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Sonstiges
08.04.2025

So erleben Motorsport-Fans echtes Rennfeeling – ganz ohne eigenes Auto

Die meisten Hochleistungsboliden auf deutschen Rennstrecken gehören nicht den Fahrern selbst. Eine überraschende Erkenntnis, wenn man bedenkt, wie exklusiv und unnahbar dieses Terrain oft wirkt. Aber was, wenn der eigene Porsche nur eine Illusion ist – und trotzdem Realität werden kann? Der Wunsch, einmal mit quietschenden Reifen durch Eau Rouge zu jagen oder die Ideallinie in Hockenheim zu treffen, bleibt oft unerfüllt. Keine Rennlizenz, kein Fahrzeug, keine Chance? Falsch. Denn Trackdays bieten genau das: pures Renngefühl – ganz ohne Besitz. Doch wie kommt man vom Sofa auf die Startlinie, wenn der Fuhrpark aus Fahrrad und Kombi besteht?


Adrenalin ohne Besitznachweis

Die Geräuschkulisse ist wie ein aufgedrehter Verstärker: röhrende V8, das Knallen von Gangwechseln, das tiefe Brummen getunter Maschinen. Es ist kein Rennen. Und doch fühlt sich jeder Moment wie Pole Position an. Trackdays, also offene Rennstrecken-Tage für Hobbyfahrer, boomen seit Jahren. Wer keine Million auf dem Konto hat oder den Neuwagen nicht riskieren will, kann trotzdem voll einsteigen – wortwörtlich. Anbieter ermöglichen inzwischen, sich unkompliziert ein Luxusauto zu mieten und damit echte Rennstreckenluft zu schnuppern.

Erlebnis statt Garage kaufen

Was bei Insidern längst Alltag ist, scheint Außenstehenden oft wie ein exklusiver Club. Doch die Szene ist zugänglich. Viele Anbieter stellen nicht nur das Auto, sondern liefern auch Instruktoren und Streckenbriefings. Das senkt die Hemmschwelle. Denn auch wer bislang nur auf dem Beifahrersitz saß, kann hier zum Fahrer werden – kontrolliert, aber nicht steril. Auf dem Lausitzring etwa rollt mittlerweile jeder Fünfte mit einem Mietwagen über die Strecke. 


Vollgas, aber mit Verstand: Worauf es beim gemieteten Fahrspaß auf der Rennstrecke wirklich ankommt

Wer sich ein leistungsstarkes Fahrzeug für einen Trackday mietet, bekommt kein Spielzeug – sondern ein hochpräzises Werkzeug. Die Mischung aus fremdem Eigentum, hoher Geschwindigkeit und begrenztem Erfahrungswert kann schnell zum Problem werden, wenn man ohne Vorbereitung in die Boxengasse rollt. Deshalb gilt: Respekt vor der Technik ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Weitsicht. Profis wissen genau, wie sie sich vorbereiten – und was sie im entscheidenden Moment lieber lassen.

Safety first, Ego second

Bevor der Helm überhaupt aufgesetzt wird, sollte man das Kleingedruckte kennen. Wie ist das Fahrzeug versichert? Gibt es eine Selbstbeteiligung? Wer zahlt bei einem technischen Defekt? Diese Fragen klären sich nicht im Kiesbett, sondern im Vorfeld mit dem Anbieter. Auch Streckenkenntnis ist essenziell: Wer den Kurs nicht kennt, sollte unbedingt eine Einführungsrunde mit Instruktor buchen – am besten gleich mehrere Turns mit professionellem Coaching. Viele Anbieter bieten das im Paket an, es lohnt sich.

Auf der Strecke selbst gilt: niemals kalte Reifen mit heißem Ehrgeiz kombinieren. Die ersten Runden dienen dem Aufwärmen – von Fahrer und Fahrzeug. 


Jenseits der Rennpisten: Traumrouten für Luxus auf vier Rädern

Rennstrecken bieten Adrenalin. Aber manchmal liegt der wahre Luxus nicht im Grenzbereich, sondern in der Weite. In der Stille, wenn der Motor schnurrt und der Asphalt unter einem dahinzieht wie ein endloses Band. Wer sich ein Luxusauto mietet, muss nicht zwangsläufig in die Startaufstellung. Auch abseits des Kurses entfalten diese Fahrzeuge ihren Reiz – auf Straßen, die Kurven zelebrieren und Landschaft atmen lassen.

Kurven, Kulisse, Klang: Fahrfreude auf offenen Straßen

Die deutsche Alpenstraße gehört zu den eindrucksvollsten Strecken für entspannte Leistungstouren. Vom Bodensee bis zum Königssee schlängelt sie sich durch malerische Bergdörfer, vorbei an Seen, Schluchten und Panoramen, die fast zu schön für die Seitenscheibe sind. Wer hier morgens mit einem AMG GT oder einem Aston Martin Vantage startet, erlebt fahraktive Meditation. Weiter nördlich bietet die Moselstraße zwischen Koblenz und Trier ein Kontrastprogramm aus Weinhängen, Serpentinen und historischen Ortschaften – ideal für stilvolles Cruisen mit V8-Gesang.

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Auch der Schwarzwald lockt mit Straßen wie der Schwarzwaldhochstraße (B500), wo sich Fahrspaß und Postkartenkulisse zu einer perfekten Symbiose verbinden. Und wer das Maritime sucht, findet auf Rügen oder entlang der Ostseeküste offene Straßen mit Meeresbrise. Wichtig dabei: nicht hetzen. Luxusautos leben von ihrer Präsenz, nicht von Rekorden. Man fährt sie, um zu fühlen – nicht um anzukommen.
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