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FIA WTCC
22.11.2010

Eine Erfolgsgeschichte: Chevrolet in der Tourenwagen Weltmeisterschaft

Mit den in Macao gewonnen WTCC-Titelen hat Chevrolet erstmals die Weltmeisterschaft in einer FIA-Rennserie errungen und dies gleich in der Hersteller- als auch in der Fahrerwertung. Nach sechs Jahren erreicht das Engagement die Teilnahme von Chevrolet in der weltweit führenden Tourenwagenserie damit einen krönenden Höhepunkt. Besonders bemerkenswert dabei ist, dass der siegreiche Chevrolet Cruze in dem Wettbewerb vor nur zwei Jahren erstmals an den Start ging.

Entworfen, entwickelt und gebaut wurde der Cruze WTCC von Ray Mallock Limited (RML). Die Rennsportspezialisten von RML sind seit 2005 für die technischen und sportlichen Aspekte des Chevrolet-Rennprogramms zuständig. Auffallend ist, dass der Cruze WTCC seiem Straßenpendant Cruze um einiges ähnlicher ist, als dies bei vielen anderen Tourenwagen der Fall ist. Beim Design und der Entwicklung des Serien-Cruze flossen dann auch die besonderen Anforderungen des Rennsports und die Erkenntnisse aus dem Einsatz in der WTCC mit ein. Der Motorsport hat sich dabei als wertvolles Experimentierfeld für die Entwicklung des Straßenmodells erwiesen. Es überrascht daher nicht, dass die WTCC-Rennserie ein wichtiger Bestandteil des Marketingplans zur weltweiten Markteinführung des Cruze ist.

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„Wettbewerb ist uns in die Wiege gelegt“ – das kann Chevrolet guten Gewissens behaupten. Seit der gebürtige Schweizer und Unternehmensgründer Louis Chevrolet Anfang des 20. Jahrhunderts in von ihm selbst gebauten Autos Rennen fuhr, ist Chevrolet im Motorsport präsent und konnte im Laufe der Jahre zahlreiche Siege und Titel feiern. Vor allem aber nutzt man bei Chevrolet schon immer die extremen Bedingungen des Rennsports als Prüfgelände für eigene Technologien und Innovationen.

Bei der Wiedereinführung der Marke Chevrolet in Europa im Jahr 2005 stieg Chevrolet auch in die WTCC-Tourenwagenweltmeisterschaft ein. Die WTCC-Serie ist neben der Formel Eins und der Rallye-Weltmeisterschaft WRC eine von nur drei Weltmeisterschaften unter Federführung des internationalen Rennsportverbandes FIA. Damit wollten wir das Vertrauen in unsere Produkte und ihre Qualitäten gegenüber der Öffentlichkeit, unseren Händlern und unseren Mitarbeitern demonstrieren.

In der WTCC gehen Autos an den Start, die Serienmodellen sehr ähnlich sind: „Real cars, real racing", so lautet das Motto der Tourenwagen-WM und spiegelt damit den Geist der WTCC und von Chevrolet gleichermaßen wider. Die Rennen der WTCC-Serie werden auf fünf Kontinenten (Europa, Nordamerika, Südamerika, Asien, Afrika) ausgetragen. Mit ihrem globalen Publikum ist die Tourenwagen-WM daher eine ideale Plattform, um den Geist von Chevrolet zu demonstrieren, der mit dem Motto Louis Chevrolets symbolhaft umschrieben werden kann: „Gib niemals auf!”

Wayne Brannon, Präsident Chevrolet Europa:
„Mit der heutigen Leistung erreichen sechs Jahren harte Arbeit, großes Engagement und echte Leidenschaft ihren krönenden Höhepunkt. Ich möchte mich bei all den vielen kompetenten und engagierten Menschen bedanken, die seit dem ersten Tag am WTCC-Programm von Chevrolet beteiligt sind und diesen Erfolg möglich gemacht haben. Sie werden für mich immer etwas ganz Besonderes sein. „Weltmeister“ ist ein Titel, auf den Chevrolet sehr stolz ist, vor allem, da sich Tag für Tag immer mehr Käufer in aller Welt für unsere Marke entscheiden. Wir freuen uns auf die Einführung vieler neuer und innovativer Modelle, mit denen wir die Wünsche unserer Kunden erfüllen. Ganz besonders freue ich mich für das großartige RML-Rennsportteam und alle Chevrolet-Mitarbeiter, Kunden und Fans in aller Welt!"

Nick Reilly, Präsident GM Europa: „Ich gratuliere dem ganzen Chevrolet-Team ganz herzlich zu diesem großen Erfolg, der eine wohl verdiente Belohnung für die tolle Arbeit der letzten sechs Jahre ist. Schon als wir 2005 aus dem Nichts das WTCC-Programm von Chevrolet gestartet haben, war ich davon überzeugt, dass dieses Team Weltmeister werden kann. Und heute ist es tatsächlich so weit!“

Eric Nève, Motorsportmanager, Chevrolet Europa: „Jeder von uns fühlt heute, dass wir etwas ganz Besonderes geleistet haben. Dies ist ein großer Moment. Aus meiner Sicht kann ich sagen, dass sich Konsequenz und Kontinuität letztlich ausgezahlt haben. Bei meiner Arbeit in den sechs Jahren des Programms habe ich Wert darauf gelegt, den besten Technikpartner, die besten Mitarbeiter und die besten Fahrer auszuwählen, ihnen die Treue zu halten und gemeinsam mit ihnen etwas aufzubauen. Ich schaue lieber nach vorne als zurück, aber wenn ich einen Moment aus den letzten sechs Jahren noch einmal erleben könnte, dann wäre es unser Debütwochenende in Monza 2005. Das war ein sehr emotionaler Augenblick, in dem wir alle die Freude und Aufregung des gesamten Unternehmens spüren konnten. Unsere Autos haben sich für dieses erste Rennen auf den Plätzen 21, 22 und 23 qualifiziert – mit dreieinhalb Sekunden Rückstand auf die Spitze. Allein das zeigt,
welch großartige Entwicklung wir seitdem durchlaufen haben. Am Ende dieses ersten Wochenendes hatten wir eine Liste mit Dingen, an denen wir noch arbeiten mussten. Sie umfasste nicht weniger als 160 Punkte! Ich denke, inzwischen haben wir alle Punkte abgearbeitet..."

Die wichtigsten Schritte auf dem Weg zum WTCC-Titel

2004:
Am 9. Dezember wird in Monaco der Start der neuen FIA-Tourenwagenweltmeisterschaft WTCC und des WTCC-Programms von Chevrolet bekanntgegeben.

2005:
Vom 8. bis 10. April gibt der von RML komplett neu entwickelte und gebaute Chevrolet Lacetti WTC am ersten WTCC-Rennwochende im italienischen Monza sein Debüt. Die Fahrer für Chevrolet sind Alain Menu, Nicola Larini und Rob Huff. Im fünften Rennen der Saison holen Huff als Sechster und Larini als Siebter in Mexiko die ersten Punkte für Chevrolet und schreiben damit das erste Kapitel in der WTCC-Erfolgsgeschichte der Marke.

2006:
In der zweiten Saison wird mit dem ersten Sieg ein wichtiger Meilenstein erreicht. Am
2. Mai bringt Alain Menu in Brands Hatch (Großbritannien) auf regennasser Strecke den ersten Sieg für Chevrolet unter Dach und Fach. Ein paar Monate später erringt Rob Huff im tschechischen Brünn den zweiten Erfolg für Chevrolet.

2007:
Ein Jahr voller Meilensteine: Chevrolet belegt erstmals die Pole-Position (Menu in Zandvoort), erreicht seinen ersten Doppelsieg (Menu auf eins und Larini auf zwei in Zandvoort), erzielt seinen ersten Hattrick (Pole, Sieg und schnellste Runde) durch Menu in Pau und belegt erstmals alle drei Positionen auf dem Siegerpodest (Menu als Erster, Huff als Zweiter und Larini als Dritter in Porto). Insgesamt verzeichnet der Lacetti sieben Siege und erringt den inoffiziellen Titel "König der Straße", denn das Auto siegt auf allen vier Stadtkursen im WTCC-Rennkalender.

2008:
Chevrolet behauptet mit fünf weiteren Siegen seine Position als drittstärkste Kraft in der WTCC.

2009:
Der neue Cruze WTCC gibt sein Debüt und sorgt schon am dritten Rennwochenende mit zwei Siegen (Huff und Larini) in Marrakesch für viel Aufregung. Die Liste der Erfolge wird im Verlauf des Jahres um vier weitere Siege ergänzt.

Aber nicht nur in der WTCC ist der Chevrolet Cruze sehr erfolgreich. Auch bei dem vom ADAC Weser-Ems e.V. in diesem Jahr erstmalig ins Leben gerufenen ADAC Cruze Cup ist der Chevrolet Cruze am Start. Der ADAC Cruze Cup ermöglicht es Anfängern aber auch „alten Hasen“ auf preiswertem Niveau an Rennsportveranstaltungen teilzunehmen. Es handelt sich dabei um Cruze-Serienfahrzeuge auf Basis des 1,8 LT, die von Wiechers Sport für den Rennsport umgerüstet werden. Für 17.500 € zzgl. 19% MwSt Euro erhält man mit dem Cruze Cup eine überzeugend günstige Plattform, deren technische Grundausstattung keine umfangreiche Rennerfahrung erfordert. Mit entsprechendem Erfolg: An der ersten Saison in diesem Jahr haben insgesamt 105 verschiedene Fahrerinnen und Fahrer mit 19 Teams teilgenommen, darunter auch drei Teams aus der Schweiz und ein Team aus Polen. Der Gewinner der ersten Saison heißt Ahrens Racing
Team, geführt vom ehemaligen Formel 1-Fahrer Kurt Ahrens.

2010:
Erstmals seit Start des Rennprogramms ändert sich die Fahrerbesetzung bei Chevrolet. Der ehemalige WTCC-Champion Yvan Muller aus Frankreich löst Nicola Larini ab, der seine Karriere als Rennfahrer Ende 2009 beendet hat. Der inzwischen weiterentwickelte Cruze erweist sich auf sämtlichen Streckentypen als konkurrenzfähig und gewinnt mit sieben Siegen sowohl die Hersteller- als auch die Fahrerwertung (Yvan Muller) der WTCC.
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