Die erst 2009 fertiggestellte Rennstrecke ist mit 5800 Metern die längste im aktuellen Kalender des Clio Cups. Sie misst noch einmal 400 Meter mehr als der ebenfalls recht lange Kurs im tschechischen Brünn, wo die Rennserie des französischen Herstellers Ende September ihre Finalrennen austrägt.
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Für den Lohmarer Marc-Uwe von Niesewand ist der anspruchsvolle Kurs in der Slowakei absolutes Neuland. "Leider kenne ich die Strecke überhaupt nicht und kann aufgrund beruflicher Verpflichtungen auch die Testmöglichkeit am Donnerstag nicht wahrnehmen, da ich erst abends anreise. Aber am Freitag Morgen gibt es noch weitere Testfahrten, in denen ich die Strecke dann möglichst schnell kennenlernen muss. Bis dahin schaue ich mir im Internet ein paar Onboard-Videos an, um zumindest schon mal zu wissen, wo es links und wo es rechts herum geht."
Der Start in die Saison 2011 verlief für von Niesewand alles andere als perfekt, denn im ersten der beiden Rennen auf dem Grand Prix-Kurs des Hockenheimrings musste der 27-jährige sein Fahrzeug nach einem unverschuldeten Unfall bereits in Runde zwei an seiner Box abstellen. Doch das Schweizer Team Schläppi Racing schaffte das Kunststück, den ca. 210 PS starken Renault Sport Clio 2.0 RS in der Pause bis zum zweiten Lauf wieder startklar zu machen. Der Rheinländer bedankte sich bei seiner Mannschaft mit einer sensationellen Aufholjagd, die ihn ganz vom Ende des Starterfeldes noch bis an die dritte Position nach vorne brachte.
Nach 2 von 12 Rennen führt der Slowake Miroslav Hornak die Cup-Wertung mit 31 Punkten an, direkt dahinter folgt von Niesewand's Teamkollege Dino Calcum aus Bochum mit 29 Zählern. Doch auch Marc-Uwe hat mit derzeit 14 Punkten und Tabellenplatz 6 noch alle Chancen, im Renault Clio Cup Bohemia ganz vorne mitzufahren. Auf dem Slovakiaring will der gebürtige Adenauer unbedingt in beiden Rennen eine vordere Platzierung erreichen, um seine Chancen auf die Meisterschaft intakt zu halten. "Nach dem tollen zweiten Rennen in Hockenheim erhoffe ich mir jetzt natürlich ein ähnlich gutes Ergebnis und dementsprechend bin ich auch hoch motiviert. Mein Ziel für die Rennen auf dem Slovakiaring ist auf jeden Fall wieder eine Podiumsplatzierung."
Auf dem weißen Clio mit der Startnummer 35 prangt ab dem kommenden Wochenende ein Aufkleber des ECPAT Deutschland e.V. Dahinter steht die Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung und Gewalt, eine Initiative, die Marc-Uwe von Niesewand in diesem Jahr aktiv unterstützt. Der ECPAT ist ein Zusammenschluss von 29 Institutionen und Gruppen und setzt sich dafür ein, dass die UN-Konvention über die Rechte der Kinder eingehalten wird, Ursachen von Missachtung aufgezeigt und Verstöße mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verfolgt werden. "Ich bin vor einigen Wochen auf dieses internationale Projekt aufmerksam geworden und habe gleich Kontakt zur deutschen Geschäftsstelle aufgenommen, denn ich halte die Ziele dieser Organisation für sehr wichtig und unterstützenswert", erklärt der Lohmarer sein Engagement.
