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Sportwagen Allgemein
11.11.2020

Porsche startet mit vielen Emotionen und großen Zielen ins Saisonfinale

Klares Ziel für Porsche beim letzten Saisonlauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship am 14. November in Sebring (USA): Das nordamerikanische Einsatzteam Core Autosport möchte sich mit einem weiteren Sieg auf dem Rennkurs in Florida verabschieden. Das Werksprogramm mit den zwei Porsche 911 RSR in der GTLM-Klasse der US-Sportwagenserie geht nach sieben äußerst erfolgreichen Jahren zu Ende.

Als besonderen Gruß an die zahlreichen Fans und treuen Partner in Nordamerika schickt Porsche die zwei Werksfahrzeuge in auffälligen Designs zum Sebring International Raceway. Die speziellen Folierungen der beiden 911 RSR werden am Dienstag vor dem Rennen enthüllt. Ebenfalls neu für das Saisonfinale ist der Fahrerkader: Der Schweizer Werksfahrer Neel Jani unterstützt die IMSA-Stammpiloten beim Rennen in Florida. Das traditionsreiche Zwölfstundenrennen auf dem ehemaligen Flugfeld nahe der Großstadt Orlando war ursprünglich als zweiter Saisonlauf für Mitte März geplant, musste aber aufgrund der Coronavirus-Pandemie um acht Monate verschoben werden.

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„Der letzte Werkseinsatz mit dem Porsche 911 RSR in der nordamerikanischen IMSA-Serie ist mit großen Emotionen verbunden“, betont Fritz Enzinger, Leiter Porsche Motorsport. „Im engen Wettbewerb gegen hochkarätige Konkurrenz in der GTLM-Klasse haben wir innerhalb von sieben Jahren unter anderem dreimal den Herstellertitel gewonnen. Darauf sind wir enorm stolz. Der nordamerikanische Markt besitzt für Porsche generell eine große Bedeutung. Deshalb freut es mich besonders, dass unsere Rennfahrzeuge auch 2021 bei den IMSA-Events zahlreich vertreten sein werden: Das Interesse der Kunden am Einsatz des 911 GT3 R in der GTD-Klasse ist groß, zudem starten wir im kommenden Jahr mit dem neuen Porsche Carrera Cup North America durch, der im Rahmenprogramm ausgetragen wird.“

„Wir wollen das großartige Kapitel in der IMSA-Serie mit einem weiteren Erfolg abschließen“, erklärt Pascal Zurlinden, Gesamtprojektleiter Werksmotorsport. „Sebring war für Porsche immer schon ein tolles Pflaster. In den vergangenen beiden Jahren konnte unser Porsche 911 RSR das Zwölfstundenrennen in Florida in der GTLM-Klasse gewinnen. In den letzten Wochen triumphierte unser Werksteam sowohl auf der Road Atlanta als auch in Laguna Seca. Wir kommen in absoluter Topform zum großen Finale. Ich bin sicher, dass wir auch in Sebring vorn dabei sein werden.“

Der Sebring International Raceway stellt eine große Herausforderung für Mensch und Maschine dar. Rund ein Drittel der 6,02 Kilometer langen Strecke besteht aus Betonplatten, die auf dem ehemaligen „Hendricks Army Airfield“ das Rollfeld bildeten. Vor allem in diesen Abschnitten prägen unzählige starke Bodenwellen den Kurs. Die Rennstrecke rund 100 Kilometer südlich von Orlando wird aufgrund dieser Besonderheit in den Sozialen Medien oftmals mit dem Hashtag „#RespectTheBumps“ versehen. Für die Ingenieure des Werksteams steht die Abstimmung der Kinematik des 911 RSR im Fokus. Porsche tritt auf dem Traditionskurs, der seit 1950 regelmäßig Schauplatz des Langstreckenklassikers ist, als erfolgreichster Hersteller an. Der Sportwagenhersteller aus Stuttgart feierte in Sebring bereits 18 Gesamt- und 72 Klassensiege. Porsche hat die GTLM-Klasse des bei Fans äußerst beliebten Endurance-Rennens in Florida in den vergangenen beiden Jahren mit dem 911 RSR gewonnen. Der letzte Saisonlauf zählt ebenso wie das 24-Stunden-Highlight in Daytona sowie beide Rennen auf der Road Atlanta zum IMSA Michelin Endurance Cup.

Am Steuer des Porsche 911 RSR mit der Startnummer 911 wechseln sich die IMSA-Stammpiloten Nick Tandy aus Großbritannien und Frédéric Makowiecki aus Frankreich ab. Das Duo gehörte 2018 und 2019 zur siegreichen Crew in Sebring. Earl Bamber ist auf dem Porsche als dritter Fahrer genannt. Im baugleichen Schwesterauto mit der Startnummer 912 agieren die beiden amtierenden Champions Earl Bamber und Laurens Vanthoor gemeinsam mit Neel Jani. Der 36-jährige Langstrecken-Weltmeister und Le-Mans-Sieger von 2016 feiert nach zahlreichen Testkilometern sein Renndebüt am Steuer des 911 RSR. Der Neuseeländer Bamber und sein Teamkollege Vanthoor aus Belgien haben zuletzt in Laguna Seca gewonnen. Das Duo belegt in der Fahrerwertung den sechsten Platz und rangiert somit direkt hinter Tandy und Makowiecki. In der Herstellermeisterschaft belegt Porsche vor dem Finale den dritten Rang. Im IMSA Michelin Endurance Cup, der die vier längsten Saisonrennen in einer besonderen Wertung umfasst, hat das Porsche GT Team als aktuell Zweiter noch Chancen auf den Titelgewinn.

In der GTD-Klasse für Rennwagen nach FIA GT3-Reglement setzt das Kundenteam Wright Motorsports einen Porsche 911 GT3 R ein. Im Fahrzeug mit der Startnummer 16 wechselt sich der amerikanische Werksfahrer Patrick Long (USA) mit seinem Landsmann Ryan Hardwick und dem Belgier Jan Heylen ab. Die Mannschaft aus dem US-Bundesstaat Ohio hat noch Chancen auf den Gewinn des Titels in der GTD-Kategorie. Vor dem letzten Saisonrennen liegt Wright Motorsports in der Teamwertung auf dem zweiten Platz. Der Rückstand auf die Spitze beträgt sieben Zähler.

Seit dem werksseitigen Einstieg mit dem Porsche 911 RSR in die hart umkämpfte GTLM-Klasse der IMSA-Serie zur Saison 2014 hat der Sportwagenhersteller aus Weissach insgesamt dreimal den Herstellertitel und zweimal die Teammeisterschaft gewonnen. In 74 Rennen innerhalb von sieben Jahren gelangen 20 Siege, 20 Pole-Positions und 55 Podestplätze. Als größtes Highlight gilt der Gesamtsieg des 911 RSR beim „Petit Le Mans“ 2015: In einem spektakulären Regenrennen auf der Road Atlanta ließen die Werksfahrer Nick Tandy, Patrick Pilet und Richard Lietz selbst die schnellen Prototypen hinter sich. Der Brite Tandy führt die Statistiken des nordamerikanischen Werksteams von Porsche als erfolgreichster Pilot an. Der Le-Mans-Gesamtsieger von 2015 hält unter anderem mit neun Pole-Positions einen Rekord in der IMSA-Serie.
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