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Seat Leon SC
18.09.2011

Meisterschaftsentscheidung fällt erst beim Saisonfinale

Die Entscheidung um den Titel des SEAT Leon Supercopa Meisters 2011 fällt erst beim Saisonfinale auf dem Hockenheimring. Dabei schien zunächst der vierte Saisonerfolg von Shane Williams am Sonntag in Oschersleben die Basis dafür, dass der Kampf um den Titel zwischen Williams und dem Gesamtführenden Elia Erhart spannend bleibt.

Bei der obligatorischen Nachuntersuchung wurde dann am Fahrzeug des Südafrikaners ein Bauteil gefunden, das nicht dem Reglement entspricht. Aufgrund dessen entschieden die Kommissare, Williams aus der Wertung zu nehmen. Zum Sieger wurde nachträglich Thomas Marschall erklärt. Zweiter wurde Petr Fulin. Mario Dablander erklärten die Kommissare zum Drittplatzierten. Nach dieser Entscheidung führt nun Elia Erhart mit 42 Punkten vor Marschall und Fulin.

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Dabei hatte Williams im Rennen mit einem Parforceritt in der Startphase beeindruckt. Von Startplatz fünf überholte der Südafrikaner in der Schikane vor der Hotelkurve auf der Außenbahn gleich drei Kontrahenten und reihte sich hinter Petr Fulin auf Platz zwei ein. Der Tscheche musste schließlich schon in Runde eins den Platz an der Spitze an den 24-jährigen Kapstädter abtreten. Damit schien der 13. von 15. Wertungsläufen bereits frühzeitig entschieden, denn Williams setzte sich fortan mit konstant schnellen Rundenzeiten ab. Dahinter überschlugen sich die Ereignisse. Marschall, der nach Rang fünf am Samstag von Startplatz zwei ins Rennen gegangen war, ging nach Remplern von Mario Dablander und Gabor Weber zunächst als Fünfter in die zweite Kurve, profitierte dann aber von Mario Dablanders Fehler und dann vom Abflug Gabor Webers, der das Rennen schließlich noch als Achter mit der schnellsten Rennrunde beendete.

Hinter Petr Fulin hatte Elia Erhart Platz vier erobert, eine Position, die bis in die fünfte Runde halten sollte. In Runde sechs hatte der Gesamtführende dann allerdings alle Hände voll zu tun, nachdem Alexander Rambow den Titelaspiranten nach einem kapitalen Verbremser vor der Hotelkurve fast von der Bahn geräumt hatte. Erhart rettete sich mit seinem stark beschädigten Supercopa noch auf die fünfte Position, die nachträglich in Platz vier korrigiert wurde.

Dabei schien schon nach Wertungslauf zwölf am Samstag der Titelgewinn für Elia Erhart nach dessen zweiten Saisonerfolg nur noch Formsache zu sein. Hinter Shane Williams, der dem 23jährigen Franken in letzter Sekunde die Pole Position weggeschnappt hatte, war Erhart ins Rennen gestartet. Aber schon nach wenigen Metern entschied der Röttenbacher das Beschleunigungsduell zur Schikane vor der Hotelkurve für sich. Damit war das Rennen zugunsten von Erhart praktisch schon entschieden. Während sich Williams in der Folge rundenlang in Positionskämpfen mit Gabor Weber und Mario Dablander aufrieb, nutzte Erhart die günstige Gelegenheit zur Flucht nach vorne.

Auch der Abstand zwischen Williams und seinen Verfolgern wurde schließlich schnell größer, nachdem Verfolger Gabor Weber nach einem Fahrfehler hinter Dablander zurückgefallen war. Erst in der 15. von insgesamt 18. Runden schlug der Ungar zurück und holte sich Platz drei vom jungen Österreicher zurück. Petr Fulin und Thomas Marschall, die sich vor dem Rennen ebenfalls noch Hoffnungen auf den Titelgewinn machen durften, hatten mit dem Ausgang des Rennens an der Spitze wenig zu tun. Marschall überquerte hinter Dablander als Fünfter die Ziellinie. Fulin tröstete sich mit Platz sechs und der Pole Position für das Rennen am Sonntag.

Nach 13 von 15 Wertungsläufen heißt der Führende in der Gesamtwertung nach wie vor Elia Erhart. Der Franke hat nunmehr 187 Punkte auf dem Konto. Erster Verfolger von Erhart mit 153 Zählern ist nun Thomas Marschall, der 145 Punkte mit nach Hockenheim bringt. Dahinter folgt mit ebenfalls 145 Zählern der Tscheche Petr Fulin. Gabor Weber folgt als Fünfter mit 135 Punkten. Die Wertungsläufe 14. und 15. finden am 22. und 23. Oktober in Hockenheim statt.

Stimmen nach dem ersten Rennen

Elia Erhart (Sieger): „Auch wenn ich heute gewonnen habe, denke ich nicht ans Gesamtergebnis, sondern daran, wie ich morgen von Platz sechs möglichst weit nach vorne kommen kann. Wie so oft war auch heute mein guter Start die Voraussetzung für den Sieg. Schon nach wenigen Metern war alles klar. Natürlich spielten mir die Positionskämpfe in die Karten. So konnte ich das Rennen trotz einiger kleiner Fehler von der Spitze kontrollieren.“

Shane Williams (Zweiter): „Das ist schon sehr frustrierend, wenn der Gegner auf der Geraden immer wieder davon ziehen kann. Elia Erhart war heute für mich einfach nicht zu schlagen. Da hinter mir die Post zwischen Dablander und Weber abging, konnte ich mir auf Platz zwei Gedanken über meine Titelchancen machen. Das Ergebnis: verschwindend gering, aber immer noch vorhanden.“

Gabor Weber (Dritter): „Ich hatte einen guten Start, aber mir dann einen großen Fehler in der zweiten Runde erlaubt. Danach habe ich verdammt lange gebraucht, den gegen Mario Dablander wieder auszubügeln. Platz drei war dennoch ein schwacher Trost, denn der Titel ist nun für mich nicht mehr zu erreichen.“

Stimmen nach dem zweiten Rennen

Shane Williams (Sieger, nachträglich ausgeschlossen):
„Während meiner Aktion in der Schikane habe ich nicht lange überlegt, sondern gesehen, dass meine Kontrahenten damit beschäftigt waren, ihre Positionen zu halten. Da bin ich eben außen daran vorbei gefahren. Danach war es ein relativ einfaches Rennen, das ich von der Spitze weg kontrollieren konnte.“

Thomas Marschall (Zweiter, nachträglich zum Sieger erklärt): „Mit Platz zwei bin ich absolut zufrieden. Jetzt kann ich vor meiner Haustüre in Hockenheim zumindest noch um den Vizemeistertitel fahren. Dabei stand dieses Rennen auf des Messers Schneide, denn ich bin gleich von zwei Konkurrenten getroffen und fast umgedreht worden. Dann aber habe ich von den Fehlern, die Dablander und Weber gemacht haben, profitiert.“

Petr Fulin (Dritter, nachträglich zum Zweiten erklärt): „Das ganze Wochenende hatte ich mit Bremsproblemen zu kämpfen. Daher bin ich mit Platz drei absolut zufrieden. Nach einem guten Start hatte ich allerdings keine Chance, Shane Williams und Thomas Marschall zu halten.“
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