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Rallye WM
28.09.2023

Škoda Fahrer Gus Greensmith in Chile unter Zugzwang

Wenn die Stars der Rallye-Weltmeisterschaft vom 28. September bis 1. Oktober bei der Rallye Chile rund 500 Kilometer südlich der Hauptstadt Santiago über die Schotterpisten pflügen, verfolgt der aktuelle WRC2-Gesamtführende Andreas Mikkelsen (Škoda Fabia RS Rally2) das Geschehen als Zuschauer: Der Norweger hat den elften Saisonlauf nicht für seine Jagd auf WM-Punkte nominiert und greift erst bei der Rallye Zentraleuropa im Oktober wieder aktiv in die FIA Rallye-Weltmeisterschaft ein. Daher bietet sich dem derzeitigen Tabellendritten und zweifachen WRC2-Saisonsieger Gus Greensmith (Škoda Fabia RS Rally2) in Chile die Chance, den Abstand auf Mikkelsen zu verkürzen.

Beim elften Lauf zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft 2023 kommen die Teams mitten im südamerikanischen Frühling an. Während die Lufttemperaturen in Chile vermutlich kühl bleiben dürften, bahnt sich in der WRC2-Kategorie ein heißer Titelkampf an. Denn auf den Schotterprüfungen rund um den Austragungsort Concepción bietet sich den Verfolgern des pausierenden Tabellenführers Andreas Mikkelsen (Škoda Fabia RS Rally2) die Chance, die Titelentscheidung zumindest bis zum nächsten Lauf, der Rallye Zentraleuropa, offen zu halten.

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Besonders großer Druck lastet dabei auf dem derzeitigen Gesamtzweiten Yohan Rossel (Citroën), der 16 Zähler hinter Mikkelsen liegt, sowie dem Drittplatzierten Gus Greensmith (Škoda Fabia RS Rally2). „Hier zählt nur der Sieg und für den werde ich alles geben“, verspricht Greensmith, dem auf Mikkelsen, seinen Teamkollegen bei Toksport WRT, immerhin 28 WM-Punkte fehlen. Theoretisch könnte Rossel in Chile an Mikkelsen vorbeigehen, Greensmith würde im Idealfall nach Punkten mit dem Norweger gleichziehen. Der Sieger in der WRC2-Kategorie nimmt 25 Punkte mit, die Bestzeit in der Powerstage wird mit drei Zählern belohnt – in Chile sind also maximal 28 WM-Punkte zu erobern.

In der Nachwuchskategorie WRC2 Challenger machen zwei Škoda Fahrer den Titelkampf unter sich aus: der Pole Kajetan Kajetanowicz, WRC2-Sieger der Safari Rallye Kenia, und die finnische Saisonentdeckung Sami Pajari, der bei seiner Heim-Rallye in Finnland in der WRC2-Kategorie triumphierte. Beide starten mit jeweils 93 Zählern punktgleich in die Rallye Chile. Pajari hat allerdings bereits bei sechs Läufen gepunktet, während Kajetanowicz bei bisher nur vier Punkteergebnissen noch mehr Möglichkeiten hat – daher gilt ‚Kajto' als Favorit für die Krone der WRC2 Challenger.

Gleichzeitig zählt Pajari zweifellos zu den Sieganwärtern der WRC2-Kategorie. Das gleiche gilt für den Schweden Oliver Solberg, der ebenfalls in einem von Toksport WRT eingesetzten Škoda Fabia RS Rally2 startet. Der 21-jährige Sohn des früheren FIA Rallye-Weltmeisters Petter Solberg erzielte neben seinem WRC2-Erfolg in Schweden in dieser Saison mehr Prüfungsbestzeiten als jeder andere WRC2-Pilot. Lediglich mehrfaches Rennpech hat ihn bereits aus dem Titelrennen geworfen. Vor dem Start in der zweitgrößten chilenischen Stadt Concepción liegt er nur auf Tabellenrang sechs.

Die offiziell Rally Chile Bio Bió genannte Veranstaltung besteht aus 16 Wertungsprüfungen (WP), die bei einer Gesamtlänge von 321,06 Kilometern über ebene Schotterpisten führen. Die Startzeremonie beginnt am Donnerstag, 28. September, um 7:00 Uhr Ortszeit in Los Ángeles und damit rund 130 Kilometer südöstlich von Concepción, der Hauptstadt der Region Bio Bío. Am Freitag absolvieren die Crews sechs WP über zusammen 112,86 Kilometer. Die mit 154,08 Kilometern längste Etappe umfasst am Samstag ebenfalls sechs WP. Letzte Entscheidungen fallen am Sonntag, 1. Oktober, auf vier WP über insgesamt 54,12 Kilometer. Die Siegerehrung folgt ab 15:20 Uhr Ortszeit.
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