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FIA Formel E
15.07.2023

Schwieriger Start für Porsche ins Formel-E-Wochenende in Rom

Zum Auftakt des Formel-E-Gastspiels in Rom hat das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team im Kampf um den Weltmeistertitel einen Rückschlag erlitten. Während Pascal Wehrlein in dem von einem spektakulären Massenunfall überschatteten Rennen mit dem Porsche 99X Electric als Neunter in die Punkteränge fuhr, musste sein Teamkollege António Félix da Costa ohne eigenes Verschulden aufgeben.

Das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team reiste als Spitzenreiter in der FIA ABB Formel-E-Weltmeisterschaft in die Ewige Stadt. Im ersten von zwei Rennen auf dem Circuito Cittadino dell’Eur büßte es diese Position ein. Auf der mit 3,385 Kilometer längsten Strecke im Formel-E-Kalender reichte es bei hochsommerlichen Temperaturen von über 30 Grad Celsius nicht zum erhofften Topergebnis. Als Folge davon verlor die Mannschaft aus Weissach die Führung in der Teamwertung. Bei drei noch ausstehenden Saisonrennen liegt sie mit 233 Punkten auf dem zweiten Platz hinter Envision Racing (243). Dritter ist Jaguar (213), Vierter das Porsche-Kundenteam Avalanche Andretti (189). Für den Rennstall der US-Motorsport-Ikone Michael Andretti kam Jake Dennis (GBR) als Vierter ins Ziel, André Lotterer (GER) schied frühzeitig aus.
 
Auch in der Fahrerwertung hat sich das Quartett der aussichtsreichsten Titelkandidaten neu sortiert. Pascal Wehrlein fiel mit 140 Punkten auf den vierten Platz zurück. Vor ihm liegen Nick Cassidy (NZL/171) als neuer Spitzenreiter, Jake Dennis (166) und Rom-Sieger Mitch Evans (NZL/151). António Felix da Costa ist mit 93 Punkten Siebter, André Lotterer (23) belegt Platz 16.

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Mit seinem Porsche 99X Electric startete Pascal Wehrlein von P10 in das Rennen auf dem anspruchsvollen Stadtkurs um den Obelisco di Marconi. Als es in der neunten von insgesamt 27 Runden nach dem spektakulären Massenunfall für rund 40 Minuten unterbrochen wurde, war er bereits Siebter. Sein Auto wurde durch den Unfall jedoch stark in Mitleidenschaft gezogen und musste in der Rennpause repariert werden. Dadurch ging er beim Neustart des Rennens nur als Zwölfter zurück auf die Strecke. Er machte nach und nach Positionen gut und beendete das Rennen als Siebter. Aufgrund einer Strafe wurde er schließlich als Neunter gewertet. António Félix da Costa war dagegen einer der Fahrer, die durch den Unfall zur Aufgabe gezwungen waren.

Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport: „Das Wichtigste heute ist, dass bei dem schweren Unfall keiner der beteiligten Fahrer zu Schaden gekommen ist. Das steht für uns absolut im Vordergrund. Große Sorgen macht uns gleichzeitig die Tatsache, dass bei gelben Flaggen die Geschwindigkeiten nicht mehr angemessen reduziert werden. Sowohl im Rennen als auch im Qualifying war dies zu beobachten. Es geht hier um die Sicherheit der Fahrer. Es ist mir daher unverständlich, wieso es nicht geahndet wird, wenn im Qualifying in einem Sektor mit gelben Flaggen Bestzeiten gefahren werden. Die Sicherheit der Fahrer hat für uns absolute Priorität.“
 
Florian Modlinger, Gesamtprojektleiter Formel E: „Pascal ist heute ein sehr starkes Rennen gefahren und hat sich von P10 kommend gut nach vorne gearbeitet. Als er wegen einer gelben Flagge auf der blockierten Strecke abbremste, wurde er von einem hinter ihm fahrenden Konkurrenten abgeräumt. Durch den Schaden am Auto konnte er in der zweiten Rennhälfte nicht mehr die gute Performance der Anfangsphase zeigen. Trotzdem hat er sich wieder von ganz hinten in die Punkteränge gekämpft. António blieb trotz eines starken Rennens mit vielen guten Überholmanövern leider ohne Punkte. Doch wir sind alle sehr froh, dass ihm und den anderen Fahrern bei dem Umfall nichts passiert ist. Jetzt müssen wir schauen, dass wir unsere gezeigte Pace morgen im Qualifying umsetzen und beide Autos in die Duellphase bringen.“

Pascal Wehrlein, Porsche-Werksfahrer (#94): „Das war ein schwieriger Tag. Im Quali war lange nicht klar, ob ich in die Duelle kommen würde. Einige Fahrer hatten unter Gelb ihre Zeiten verbessert, was letztlich aber nicht bestraft wurde. Von P10 zu starten war enttäuschend nach zwei guten Trainingssessions. Das Rennen war chaotisch. Schon in der ersten Runde habe ich meinen Frontflügel verloren, weil Autos vor mir die Kurve verpasst haben. Danach holte ich auf. Nach der roten Flagge musste ich jedoch mit einem durch den Unfall ziemlich demolierten Auto zum zweiten Mal an die Box. Am Ende kostete mich eine Strafe auch noch zwei Plätze. Hoffentlich kommen wir morgen besser durch.“

António Félix da Costa, Porsche-Werksfahrer (#13): „Das war ein Tag mit Höhen und Tiefen. Im Qualifying kam ich wegen der roten Flagge nicht zu einer zweiten schnellen Runde, doch im Rennen hatte ich einen guten Start. Ich lag schon in den Punkten, als vor mir der schwere Unfall mit mehreren Fahrzeugen passierte. Ich hatte keine Chance auszuweichen und musste das Rennen beenden. Zum Glück ist keinem Fahrer etwas passiert. Ich hoffe, dass das Team mein Auto bis morgen reparieren kann. Dann greifen wir wieder an.“
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