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31.03.2021

JUBILÄUM: 30 Jahre Motorsport XL

Es war einmal … So fangen die klassischen Märchen an. Doch die Geschichte von Motorsport XL ist kein Märchen, sondern Realität und das schon 30 Jahre lang. Irgendwann im Jahr 1991 kam Dieter Monschauer auf die Idee, eine Zeitschrift auf den Markt zu bringen, in der es um Nachwuchs­sportarten geht und die Berichte abdruckt, die man sonst nirgends findet …

Aus einer Idee wurde Realität und da Dieter Monschauer immer schon ein Faible für Motorsport hatte und zu dieser Zeit ein Formel-3-Team in der Meisterschaft einsetzte, lag der Schwerpunkt natürlich auf dem Motorsport. Dieter Monschauer gründete das DIMO Sport-Journal und der Name Sport-Journal ließ die Möglichkeit, auch über Fußball, Tennis oder Basketball zu berichten. Doch dazu ist es nie gekommen – das DIMO Sport-Journal widmete sich ausschließlich dem Motorsport. 

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Die Idee und der Mut, den Dieter Monschauer, seine Frau Inge und der gemeinsame Sohn Ralph in die Zeitschrift steckten, war schon erstaunlich – kein Wunder, dass man sich den entsprechenden Respekt verdiente. Mit einem Drei-Mann(Frau)-Team eine Zeitschrift auf dem Markt zu etablieren, kann im Nachhinein nur als Wahnsinn angesehen werden. Ralph Monschauer: „Ich kümmerte mich von Anfang an darum, dass alle Fotos, Berichte und Texte, die wir von verschiedenen Journalisten und Fotografen bekamen, in ein Layout gepresst wurden.“ Von „Zeitungmachen“ hatte keiner auch nur den blassen Schimmer. Das Hauptgeschäft war ein mittelständisches Unternehmen der Kälte und Klimatechnik. „Neben dem Produzieren des DIMO Sport-Journals studierte ich nebenbei an der Fachhochschule in Köln Versorgungstechnik. Zu diesem Zeitpunkt bekam ich es alles noch unter einen Hut und die erste Ausgabe im März 1991 hatte 37 Seiten – alles schwarz-weiß. Der Schwerpunkt lag auf der Formel 3 und dem Veedol-Langstreckenpokal (heute NLS). Mit einer Auflage von 8.000 kostenlosen Exemplaren startete das Abenteuer“, erinnert sich Ralph Monschauer, der fast 30 Jahre lang als Chefredakteur fungierte. 

Dieter Monschauer kümmerte sich um die Kontakte auf der Rennstrecke und Leute wie Willy Weber, Michael Schumacher oder Heinz-Harald Frentzen konnte man damals noch unbehelligt durch die Boxengasse laufen sehen. Die nächste Ausgabe erschien erst im Mai 1991 – aufgrund der kleinen „Redaktion“ war es einfach nicht machbar, innerhalb von vier Wochen zwei Ausgaben zu erstellen. „In der Mai-Ausgabe war die Aufteilung schon ein wenig besser als in der ersten Ausgabe. Wir hatten ein Programm gefunden, welches uns half, die Berichte richtig zu setzen, nachdem wir bis dato immer noch in Word arbeiteten – wohlgemerkt unter DOS, denn Microsoft, geschweige den Apple war damals auch noch nicht so weit verbreitet und von einer benutzerfreundlichen Oberfläche war man weit weit entfernt. Fotos wurden auf die richtige Größe geschnitten – mit der Schere (!) – und dann eingeklebt. Diese Seiten gingen dann in die Druckerei, wo sie abfotografiert und dann gedruckt wurden“, so Monschauer.

In der dritten Ausgabe erschien erstmals ein Bericht über den Kartsport (ADAC Pop Kart) und die kostenlose Verteilung wurde nun beendet: Ab jetzt kostete eine Ausgabe 3,- DM. So ging es dann Monat für Monat weiter. Mit einer Auflage von ca. 10.000 Stück lag man zwar an vielen Stellen aus und schickte Zeitschriften an unterschiedliche Teams, Händler und Fahrer, doch einen Marktwert hatte das Blatt natürlich nicht. 

Das erste Kart-Titelbild kam vom Winterpokal in Kerpen, fotografiert von Manfred Schmitz. Und auch Heinrich Franzen (heute Importeur für Alfano) tauchte als Fotograf im Impressum auf. Ab Juni 1992 kam auch auf acht Seiten ein wenig Farbe ins Spiel und durch die Umstellung auf andere Computer lief alles ein wenig einfacher. Die Belegschaft, die letztlich am DIMO Sport-Journal arbeitete, wurde aber nicht größer. Noch immer arbeitete man in einem ca. 40 qm großen Büro – und das manchmal Tag und Nacht, denn Termine einzuhalten, war die wichtigste Voraussetzung, um Kunden zu gewinnen. Zudem nahm ab 1992 der Kartsport einen immer größeren Teil des Magazins ein. Die ersten Kunden aus der Kart-Szene waren übrigens Gerhard Noack, Heinz Kuka, Adolf Neubert und Reinhold Meier. Dann kam ein großer Schwung und letztlich der Durchbruch: Michael Schumacher, der ab 1992 in der Formel 1 auf sich aufmerksam machte und die Medien anzog, sprach immer wieder über den Kartsport und keiner konnte so recht etwas damit anfangen. Printmedien und Fernsehen wollten mehr wissen und wir wussten mehr und konnten sie bedienen! 

Mit einer Reihe von Büchern: „Leitfaden für den Kartsport“ (Feßke), „Karting en Detail“ (Doeblin), Die Geschichte des Kartsports“ (Wagner) hatte man zudem eine große Leserschaft. Parallel erfolgte der Einstieg ins Internet. „1995 stellten wir erstmals unter www.dimo.de Seiten ins Internet und, die regelmäßig aktualisiert wurden. Heute zählt die Website von www.motorsport-xl.de zu den umfangreichsten im Motorsport, da wir vom Kartsport bis zur Formel 1 alles abdecken“, erklärt Timo Deck, der 2020 den Posten des Chefredakteurs übernommen hat. 1997 als Praktikant beim DIMO Sport Journal begonnen, war er übrigens auch der erste Auszubildende im Verlag. 

Doch nicht nur die Teamstärke wurde in den Jahren zunehmend ausgebaut; es gab eine weitere große Änderungen zum Ende des Jahrtausends: Der Titel DIMO Sport-Journal entsprach schon lange nicht mehr der verfolgten Ausrichtung. Pünktlich zur 100. Ausgabe erfolgte im August 1999 die Namensänderung zu Motorsport XL. „Mit diesem eindeutigen Titel starteten wir ins neue Jahrtausend und gingen mit der Zeit, bis heute vermarkten wir mit großem Stolz unsere Produkte unter diesem Namen“, erinnert sich Ralph Monschauer. Heute ist man als Verlag umfangreicher denn je aufgestellt. Neben der Zeitschrift gibt es viele weitere Printpublikationen wie Sonderhefte, Bücher und Kalender. Dazu ist man im Social-Media-Bereich stark vertreten, erstellt man Webseiten und macht Pressearbeit für Motorsport-Kunden.

Immer wieder schaffte es der Verlag dank seiner kurzen Wege und smarten Veränderungen, die Position am Markt zu festigen. Konkurrenten kamen und gingen, doch Motorsport XL blieb für die Leser eine feste Konstante. Heute erreicht das Medium Motorsport XL über die genutzten Kanäle über 600.000 Menschen im Monat. Auf das Jahr gerechnet sind dies mehrere Millionen und auf die letzten 30 Jahre eine unvorstellbare Zahl. Trotzdem sind wir weiterhin stolz auf jeden einzelnen Leser, jeden Leserbrief und jeden Like, den wir erhalten. Es ist unsere Bestätigung, dass wir für euch die richtigen Themen bereitstellen und immer am Zahn der Zeit bleiben. Nach 30 Jahren besteht der Verlag aus einem kleinen, erfahrenen Team, das am Firmensitz in Lohmar (bei Köln) täglich Themen recherchiert, Berichte verfasst, Bilder bearbeitet oder Produkte testet, um euch die Welt des Motorsports nach Hause zu bringen. 

Motorsport XL-Chefredakteur Timo Deck: „Ein 30-jähriges Firmenjubiläum ist in unserer schnelllebigen Zeit nicht mehr selbstverständlich – besonders als Printmagazin in einer immer digitaler werdenden Welt. Offensichtlich müssen wir wohl einiges richtig gemacht haben und das macht mich sehr stolz. Unsere Stärke ist – ganz Motorsport-typisch – unsere Dynamik: Stillstand gab es in 30 Jahren nicht. Unser Team hat mit viel Einsatz, Leidenschaft und Flexibilität immer neue Wege eingeschlagen und Motorsport XL zu dem gemacht, was es heute ist. Gleichzeitig gab es natürlich auch einige Tiefen, die wir jedoch mit beispiellosem Teamgeist überwinden konnten. Dass wir nach 30 Jahren immer noch da sind, verdanken wir aber vor allen Dingen unseren Lesern, Partnern und Kunden, die uns monatlich ihr Vertrauen schenken. Ein großes Dankeschön dafür. Wir alle bei Motorsport XL tragen den Motorsport tief im Herzen und werden unserem Titel-Motto „Vom Kartsport bis zur Formel 1“ treu bleiben. Motorsport XL ist heute das einzige im Handel erhältliche Fachmagazin, das über die gesamte Bandbreite des Motorsports berichtet und dabei den Nachwuchsmotorsport nicht außer Acht lässt. Wir versprechen euch, auch in Zukunft mit dem selben Engagement und der selben Entschlossenheit weiter für euch da sein.“

Dieses Jahr feiert Motorsport XL sein 30-jähriges Bestehen. Mit dem aktuellen Heft haltet ihr die 360. Ausgabe in euren Händen. Trotz Internet und neuer Medien wollen wir natürlich auch noch in den nächsten 30 Jahren erscheinen. Ein unglaublicher Wunsch? Das hatte man uns 1991 auch prophezeit: Länger als eine Saison gab man uns nicht. Heute freuen wir uns, dass es doch ein wenig länger war!
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