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Margutti Trophy
22.03.2011

Sophia Floersch beste deutsche Pilotin der Trofeo Andrea Margutti

Zur 22. Trofeo Andrea Margutti, dem Frühjahrsklassiker im internationalen Kartsport, reisten 213 Kartfahrer aus 33 Ländern nach Castelletto di Branduzzo, darunter war auch die Münchnerin Sophia Floersch.

Die Trofeo Andrea Margutti zählt zu den berühmtesten Kartrennen der Welt. In den Siegerlisten finden sich spätere Formel 1 Fahrer wie Kubica (1999), Fisichella (1994) ebenso wie der 2011 ins Audi DTM Team berufene Formel-3 Pilot Eduardo Mortara (2005). Sophia Floersch ging als Einzige der 16 deutschen Piloten in der mit 54 Fahrern besetzten 60ccm Mini Klasse an den Start.

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Die Qualifikationsphase begann für Sophia mit Schwierigkeiten. Im Zeittraining am Samstag funktionierte der Vergaser nicht perfekt, das Rennkart beschleunigte aus den Kurven heraus nicht optimal. Zudem fehlte Sophia der Windschatten, um eine Spitzenzeit zu erreichen. Die nur 24. schnellste Zeit bedeutete für die beiden Qualifikationsheats den ungünstigen 16. Startplatz außen in der Unfallträchtigen Mitte des Starterfeldes. Doch in Heat 1 kam es gar nicht soweit: Die Zündkerze quittierte in der Formationsrunde den Dienst und Sophia rollte nach wenigen Metern aus. Damit standen 35 Strafpunkte auf dem Konto. In Heat 2 wurde die Außenbahn Sophia zum Verhängnis. In der ersten Kurve wurde ihr Kart umgedreht und sie musste von der vorletzten Position dem Feld hinterher eilen. Mit Einsatz verbesserte sie sich nach acht Rennrunden auf den 17. Platz. Damit stand am Samstagabend mit 52 Strafpunkten fest, dass der Weg ins Prefinale und Finale nur über den Hoffnungslauf - dort abermals vom 14. Startplatz startend - möglich sein wird. Im Hoffnungslauf qualifizieren sich die ersten sechs Fahrer für die Startpositionen 29 bis 34 im Prefinale.

In beeindruckender Weise demonstrierte Sophia bei Sonnenschein am Rennsonntag mentale Stärke und Kampfeswillen. Die Rückschläge vergessen fuhr sie einen perfekten Repechage und kam von Platz 14 bis auf den 3. Platz nach vorne. Im Prefinale setzte sie zielstrebig den Erfolgskurs fort. Gestartet von Platz 31 verbesserte Sophia sich um 17 Positionen. In das über 10 Runden angesetzte Finale startete Sophia also abermals vom 14. Platz. In einem dramatischen Finalrennen zeigte Sophia den Zuschauern konsequenten Einsatz und spektakuläre Überholmanöver. Sie verbesserte sie sich Position um Position und wurde am Ende mit dem 6. Gesamtplatz belohnt.

Dies ist das beste Ergebnis eines deutschen Kartfahrers in der Nachwuchsklasse 60ccm Mini in der Historie der Sophia Floersch beste deutsche Pilotin der Trofeo Andrea Margutti. Dem eigenen Anspruch, derzeit zu den TopTen Piloten der Welt zu zählen, wurde Sophia an diesem Wochenende gerecht.

“Am Samstagabend war ich aufgrund der Ereignisse im Zeittraining und den Heats ziemlich schlecht gelaunt. Jetzt habe ich es geschafft, im Rennen auch bei nicht optimalen Voraussetzungen das Bestmögliche herauszuholen. Meine Chancen habe ich genutzt. Der 6. Platz macht mich sehr stolz! Mein Dank geht an das Birel Junior Team, vor allem an Francesco Antonucci, der mich immer wieder motiviert hat. Und an alle Sponsoren, insbesondere an Wendestein und meinem neuen Sponsor Ravenol. An dieser Stelle möchte ich mich aber auch vom Birel Junior Team verabschieden. Bereits am nächsten Wochenende werde ich bei der WSK Master Serie für Topkart by Emiliakart an den Start gehen.”
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