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Seat Leon SC
21.10.2010

Viel Pech beim Saisonfinale für Damian Sawicki

Als Meisterschaftsführender war Damian Sawicki zum Saisonfinale nach Hockenheim gefahren und muss sich nun mit dem Titel des Vizemeisters begnügen.

Top motiviert und voller Tatendrang ging es für das Team Aust Motorsport zum Finale im Seat Leon Supercopa nach Hockenheim. Doch bereits im freien Training am Freitag kündigten sich Probleme mit dem Seat-Aggregat an. Das Team rund um Frank Aust versuchte noch in der Nacht zum Samstag dem Fehler auf den Grund zu gehen, musste sich jedoch im Qualifying mit einem 13. Platz zufrieden geben. Da jedoch mit Shane Williams zumindest einer der beiden Mitkonkurrenten um den Titel im Qualifying ohne eine gezeitete Rennrunde ausfiel, entschied Frank Aust alles auf eine Karte zu setzen und baute für die letzten beiden Rennen der laufenden Saison einen nagelneuen Seat-Motor in das Arbeitsgerät des Polens ein. „Wir hatten nichts zu verlieren und haben uns deswegen entschieden noch einmal alles zu geben“ so Teamchef Aust. und genau das taten seine Mechaniker auch. Die sechs Stunden zwischen Qualifying und erstem Rennen reichten um dem Rennboliden ein neues Herz zu verpassen und ein paar weitere Änderungen vorzunehmen. So stand Damian Sawicki pünktlich in der Startaufstellung und war bereit den Kampf um die letzten Punkte aufzunehmen.

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Schrecksekunde nach Gripverlust
Zunächst lief alles gut für das Team aus Rietberg. Damian erwischte einen guten Start und konnte sich Position um Position nach vorne fahren. Doch dieser Durchmarsch war zu Ende als er sich im Kampf gegen Shane Williams um die sechste Position wiederfand. Rundenlang zeigten beide Fahrer ihr Können und verlangten ihren Rennmaschinen alles ab. Am Ende konnte Damian das Duell zwar für sich entscheiden, aber die Freude währte nur etwa 300 Meter. Eingangs der Spitzkehre bekam er einen Schlag ins Heck und landete im Kiesbett. Dieser kurze Ausflug neben die Strecke kostete ihn einige Positionen, die es nun zurückzuholen galt. Und dann kam es noch dicker.
In der fünften Runde kam Sawicki auf regennasser Strecke am Ende der langen Gerade in der Einfahrt zur Parabolika von der Ideallinie ab, verlor den Grip und landete fast ungebremst im Reifenstapel. Das Team, das das Rennen an den Bildschirmen mitverfolgte, musste zusehen, wie ihr Schützling hart einschlug. Doch schon kurze Zeit später übermittelten die TV-Bilder die frohe Kunde, dass Damian aus eigenen Stücken aus dem Auto aussteigen konnte und scheinbar unverletzt war. Zur Sicherheit wurde er ins Medical Center gebracht, wo die Ärzte den ersten Eindruck zum Glück bestätigen konnten.

Nachtschicht für das Team
Für die Mechaniker hieß das eine Nachtschicht einzulegen um den Wagen irgendwie bis zum zweiten Rennen am nächsten Tag wieder fit zu machen. „Hier haben unsere Männer wieder einmal gezeigt, wie super sie arbeiten und wie sehr sie für das Team und damit den Fahrer kämpfen“, strahlte Frank Aust. „Ohne Diskussion haben sie bis halb vier durchgearbeitet und morgens direkt weitergemacht“.
Und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Nur diverse Anbauteile am Auto, die nicht in den Teamfarben rot und weiß waren, zeugten von dem schweren Unfall des Vortages. Vollkonzentriert und mit einer gehörigen Portion Ehrgeiz, nahm Damian, der nun eigentlich nur noch theoretisch die Chance auf den Gesamtsieg hatte, das Rennen. Die auf die schwarze Motorhaube geschriebenen Glückwünsche an das nach Samstag führende Team der Gesamtwertung, zeugten sowohl vom Realismus, als auch vom Sportsgeist der Männer rund um Frank Aust. Dennoch zeigte Damian wieder ein klasse Rennen und unterstrich damit, dass er völlig zu Recht bis zwei Rennen vor Schluss die Meisterschaft anführte. Am Ende reichte es nur für einen fünften Platz im Rennen und für die Vizemeisterschaft.

Gelungene Premiere
Auch wenn das letzte Wochenende einen faden Beigeschmack hinterlässt, so haben die Damen und Herren rund um Frank Aust allen Grund stolz auf sich zu sein. „Ich bin sehr stolz auf alle im Team, egal ob Betreuer, Mechaniker oder Fahrer – alle haben einen super Job gemacht und ihren Teil zum Erfolg des Teams beigetragen“, so der stolze Teamchef Frank Aust. „Wenn man sich überlegt, dass das unsere erste Saison im Seat Leon Supercopa war und wir direkt um den Meistertitel gefahren sind und Damian fünf Siege geholt hat, dann unterstreicht das nur meinen Eindruck, dass wir auch nächstes Jahr wieder im Kampf um den Meistertitel dabei sein werden“, so Aust weiter.
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