Samstag, 12. Oktober 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
GT World Challenge
24.09.2024

GRT in Monza erneut bestplatziertes Lamborghini-Team

GRT erlebte beim Heimspiel von Lamborghini Squadra Corse im Fanatec GT World Challenge Europe Powered by AWS Endurance Cup am vergangenen Wochenende eine Achterbahnfahrt. Bei der vierten Saisonstation vom 20. bis 22. September auf dem Autodromo Nazionale Monza überzeugten die Lamborghini Huracán GT3 EVO2 des österreichischen Teams einmal mehr mit beeindruckender Pace.

Im Qualifying fuhr Lamborghini-Werksfahrer Jordan Pepper auf dem Traditionskurs in Italien einen neuen Streckenrekord. Im 3-Stunden-Rennen fehlte dem PRO-Entry rund um den Südafrikaner, Franck Perera und Marco Mapelli das nötige Glück. Nach einer unverschuldeten Startkollision eroberte das Trio noch den zehnten Platz im Gesamtklassement. Im Schwesterauto hatten Matteo Llarena, Baptiste Moulin und Artem Petrov in der Qualifikation die Pole Position im SILVER CUP sichergestellt. Auf Siegkurs in der Klasse liegend endete das Rennen für sie nach einem unverschuldeten Kontakt vorzeitig.  
 
Die Ambitionen waren bei GRT nach dem Sieg von Pepper, Perera und Mapelli im von MOUNTAIN WOLF unterstützten Lamborghini Huracán GT3 EVO2 #163 am Nürburgring hoch. Beim Qualifying bestätigten die Lamborghini Factory Driver mit Startplatz sechs im Feld der 51 Teilnehmer ihre starke Form. Im Q3 erreichte Pepper mit 1:44.727 Minuten die schnellste jemals von einem GT3-Fahrzeug im 'Temple of Speed' gefahrene Rundenzeit. Die Ausgangslage als bestplatziertes Lamborghini-Team im Grid brachte ihm und seinen Teamkollegen jedoch kein Glück. Am Start kam es bei der Anfahrt auf die erste Schikane zu einer Kollision, in die Startfahrer Perera unverschuldet verwickelt wurde. Der Franzose fiel dadurch hinter die Top-10 zurück.
 
Im Verlauf des Rennens stellte die #163 den Anschluss an die Spitzengruppe her, sodass Mapelli im zweiten Renndrittel bereits wieder auf dem zweiten Platz lag. Durch eine unglückliche strategische Entscheidung im Zuge einer Full Course Yellow, verlor die Mannschaft aber wieder an Boden. Nach dem letzten Fahrerwechsel griff Pepper als 16. wieder ins Rennen ein. In der Schlussphase kämpfte er sich noch bis auf die zehnte Position zurück. Der GRT Lamborghini Huracán GT3 EVO2 #163 war im Fanatec GT World Challenge Europe Endurance Cup damit zum dritten Mal in dieser Saison das bestplatzierte Fahrzeug des italienischen Herstellers.
 
Im SILVER CUP lag der Lamborghini Huracán GT3 EVO2 #19 von Grasser Racing für lange Zeit in aussichtsreicher Position. Nach dem ersten Stint übernahm Llarena das Fahrzeug von Moulin auf Platz elf im Gesamtklassement, was zugleich die Führung in der Klasse bedeutete. Der Lamborghini Young Driver wurde in der zweiten Stunde des Rennens jedoch ohne Eigenverschulden in eine Kollision verwickelt, als ihm ein Konkurrent beim Anbremsen auf die erste Schikane ins Heck fuhr. In Runde 56 musste der Italiener das Fahrzeug aufgrund der dabei erlittenen Beschädigung an der Box abstellen.
 
Vor dem Finale des Fanatec GT World Challenge Europe Powered by AWS Endurance Cup vom 28. bis 30. November auf dem Jeddah Corniche Circuit hat GRT weiter eine Chance auf den Titelgewinn. In der Fahrerwertung belegen Jordan Pepper, Marco Mapelli und Franck Perera mit 39 Punkten den vierten Gesamtrang. Der Abstand auf die Führenden beträgt 15 Zähler. In der Teamwertung rangiert GRT an sechster Stelle, nur 13 Punkte hinter Platz eins. Im 6-Stunden-Rennen in Saudi-Arabien werden zum Saisonabschluss für den Sieg 33 statt 25 Punkte vergeben.

Anzeige
Jordan Pepper: "Nach einer guten Vorbereitung mit vielversprechender Performance, waren wir von unserem Paket überzeugt. Ich habe mich über meinen Streckenrekord und die Bestzeit im Q3 sehr gefreut. Wir haben damit unsere Pace bestätigt und ich war stolz auf diese Leistung. Aber wir hatten letztendlich kein ganz reibungsloses Qualifying, da Marco und Franck wegen roter Flaggen ihre letzte Runde nicht beenden konnten. Im Rennen war es ein noch größeres Auf und Ab. Wir haben uns mit guten Manövern sowie sauberen Boxenstopps zurückgekämpft und waren auf Podestkurs, aber leider haben wir bei der Full Course Yellow nicht richtig entschieden. Es war für das gesamte Team enttäuschend. Aber wir werden dank dieser fantastischen Crew auch in Jeddah wieder ein schnelles Auto haben und dort zurückschlagen, um die Meisterschaft zu holen."
 
Marco Mapelli: "Es war ein bittersüßes Wochenende. Wir haben wieder einmal gezeigt, wie stark unsere Performance ist, und dass wir auf den Punkt da sein können. Im Qualifying haben wir abgeliefert und das Rennen lief selbst nach der Startkollision noch gut. Franck hat unser Auto in der Situation gerettet und wir haben danach einige Plätze gutgemacht. Leider haben wir bei der Strategie dann nicht das richtige Händchen gehabt. Das ist schade, aber wir sind in der Meisterschaft immer noch gut platziert und in Jeddah wartet noch ein 6-Stunden-Rennen."

Franck Perera: "Der Start war ein totales Chaos, wie ich es selten erlebt habe. Ich habe versucht, zu retten, was zu retten war. Das Rennen war hart und wir haben wie verrückt gekämpft. Das Resultat ist enttäuschend, denn wir hatten die Chance auf das Podium. Die Regeländerung mit veränderten Stintzeiten für das Rennen war wirklich seltsam. Wir hätten hier viel mehr erreichen können, aber wir gewinnen und verlieren zusammen. Unser Auto war wieder sehr schnell und das wollen wir auch beim Finale noch einmal zeigen. Vielen Dank an das gesamte Team für die fantastische Arbeit."

Mateo Llarena: "Ich bin ungeachtet des Ausfalls stolz auf das Wochenende. Ich konnte zusammen mit meinem Team und meinen Teamkollegen unser Potenzial zeigen. Im Qualifying haben wir alle zusammen einen guten Job gemacht und haben auch im Rennen viel Positives gesehen. Leider war ich in meinem Stint bei der Kollision vor der Schikane nur Passagier. Es ist schade, dass unser Rennen durch einen Zwischenfall beendet wurde, bei dem wir keinerlei Kontrolle über die Situation hatten. Aber wir blicken nach vorne und laden unsere Batterien auf, um in Jeddah wieder voll anzugreifen."

Baptiste Moulin: "Das Auto war perfekt, wie immer bei diesem Team. Es ist sehr enttäuschend, dass unser Rennen so zu Ende ging. Ich habe mich im Auto sehr wohlgefühlt und wir hatten bis zu dem Zwischenfall in Mateos Stint einen guten Tag. Solche Dinge passieren leider, aber ich freue mich darauf, beim nächsten Mal wieder anzugreifen. Ich weiß, dass wir immer ein konkurrenzfähiges Paket haben und bin hochmotiviert. Die GRT-Crew leistet ausgezeichnete Arbeit, vielen Dank an alle und an Lamborghini Squadra Corse für dieses fantastische Auto."

Artem Petrov: "Ich habe mein erstes Wochenende mit GRT sehr genossen. Abgesehen vom Rennausgang war es ziemlich gut. Wir hatten ein schnelles Auto, mit dem ich mein Potenzial zeigen konnte. Ich hätte diese Möglichkeit auch gerne im Rennen gehabt, aber leider kam es nicht dazu. Ich würde das in Zukunft gerne nachholen. Ein großes Dankeschön an das gesamte Team für die tolle Zusammenarbeit. Ich wurde sehr herzlich aufgenommen und alle haben einen super Job gemacht."

Gottfried Grasser, Teamchef von GRT: "Es war ein Wochenende mit sehr großen Höhen und Tiefen. Für unser PRO-Line-up war es sehr schade. Im Qualifying haben wir trotz des Pechs mit roten Flaggen noch eine gute Ausgangslage herausgeholt und Franck kam beim Start auch sehr gut weg. Leider wurde er dann unschuldig in die Startkollision verwickelt, wodurch wir viele Positionen verloren haben. Danach haben die Jungs einen mega Job gemacht und wir hatten zu jeder Zeit die Pace für das Podium, doch dann haben wir unter Full Course Yellow den richtigen Strategie-Call verpasst. Die kurzfristige Anpassung des Reglements am Vortag hat leider zu diesem taktischen Fehler geführt. Das hat uns zurückgeworfen und Platz zehn war am Ende die bestmögliche Schadensbegrenzung. Für unsere Crew auf der Startnummer 19 hat uns der Ausfall sehr leidgetan. Wir hatten im SILVER CUP in Monza eine richtig starke Fahrerpaarung, die auch im Gesamtklassement absolut konkurrenzfähig war. Es war enttäuschend, dass sie für ihre Leistung nicht belohnt wurden. Aber wir lassen den Kopf nicht hängen und werden beim Finale in Jeddah wieder alles geben, um die Saison mit einem weiteren Sieg zu beenden."
Anzeige