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ADAC GT Masters
09.08.2011

Halbzeitmeister: die Stuck-Brüder im Interview

In der ersten Saisonhälfte des ADAC GT Masters 2011 verblüfften Ferdinand (20) und Johannes Stuck (24, beide Österreich), die Söhne von Rennsportlegende Hans-Joachim Stuck, die Konkurrenz. Nach drei Saisonsiegen liegen die Brüder im Reiter-Lamborghini Gallardo an der Tabellenspitze. Vor ihrem Heimspiel auf dem Red Bull Ring vom 12. bis 14. August bei der Österreich-Premiere der „Liga der Supersportwagen“ stellen sich die „Halbzeitmeister“ den Fragen des ADAC.

Nach drei Siegen liegt ihr an der Tabellenspitze des ADAC GT Masters. Hättet ihr so einen Erfolg bei der extrem harten Konkurrenz erwartet?
Johannes Stuck: „Das haben wir so sicherlich nicht erwartet. Unsere Saisonvorbereitung war aber sehr gut. Wir haben im Vorfeld akribisch gearbeitet und vieles in Frage gestellt. Die Saison sind wir sehr professionell angegangen und haben durch unseren Teamchef Hans Reiter von Beginn an eine sehr gute Unterstützung bekommen. Wir konnten viel testen und Rennsimulationen fahren. Das führt dazu, dass man sich im Auto sehr wohlfühlt und sich rein auf die Strecke konzentrieren kann.“
Ferdinand Stuck: „Wir wussten nach den Tests in der Vorbereitung schon, dass wir gut dastehen. Schließlich hatten wir als Referenz immer Albert von Thurn und Taxis, den amtierenden Meister. Dass es dann aber so gut läuft, haben wir natürlich auch nicht erwartet.“

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Ist es einfacher oder schwieriger, wenn man seinen Bruder zum Teamkollegen hat?
Johannes Stuck: „Es ist wesentlich einfacher, denn mit seinem Bruder kennt man Konfliktsituationen seit frühesten Tagen. Teilt sich ein Profi-Fahrer das Auto mit einem Amateur und stößt der Amateur dabei an seine Grenzen, muss man seine Worte schon genau abwägen, um niemanden zu verletzen. Als Bruder nimmt man darauf eher keine Rücksicht, auch wenn solche Situationen sehr selten vorkommen.“
Ferdinand Stuck: „Ich kenne es eigentlich kaum anders, entweder war in den letzten Jahren mein Bruder oder mein Vater mein Teamkollege. Man geht auf der Rennstrecke sehr respektvoll miteinander um. Aber sobald man die Rennstrecke verlassen hat, geht es halt zu, wie es bei Geschwistern üblich ist.“

In welcher Weise steht euch euer Vater Hans-Joachim Stuck an der Rennstrecke zur Seite?
Johannes Stuck: „Ich glaube, er hat nach den ersten Rennen eingesehen, dass er sich nicht viel einmischen muss. Es aber immer sehr schön, wenn er bei den Rennen dabei ist.“

Kennt ihr den Red Bull Ring schon?
Johannes Stuck: „Ja, ich bin dort eines meiner ersten Rennen im ADAC Volkswagen Lupo Cup gefahren. Und 2001 saß ich dort in einem Formel Volkswagen zum ersten Mal in einem Rennauto.“
Ferdinand Stuck: „Der Red Bull Ring ist für mich Neuland. Ich habe einige Rennen dort im Fernsehen verfolgt und mir Inboardaufnahmen angesehen, damit ich mich schon ein bisschen auskenne.“

Was erwartet ihr von der zweiten Saisonhälfte?
Johannes Stuck: „Ich glaube, der Red Bull Ring ist eine Strecke, die dem Lamborghini liegt. Eigentlich bietet die Strecke für alle Autos etwas, dazu gibt es dort viele Überholmöglichkeiten. Ich erwarte dort eines der spannendsten und engsten Rennen der Saison.“
Ferdinand Stuck: „Die anderen drei Strecken der Saison kenne ich schon. Auf das Rennen auf dem EuroSpeedway Lausitz freue ich mich ganz besonders. Das ist eine Strecke, auf der ich sehr gern fahre. Dort sollten wir sehr gut sein.“

Denkt ihr mittlerweile schon etwas in Richtung Meistertitel?
Johannes Stuck: „Wir schmieden eigentlich im Vorfeld keine Pläne, sondern versuchen nach dem Wochenende, die Rennen in Ruhe zu analysieren. Wir haben an jeder der bisherigen vier Veranstaltungen in mindestens einem Rennen viele Punkte liegen lassen, und auch das letzte Rennen auf dem Nürburgring hätten wir gewinnen können. Für uns steht nun im Vordergrund, die Ausfälle so gering wie möglich zu halten und an jedem Wochenende gut zu punkten.“
Ferdinand Stuck: „Ich denke noch nicht an den Meistertitel, aber ich behalte diesen sicher im Hinterkopf. Jetzt geht es für uns darum, in den kommenden Rennen möglichst viele Punkte mitzunehmen.“
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