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Formel 3 Euroseries
29.03.2011

Erster Praxistest der neuen Kumho-Reifen

In diesem Jahr werden die Teilnehmer der Formel 3 Euro Serie zum ersten Mal seit Gründung der Serie im Jahr 2003 mit einer neuen Reifenkonfiguration konfrontiert. Serienpartner Kumho entwickelte eine neue Gummimischung speziell für die stärkste Nachwuchsserie der Welt. Die Teams und Fahrer verwendeten diese bei den offiziellen Pre-Season-Tests in Valencia und Barcelona erstmals.

Um die Formel 3 Euro Serie noch attraktiver zu gestalten und neuen Teams den Einstieg in die Serie zu erleichtern, wurde im vergangenen Jahr beschlossen, zur Saison 2011 neue Reifen einzuführen. Anhand eines von den Serien-Organisatoren vorgegebenen Lastenheftes wurden diese vom langjährigen Reifenpartner Kumho entwickelt. Die Reifen sollten eine signifikantere Leistungsspitze erhalten und nach wenigen Runden im Gripniveau abfallen. Dafür wurde eine weichere Mischung gewählt und die Konstruktion des Reifens steifer gestaltet. Im Zuge der Neuentwicklung hat Kumho bereits strenge ökologische Auflagen umgesetzt, die für Rennreifen erst ab 2012 verpflichtend sind.

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Für die Teams und Fahrer stellen die 2011er Reifen eine neue Herausforderung dar. Zwar lieferten die Kumho-Ingenieure den Euro-Serie-Teams bereits frühzeitig in der Entwicklung die Basisdaten zur neuen Reifenmischung, das richtige Set-up ihrer Boliden müssen sie nun jedoch selbst übernehmen. „Mit der Abstimmung für die alten Reifen kommt man nun nicht mehr weit, sie ist für die neuen Reifen viel zu aggressiv“, verrät Mark Hamnett von Kumho. Auch das gefürchtete ‚Graining’ tritt nun stärker auf als früher. „Das ist normal, wenn weiche Reifen bei kalten Temperaturen überfordert werden“, erklärt der Kumho-Ingenieur. „Mit einer geeigneten Abstimmung kann man dieses Problem aber umgehen.“

John McGill, Ingenieur beim Prema Powerteam und zuvor viele Jahre als Ingenieur in der Formel 1 beschäftigt, freut sich über die neuen Reifen. „Überall im Motorsport sind die Reifen ein Thema, nur in der Formel 3 Euro Serie war es bisher keines, denn die bisherigen Kumho-Slicks hielten eine Ewigkeit. Nun müssen wir uns, wie die Teams vieler anderen Rennserien auch, erstmals Gedanken über die Reifen machen. Wir müssen jetzt unter anderem auch verstehen, uns diese richtig einzuteilen. Für die Fahrer und Ingenieure der Formel 3 Euro Serie ist es ein deutlicher Mehrwert, denn sie lernen nun auch den richtigen Umgang mit weichen Reifen.“
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