Montag, 29. April 2024
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GT4-Europameisterschaft
09.04.2024

Lehrreiche Premiere in der GT4 European Series für razoon

Es ist eine enorme Herausforderung, der sich das in Eggersdorf bei Graz beheimatete Team von „razoon – more than racing“ stellt: ausgerechnet in der stärksten GT4-Klasse der Welt, der GT4 European Series, bestritt die Mannschaft am Wochenende im französischen Paul Ricard mit gleich zwei Fahrzeugen die ersten beiden Rennen der Saison. Team-Eigner Dominik Olbert, der bereits 2019 in der Serie fuhr, über seine Eindrücke: „Es war damals schon herausfordernd und hart, aber die Leistungsdichte ist in der Zwischenzeit regelrecht explodiert. Es starten so viele gute, faktisch gleichwertige Teams und Fahrer, so etwas gibt es im GT-Rennsport kein zweites Mal auf der ganzen Welt. Hier machen winzige Nouancen den entscheidenden Unterschied aus. Um ganz vorne mit dabei zu sein, muss einfach alles zusammenpassen – und Glück muss man auch noch haben!“

Dementsprechend demütig gingen das Team mit seinen beiden Fahrerpaarungen Richard Wolf/Gustavo Xavier sowie Önder Erdem/Rick Bouthoorn an die Aufgabe heran. Auf der Formel-1- Rennstrecke von Paul Ricard waren Gewöhnung an das Umfeld, Kennenlernen der Autos und erster Kontakt mit dem beeindruckenden Mitbewerb angesagt. Schon das Qualifying geriet dabei zur Herausforderung, wie BMW-Pilot Önder Erdem rapportierte: „Wenn 50 Fahrer gleichzeitig eine schnelle Runde absolvieren müssen, dann geht es selbst auf einer langen, weitläufigen Rennstrecke wie Paul Ricard zu, wie im großstädtischen Feierabendverkehr. Es war praktisch unmöglich, eine fehlerfreie Runde zu absolvieren.“ Insgesamt durfte man aber dennoch zufrieden sein: Gustavo Xavier und Rick Bouthoorn qualifizierten sich für die Startplätze 35 beziehungswiese 34, während Richard Wolf und Önder Erdem die Startplätze 42 beziehungswiese 40 eroberten.

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In den beiden Rennen konnten sich die Duos dann weiter steigern, und auch die Boxenmannschaft von „razoon – more than racing“ lieferte eine tadellose Leistung ab. Im hart umkämpften ersten Rennlauf am Samstag fuhren sowohl Richard Wolf/Gustavo Xavier (Platz zehn in der Pro-Am) als auch Önder Erdem/Rick Bouthoorn (Platz acht in der Pro-Am) in die Top-Ten ihrer Klasse, in der Gesamtwertung waren dies die Ränge 30 beziehungsweise 26. Das zweite Rennen am Sonntag gestaltete sich dann noch etwas schwieriger, dennoch konnte die Paarung Wolf/Xavier erneut auf Klassenrang zehn (Platz 28 gesamt) über die Ziellinie fahren und somit zum zweiten Mal Punkte erobern. Noch besser wäre es für Erdem/Bouthoorn gelaufen, immerhin lag der junge Holländer bereits auf Klassenrang sieben, als er – wie viele andere Mitbewerber auch – einen unverschuldeten Reifenschaden erlitt. „Wir haben dieses Wochenende sehr viel gelernt, konnten gleich im ersten Rennen die ersten Punkte holen, das war gut. Der Reifenschaden im zweiten Lauf war natürlich ultimatives Pech, aber so ist der Rennsport manches Mal“, so Bouthoorn. Teamkollege Richard Wolf war hingegen zufrieden: „Auch für uns war es ein äußerst lehrreiches Wochenende, und natürlich auch eine Standortbestimmung. Jetzt gilt es, alles zu analysieren und die richtigen Lehren zu ziehen, dann können wir beim nächsten Rennen hoffentlich den nächsten Schritt nach vorne machen.“
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