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Rallye DM
13.06.2023

Hamadeh-Spaniol übernimmt Meisterschaftsführung in der DRM Nationals

Mosel und Weinberge sind nicht nur bei Weinkennern beliebt. Dhrontal, Grafschaft und Klüsserath dürften vielen Motorsportfans ein Begriff sein. Auf legendären Wertungsprüfungen der ADAC Rallye Deutschland, die vor wenigen Jahren noch zur Rallye Weltmeisterschaft gehörte, wurde in den Moselweinbergen der dritte Lauf zur Deutschen Rallye Meisterschaft ausgetragen.

„Für mich ist diese Veranstaltung das Highlight der Saison. Der ständige Panoramablick in den Weinbergen der Moselregion schaut nicht nur gut aus, sondern macht auch mit dem Rallyeauto irre viel Spaß“, freute sich Tarek Hamadeh-Spaniol, der dieses Mal gemeinsam mit Beifahrerin Ann-Kathrin Mergen den Citroën C2 Challenge pilotierte.

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Aller Euphorie voraus folgte auf der ersten Wertungsprüfung (WP) allerdings gleich ein Dämpfer, nachdem Tarek und Ann-Kathrin einen Dreher kassierten, der einen Zeitverlust von etwa 18 Sekunden verursachte. „Ich bin gerade teilweise nicht mehr Herr über mein Fahrzeug. Wir mussten gezwungenermaßen kurz vor der Veranstaltung auf ein Ersatzfahrwerk zurückgreifen. Das Setup passt im Renntempo noch nicht so wirklich, sodass wir mit einem extrem unruhigen Heck zu kämpfen haben“. Auf der Ergebnisliste des ersten Tages nach vier gefahrenen WP’s bedeutete das Platz drei von acht gestarteten Teams in der Klasse NC4.

Auch am zweiten Tag konnte das Setup nur geringfügig angepasst werden, sodass die Lücke zur Spitze nicht geschlossen werden konnte. „Das Auto ist nach kleinen Änderungen etwas fahrbarer geworden, aber nach wie vor unruhig auf der Hinterachse. Sowas möchtest du gerade in den schnellen Passagen der Weinberge nicht haben. Wir versuchen an die Meisterschaft zu denken und wollen den dritten Platz nach Hause fahren“, erklärt Ann-Kathrin im Mittagsservice.

Ganz so einfach sollte es allerdings nicht werden. Von hinten übte das viertplatzierte Team Druck aus und versuchte das Ursapharm-Team noch vom Podium zu stoßen. Auf der allerletzten WP warfen Tarek und Ann-Kathrin nochmal den Hut in den Ring und sicherten sich überraschend die erste Bestzeit am Wochenende und damit auch den dritten Platz in der Klasse NC4. „Das war ein Tempo jenseits von Gut und Böse auf der letzten WP. Wir haben wirklich alles aus dem Auto herausgequetscht und sind an einigen Passagen im vierten Gang quer durch die Kurve geflogen. Hätten wir dieses Tempo auf der gesamten Veranstaltung durchgezogen, hätten wir die Rallye womöglich mit einem Unfall frühzeitig beendet. Hier war es jetzt notwendig, um den dritten Platz noch zu verteidigen. So bescheuert es klingt, cool war’s trotzdem.“, grinst Tarek bei der Zieldurchfahrt.

Mit dem dritten Platz im Gepäck reist das Team aus dem Saarland als Meisterschaftsführende der Deutschen Rallye Meisterschaft Nationals zur ADAC Saarland-Pfalz Rallye, die Mitte August den vorletzten Lauf zur Deutschen Rallye Meisterschaft bildet, ehe es zum Finale zur Rallye Stemweder Berg nach Lübbecke geht.
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