Minuten vor Schluss aus Sicherheitsgründen abgebrochen. Genau in dem Moment, als Mario Merten sich anschickte, die Führung in der Klasse zu übernehmen. Und auch für die anderen fünf Bonk-Autos lief das Rennen diesmal nicht optimal.

Grund für den Ärger war letztlich die genommene Chance, für Mario Merten und Wolf Silvester, noch einen Klassensieg einzufahren. Auf Platz zwei liegend waren die beiden knapp hinter dem Führenden. „Wir haben ununterbrochen das Wetter beobachtet und uns dann entschieden Regenreifen aufzuziehen“, erklärte Bonk das riskante Vorgehen. Hätte es nicht geregnet, wären Merten und Silvester auf Platz drei zurückgefallen. Doch bei dem einsetzenden Regen waren die Regenreifen die richtige Wahl. „Wir hätten das Ding noch gewonnen“, ist sich Bonk sicher. Doch durch den Abbruch wurde daraus nichts. In der Tabelle rangieren die amtierenden Meister Merten und Silvester als drittbestes Team zwar noch auf Platz sieben, doch die Titelverteidigung ist in weite Ferne gerückt.

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Pech hatten auch Alexander Mies, Jens Moetefindt und Axel Burghardt im BMW 320si. Zunächst musste nach dem Qualifying ein Stoßdämpfer gewechselt werden. „Bei der Reparatur haben uns 15 Sekunden gefehlt und wir mussten aus der Box hinterher starten“, erklärte Bonk. Startfahrer Mies machte seine Sache sehr gut und er ging in der Klasse in Führung. Bis er im Bereich Wippermann etwas zu schnell war, das Heck ausbrach und der BMW die Leitplanke traf. An der Box mussten die Spurstange und der Radträger vorne rechts getauscht werden. „Ich mache dem Fahrer keinen Vorwurf, so etwas kann passieren“, sagte Bonk. Alexander Mies dagegen bat seine Teamkollegen um Entschuldigung: „Das war ganz klar mein Fehler.“ Mehr als Rang drei und damit der letzte Platz war nicht mehr drin.

Frühzeitig verabschiedete sich der LuK-Porsche aus dem Rennen. Tobias Neuser war in der fünften Runde auf einem regelrechten Bach ausgerutscht und sich gedreht. Danach ließ sich der Porsche nicht mehr im ersten und zweiten Gang anfahren. „Tobi ist dann ohne die ersten beiden Gänge zurück an die Box gekommen.“ Dort entschied das Team den Wagen aus dem Rennen zu nehmen, um nicht einen größeren Schaden am Getriebe zu verursachen.

Kurios endete das Rennen für die Callaway-Corvette von Tobias Guttroff und Wolfgang Kaufmann. Nach knapp fünf Stunden musste das Auto in Führung liegend in die Box geschoben werden. Das Radlager hinten rechts hatte seinen Dienst quittiert, eine Reparatur war in der kurzen Zeit unmöglich. Trotzdem wurde das Auto auf Platz zwei der Klasse gewertet. Da die Corvette sehr gut unterwegs war, hatten die meisten Konkurrenten keine Chance noch vorbeizugehen. Nur ein Hyundai setzte sich noch vor Guttroff und Kaufmann.

Positiv kann Michael Bonk auf das Rennen des BMW M3 GT4 von Henry Walkenhorst und Daniel Moers zurückblicken. Platz zwei in der GT4-Klasse war das Optimum, was das Duo erreichen konnte. „Wir haben bei dem Auto nur ein Problem mit einem Sensor, der uns ständig eine Wassertemperatur von 207 Grad Celcius anzeigt“, erklärt Bonk, „so etwas macht die Fahrer natürlich nervös.“ Trotz mehrfachen Austauschs scheint der Sensor Spaß an der Falschmeldung zu haben.

Spaß hatten auch die fünf Japaner Kesnuke Sato, Ryusyou Konishi, Masashi Kakiuchi, Ryu Seya und Yosuke Shimojima, die für das Rennen aus Tokio angereist waren und den Lauf mit zwei BMW 318 is bestritten. „Den fünf war wichtig, die Strecke kennenzulernen und viele Kilometer zu fahren.“ Bisher hatten sie Rennen auf anderen Strecken absolviert. Auf der Nordschleife zeigten sie eine ansprechende Leistung auf der sie mit Bonk motorsport aufbauen wollen.

Die VLN geht jetzt in die zweite Hälfte ihrer Sommerpause. Erst in vier Wochen, am 24. September, geht es mit dem achten Lauf weiter.
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