12h Spa
08.05.2023
Saintéloc Junior Team sichert sich den ersten Sieg in der 24h Series
Der Heart of Racing by SPS-Mercedes-AMG GT3 (#27, Ian James / Gray Newell / Roman De Angelis) führte beim Restart am Sonntagmorgen das Feld an, aber dank eines starken Stints während der zweiten Rennstunde konnten die GT-Teams-ContinentsTitelgewinner des Jahres 2017, Herberth Motorsport (#91, Daniel Allemann / Ralf Bohn / Alfred Renauer / Robert Renauer / Laurin Heinrich) die Führung übernehmen und hatten daraufhin für den größten Teil des Rennens die Spitzenposition inne. Das bayerische Team, das in Belgien das erste offizielle Rennen mit dem neuen Porsche 911 GT3 R der 992-Generation bestritt, führte 70 von den 132 am Sonntag gefahrenen Runden das Rennen an und hatte für 79 der insgesamt 250 Runden des Rennens die Führung inne und schien damit auf dem besten Weg zum ersten Sieg in der Serie seit 2021.
Zeitverlust während einer Code-60-Neutralisierung in der Schlussphase des Rennens, als der Herberth Motorsport-Porsche zweimal die Box ansteuerte, um den Tank randvoll zu machen, bedeutete, das der Saintéloc Junior Team-Audi R8 LMS GT3 EVO II (#26, Erwan Bastard / Paul Evrard / Antoine Doquin) mit noch 90 Minuten auf der Uhr die Führung übernehmen konnte. Herberth Motorsport versuchte daraufhin, den Rückstand von 40 Sekunden wettzumachen, bis ein Reifenschaden nur drei Minuten vor Schluss den Porsche um seine Siegchancen brachte. Daraufhin fuhr der Audi des Saintéloc Junior Teams unbedrängt den Sieg nach Hause und krönte einen fehlerfreien Auftritt in SpaFrancorchamps mit dem ersten Gesamtsieg des Teams in der Serie.
Damit feiert bereits zum zweiten Mal in Folge ein Team seinen ersten Gesamtsieg in der GT-Division der 24h Series powered by Hankook, denn zuletzt in Mugello sicherte Haas RT erstmals den Sieg. Nach diesem Erfolg übernimmt das Saintéloc Junior Team auch die Führung in der GT3-Teamwertung.
„Das Team, alle Beteiligten haben einen perfekten Job gemacht, indem sie den Sieg eingefahren haben. Das ist eine gute Vorbereitung für das große Rennen im Juli“, erklärte Antoine Doquin zu Diana Binks von radiolemans.com. „Das war für mich erst das zweite Rennen mit einem GT-Fahrzeug und ich habe für das nächste Rennen eine Menge gelernt. Wir haben alle einen Megajob gemacht, in dem wir das Auto ohne einen Kratzer ins Ziel gebracht haben. Somit sind wir alle sehr zufrieden und wir hoffen, dass es so weitergeht.“
Das US-amerikanische Team Heart of Racing by SPS verpasste die Top Zwei wegen einer Zeitstrafe, komplettierte jedoch einen eindrucksvollen Auftritt mit dem zweiten Podiumsplatz in Folge in den 24h Series auf Rang drei, unmittelbar bevor SerienNeueinsteiger JP Motorsport (#69, Christian Klien / Patryk Krupinski / Norbert Siedler). Mit dem McLaren 720S GT3 auf Gesamtrang vier schafften es vier Marken in die Top Vier auf der Rennstrecke von Spa-Francorchamps.
Das Team Modena Motorsports (#16, Francis Tjian / John Shen / Benny Simonsen / Mathias Beche) nahm den zweiten Teil des Rennens von Platz vier in Angriff und war damit eines von fünf Teams in der Führungsrunde, fiel aber dann zurück, als der neue Porsche 992 GT3 R bei einem Tankstopp während einer frühen Code-60-Neutralisierung am Sonntag Zeit verlor. Immerhin schaffte es das Team aus Hongkong nach einem starken Auftritt auf Rang sieben ins Ziel und sicherte sich damit den Sieg in der GT3PRO/AM-Wertung, nachdem der Audi R8 LMS GT3 EVO II des GT-European-TrophyTitelverteidigers Scherer Sport PHX (#1, Michael Doppelmayr / Pierre Kaffer / Elia Erhart / Swen Herberger) wegen starken Vibrationen und einer Kollision auf der Strecke bis ans Ende des Feldes zurückgefallen war.
Hinter dem Klassensieger Heart of Racing by SPS gab es eine außergewöhnliche Reihe von Ereignissen, so dass der Kampf um die weiteren GT3-AM-Podiumsplätze erst ganz am Ende entschieden wurde.
E2P Racing (#90, Javier Morcillo / Pablo Burguera / Antonio Sainero) schien auf dem Weg zum achten Gesamtrang und Platz zwei in GT3-AM, dem ersten Podiumsplatz seit dem Umstieg des spanischen Teams in die GT3-Klasse, bis eine Kollision mit dem HoforRacing-Mercedes-AMG GT3 (#11, Michael Kroll / Chantal Prinz / Alexander Prinz / Maximilian Partl) anderthalb Stunden vor Schluss der Grund war, dass der Porsche 911.2 GT3 mit der Startnummer 90 bei Les Combes im Kiesbett steckte.
Der Zwischenfall war der Grund für die 14. von insgesamt Code-60-Neutralisierungen während des Rennens und sorgte dafür, dass E2P Racing kurzzeitig auf Rang vier der GT3-AM-Klasse zurückfiel. Hofor-Racing, GT-Gesamt-Titelgewinner der Europawertung im Jahr 2017, schaffte es mit gebrochener Aufhängung zurück an die Box, konnte aber das Rennen nicht fortsetzen.
Auch für CP Racing (#85, Charles Putman / Charles Espenlaub / Shane Lewis) platzte die Traum vom GT3-AM-Podium als der Mercedes-AMG GT3 bei einem eher untypischen Fehler für die GT-Continents-Trophy-Titelverteidiger 35 Minuten vor dem Zieleinlauf bei La Source mit dem Juta Racing-Audi R8 LMS GT3 EVO II (#71, Yevgen Sokolovskiy / Vytenis Gulbinas / Arunas Geciauskas / Jonas Gelžinis) kollidierte. Für den Zwischenfall kassierte das US-amerikanische Team eine 20-Sekunden-Zeitstrafe und der havarierte Mercedes-AMG GT3 viel auf der vorletzten Rennrunde doch noch hinter E2P Racing und Juta Racing zurück.
Nutznießer war Land Motorsport (#34, Dr. Johannes Kirchhoff / Tim Vogler / Max Edelhoff), das sich den zweiten Platz in der GT3-AM-Klasse sicherte und damit die Top Ten der Gesamtwertung komplettierte. Ein gutes Ergebnis für den Audi R8 LMS GT3 EVO II, der zuletzt in Mugello in der Schlussphase nur ganz knapp GT3-AM-Podium verpasste.
Nach einem Zeitverlust von über zwei Stunden zur Reparatur nach einem Abflug auf der Raidillon komplettierte der von der Pole-Position gestartete HAAS RT-Audi R8 LMS GT3 EVO II (#21, Mathieu Detry / Stéphane Perrin / Frédéric Vervisch / Olivier Bertels) in den restlichen sechs Stunden eine problemlose Fahrt zu Gesamtrang 43. Für das Team unter der Flagge von Antigua war es eher eine Testfahrt unter Rennbedingungen.
Der zweite Juta Racing-Audi R8 LMS GT3 EVO I (#72, Aurimas Jablonskis / Egidijus Gelūnas / Joana Survilaité / Jonas Karklys) schaffte es in der zweiten Rennhälfte der Hankook 12h Spa-Francorchamps gerade mal eine Runde weit: Ein Dreher auf kalten Reifen auf der Start-Zielgeraden führte zu erheblichen Schäden an der Front- und Heckpartie. Jonas Karklys konnte nach dem Einschlag unverletzt aussteigen.
Am Ende trennte die beiden Porsche 911 GT3 Cup des 992-Klassensiegers HRT Performance (#930, Adam Christodoulou / Eric Zang / Xinzhe Xie) und Red Ant Racing (#903, Ayrton Redant / Yannick Redant / Kobe de Breucker) eine Runde, aber der Kampf zwischen den beiden Teams war immer sehr eng. Bei Anbruch der letzten Stunde war der Unterschied weniger als 30 Sekunden. Die Entscheidung fiel, als die 992-TeamTitelverteidiger nur 15 Minuten vor Schluss noch einen Tankstopp einlegen mussten. Der Porsche mit der Startnummer 903 schaffte es aber dennoch vor dem drittplatzierten Team Willi Motorsport by Ebimotors (#955, Fabrizio Broggi / Sergiu Nicolae / Sabino de Castro) auf Rang zwei in der Klasse ins Ziel. Nach Platz drei von heute und dem Klassensieg zuletzt in Mugello führt das rumänisch-italienische Team nun mit einem Vorsprung von vier Punkten auf Red Ant Racing die 992-Teamwertung an.
Das Red Ant Racing-Schwesterauto (#904, Sam Dejonghe / Philippe Wils / John de Wilde) feierte einen souveränen 992-AM-Klassensieg und belegte Rang vier in der 992Wertung. Die ersten vier Teams der 992-Klasse schafften es auch unter den ersten Zehn der Gesamtwertung und belegten die Plätze 5, 6, 8 und 9.
Red Camel-Jordans.nl (#909, Ivo Breukers / Rik Breukers / Luc Breukers) führte lange Zeit die 992-Klasse an, verlor aber nach drei Viertel des Rennens die Chancen auf den Klassensieg wegen einer gebrochenen Lenkung. Das niederländische Team schaffte es immerhin noch auf Platz sechs der 992-Klasse ins Ziel.
VDS Racing Adventures (#758, Raphaël van der Straten / Nathan Vanspringel / Nick Geelen) krönte die Rückkehr in die 24h Series mit dem souveränen GTX-Klassensieg nach einer fehlerfreien Fahrt mit dem MARC II V8. Für das belgische Team war es der erste Klassensieg in den 24h Series seit dem Erfolg an gleicher Stelle im Jahr 2018.
Der GT3 Poland-Lamborghini Huracán Super Trofeo (#763, Andrzej Lewandowski / Adrian Lewandowski / Mariusz Miękoś) zeigte ebenfalls einen starken Auftritt und sicherte sich damit Platz zwei in der GTX-Klasse, eine Minute vor dem RD Signs - Siauliai racing team-Lamborghini Huracán Super Trofeo (#720, Audrius Butkevicius / Nicola Michelon / Paulius Paskevicius). Neben zwei Kollisionen am Samstag hatte das Team aus Litauen zur Halbzeit des Rennens am Sonntag auch einen Reifenschaden, war aber schnell genug, um sich gegen den 9und11 Racing-Porsche 911 GT3 Cup MR (#719, Georg Goder / Ralf Oehme / Martin Schlüter / Tim Scheerbrarth) durchzusetzen.
Damit übernimmt RD Signs die Führung in der GTX-Teamwertung von Vortex V8 (#701, Lionel Amrouche / Olivier Gomez). Letztgenanntes Team verlor viel Zeit, als das beschädigte Auto nach einem Ausritt bei Les Combes in langsamer Fahrt an die Box zurückkehren musste.
Der PB Racing Lotus Exige V6 Cup R (#726, Stefano d'Aste / Vito Utzieri / Federico Leo / Maurizio Copetti) beendete ein schwieriges Rennen auf Platz fünf der GTX-Klasse. Das italienische Team hatte mit wiederholten Reifenwechseln in der Anfangsphase viel Zeit verloren und hatte es am Sonntag mit Brems- und Antriebswellenproblemen zu tun. Der Einsatz von PB Racing wurde mit dem ‚Spirit of the Race-Award‘ von radiolemans.com belohnt.
Buggyra Racing (#416, Aliyyah Koloc / David Vrsecky / Adam Lacko) fuhr den MercedesAMG zu einem souveränen Sieg in der GT4-Klasse. Für das Team aus den Emiraten war es der zweite Saisonerfolg nach Abu Dhabi. Zusammen mit dem zweiten Platz in Mugello führt Buggyra nun die GT4-Teamwertung der 24h Series an.
Der Kampf um den letzten Podiumsplatz in der GT4-Klasse wurde erst zum Schluss entschieden, als TCL Motorsport by AR Performance (#488, Gary Terclavers / Kenny Terclavers / Lars Zaenen) Rang zwei in der Klasse von Lionspeed GP powered by SRS Team Sorg Rennsport (#427, Daniel Miller / Patrick Kolb / José Garcia) erbte, nachdem der Porsche 718 Cayman GT4 RS Clubsport mit der Startnummer 427 nur wenige Runden vor Schluss zum Nachtanken an die Box musste. Der BMW M4 GT4 mit der Startnummer 488 erhielt nach dem Rennen noch eine 60-Sekunden-Zeitstrafe wegen Überschreitung der maximalen Fahrzeit pro Fahrer, so dass der Unterschied im Kampf um die letzten beiden Podestplätze letztendlich nur 17 Sekunden betrug.
Abgesehen von einem Schwelbrand in der Elektrik am frühen Samstagmorgen beendete der Xwift Racing Events-Toyota Supra GT4 (#408, Pieter Denys / Steven Dewulf / Tim de Borle / Gavin Pickering) den ersten Auftritt in den 24h Series ohne Probleme auf Platz vier in der Klasse, unmittelbar vor den ehemaligen GT4-Tabellenführern Atlas BX Motorsports (#403, Steven Cho / Roelof Bruins / Jongkyum Kim / Taekeun Yang). Ein Problem mit der Lichtmaschine bedeutete letztendlich Rang fünf in der Klasse für den Mercedes-AMG GT4 des südkoreanischen Teams mit elf Runden Rückstand auf den
Titelrivalen.
Ein Jahr nach dem ersten Klassensieg und dem ersten Podiumsplatz in den 24h Series für das dänische Team fuhr der Holmgaard Motorsport-Cupra Leon Competición TCR (#102, Jonas Holmgaard / Magnus Holmgaard / Roy Edland / Martin Vedel Mortensen) nun souverän den Gesamtsieg in der TCE-Division ein. Der CUPRA Leon Competición TCR absolvierte auf dem Weg zum Sieg insgesamt 232 Runden auf dem 7,004 Kilometer langen Circuit de Spa-Francorchamps. So einfach wie es aussah, war es jedoch nicht, denn ein drohender Antriebswellenschaden im letzten Stint des CUPRA ließ Holmgaard Motorsport in der Schlussphase noch zittern.
„Wir sind überglücklich, denn das hätte noch sehr schiefgehen können,“ sagte Magnus Holmgaard zu Diana Binks von radiolemans.com. „Wir hatten einige Kleinigkeiten an und wir waren mit der Antriebswelle am Limit, so wir sind sehr glücklich, dass wir es bis ins Ziel geschafft haben. Tolle Teamkollegen, ein großartiges Team. Es ist sehr schön, wieder auf dem Podium zu stehen!“ Nach diesem Erfolg führt Holmgaard Motorsport nun die TCR-Teamwertung an.
Zur Halbzeit schien RAIL EQUIP BY TOTCAR SPORT CUPRA TCR (#123, Jorge Belloc Diaz / Jorge Belloc Ruiz / Álvaro Rodríguez Sastre) auf dem besten Weg zu Platz zwei der TCE-Division, aber in den verbleibenden sechs Rennstunden wurde das spanische Team noch vom Audi RS 3 LMS TCR des dreimaligen TCE-Team-Gesamttitelgewinners Wolf-Power Racing (#121, Jasmin Preisig / Ivars Vallers) überholt.
SRS Team Sorg Rennsport (#227, Seppi Stigler / Bernhard Wagner / Heiko Eichenberg / Patrik Grütter) münzte die TCE-Pole-Position in Spa-Francorchamps nach einer fehlerfreien Fahrt des Porsche 718 Cayman GT4 CS in einen souveränen TCXKlassensieg um. Der Roma Racing by BMW Team Van Der Horst BMW M2 CS Racing (#245, Paul Roosen / Mauro Mercuri / Johan Lambregs) erwies sich auf dem Weg zu Rang zwei in der TCX-Klasse als ebenso standfest. Für Van der Horst war es der erste Auftritt in den 24h Series seit 2019.
Der Hofor Racing by Bonk Motorsport-BMW M2 CS Racing (#331, Martin Kroll / Michael Bonk / Alexander Schmidt), der lange Zeit Aussicht auf eine Platzierung unter den ersten Fünf der TCE-Division hatte, fiel am Sonntag in der Schlussphase nach einem Bruch des linken vorderen Bremssattels aus. Immerhin hatte das Schweizer Team eine ausreichende Distanz zurückgelegt, um sich noch den TC-Klassensieg zu sichern. Damit übernimmt das deutsche Team auch die Führung in der TCE European Trophy.
Für Lauf drei der diesjährigen 24h Series powered by Hankook reisen Creventic und die Teilnehmer zum Autodromo Nazionale Monza für die zweite Auflage der Hankook 12h Monza am 10. und 11. Juni. Einen Monat später findet die Premiere der Hankook 12h Estoril am 7. und 8. Juli statt, eine Woche danach geht vom 14.-16. Juli mit den 6H VILA REAL, einem Rennen, das nicht zur Meisterschaftswertung zählt, die erste offizielle Veranstaltung von Creventic auf einem Straßenkurs über die Bühne.