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Tourenwagen Junior Cup
30.08.2021

Doppelsieg und Tabellenführung für Daniel Gregor

Auf dem 4,555 Kilometer langen TT Circuit in Assen feierte der erst 15-jährige Daniel Gregor seine ersten beiden Siege im Automobilsport; er schob sich damit auf Rang eins der Fahrerwertung im Tourenwagen Junior Cup. Florian Vietze kletterte zweimal auf das Podium, während Nick Hancke und Tim Rölleke je einmal an einer Siegerehrung teilnehmen durften. Insgesamt boten die Nachwuchspiloten in den Niederlanden zwei unterhaltsame und spannende Rennen.

Lauf eins begann mit einer starken Lilly Zug, die sich an die Spitze setzte und diese zunächst auch verteidigte. Unterdessen kollidierten der von einer Erkältung geschwächte Tabellenführer Nick Hancke und Linus Hahne, beide verloren viel Boden. Vorne machte die Verfolgergruppe zur gleichen Zeit Druck auf Zug, doch erst ein Fahrfehler von ihr ermöglichte es Daniel Gregor, den ersten Platz zu übernehmen. In der Folge konnte sich der Schützling von Le-Mans-Sieger Timo Bernhard vom Feld absetzen und seinen ersten Triumph in einem Autorennen bejubeln. „Mein Start war nicht perfekt, aber danach habe ich Druck auf Lilly ausgeübt, bis sie einen Fehler gemacht hat. Als ich dann einen guten Vorsprung hatte, habe ich den nur noch verwaltet und sicher ins Ziel gebracht“, strahlte der Nachwuchspilot. 

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Hinter Gregor war der Kampf um die beiden verbliebenen Podestplätze noch einige Runden länger offen. Florian Vietze, Tim Rölleke und Jan Noller stritten sich mit Zug, bis Vietze sich durchsetzte und den zweiten Platz vor Rölleke, Noller und Zug nach Hause brachte. Für den erst vor diesem Wochenende ins Team Lubner Motorsport gewechselten Rennfahrer war es nach zweimal Rang drei beim Auftakt in Oschersleben das beste Resultat im Automobilsport.

Auch einen Tag später wusste Lilly Zug in der Anfangsphase des Rennens zu überzeugen, sie fuhr auf Platz zwei hinter ihrem Teamkollegen Florian Vietze nach vorne. Doch auf abtrocknendem Asphalt konnte sie diese Position mit ihrem Regenreifen nicht lange halten und fiel schließlich auf die sechste Stelle zurück. Vietze hingegen gelang es, sich bis zur dritten Runde einen Vorsprung von über sechs Sekunden aufzubauen, bevor auch er Probleme mit den abbauenden Regenpneus bekam. Zuerst holte Tim Rölleke mit großen Schritten auf, bis er nach einigen schnellsten Sektorzeiten in Folge ins Kiesbett rutschte. Mit dem Duo Nick Hancke und Daniel Gregor hatte Vietze direkt zwei neue Verfolger, die gemeinsam den Anschluss an den Leader herstellen und ihn wenig später auch überholen konnten. Hancke lauerte dann noch auf eine Chance, Gregor von der Spitze zu verdrängen, aber die bot sich ihm nicht mehr. Somit siegte Gregor auch am Sonntag, Rang zwei ging an Hancke. „Auf der feuchten Strecke wollte ich im Duell mit Daniel kein großes Risiko eingehen, sondern nach meinem Unfall von gestern lieber die Punkte für Platz zwei mitnehmen“, war der Fahrer des Teams Max Kruse Racing mit seiner Rückkehr auf das Podest zufrieden. Und auch Vietze zeigte sich nicht unglücklich: „Ab einem gewissen Zeitpunkt in diesem Rennen hatte ich mit meinen Regenreifen keine Chance mehr. Mit dem dritten Platz und Position zwei im Rennen gestern bin ich aber trotzdem glücklich.“  

Über den Tourenwagen Junior Cup: Der Tourenwagen Junior Cup soll vor allem junge Motorsport-Talente ansprechen, die über keine oder nur sehr geringe Erfahrung im Automobilsport verfügen. Das Mindestalter der Teilnehmer liegt bei 15 Jahren. Pro Wochenende bestreiten die Youngster zwei 20-minütige Rennen, wobei ein Lauf stehend und einer fliegend gestartet wird. Für jedes Rennen gibt es zuvor ein Qualifying. Aktuell setzen alle eingeschriebenen Piloten auf den VW up! GTI Cup, der aus einem 1-Liter-Motor eine Leistung von rund 145 PS holt und damit ein Fahrzeuggewicht von gerade einmal 880 Kilogramm bewegen muss. Bei dem Fronttriebler verzichtet man bewusst auf elektronische Fahrhilfen wie ABS, ASR oder ESP, um den jungen Nachwuchspiloten eine optimale motorsportliche Ausbildung zu ermöglichen und sie so perfekt auf die nächsten Schritte im Rennsport vorzubereiten.
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