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ADAC GT Masters
01.08.2020

ADAC GT Masters: Freude und Frust beim KÜS Team 75 Bernhard

Ein Wechselbad der Gefühle erlebte das KÜS Team75 Bernhard aus Landstuhl beim Saisonauftakt zum ADAC GT Masters auf dem Lausitzring. Sehr erfreulich war der vierte Platz in der „Liga der Supersportwagen“ von David Jahn (28, Leipzig) und Jannes Fittje (21, Langenhain) im Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 18. Viel Frust dagegen gab es beim Schwesterauto mit der Startnummer 17 unter Simona De Silvestro (Schweiz) und Klaus Bachler (29, Österreich): Simona wurde auf Rang drei liegend umgedreht und fiel weit zurück.

Im Qualifying hatte Klaus Bachler den zehnten, Jannes Fittje den 20. Platz belegt. Gleich in der Anfangsphase machten beide mehrere Plätze gut. Zu Beginn einer Safetycar-Phase nach einem Unfall war Klaus Zweiter, Jannes Elfter. Beim Re-Start übernahm Klaus mit einem starken Manöver die Spitze. Nach dem Boxenstopp mit Fahrerwechsel lag Simona De Silvestro auf Rang drei und konnte diese Position auch halten, doch wurde sie knapp 15 Minuten vor Schluss von einem Konkurrenten gerammt und umgedreht, sie fiel bis auf Rang 20 zurück. David Jahn konnte sich mit einer starken Fahrt Platz um Platz vorarbeiten und querte als Vierter die Ziellinie. Jannes hat damit gleichzeitig Platz eins der Juniorwertung übernommen. 
Einen starken 16. Platz erkämpften Martin Ragginger (32, Österreich) und Norbert Siedler
(37, Österreich). Sie pilotierten als Gaststarter einen vom KÜS Team75 Bernhard betreuten Porsche 911 GT3 R von Space Drive Racing. Das Auto mit der Startnummer 117 ist mit der Steer-by-Wire-Technologie von Schaeffler Paravan ausgestattet, die ohne mechanische Verbindung zwischen Lenkrad und Vorderachse auskommt.

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#17
Simona De Silvestro: „Es war schon frustrierend. Klaus hatte einen mega Job gemacht und uns nach vorne gefahren. Als ich dann auf Platz drei rauskam, wusste ich, dass ich das halten kann. Aber so abgeschossen werden, das ist einfach unnötig. Vielleicht ist das so im GT Masters, aber für mich ist sowas kein Autorennen. Die Pace an sich war gut. Es gibt ein paar Sachen, die ich noch besser machen muss, aber alles kommt schon gut zusammen. Jetzt müssen wir einfach noch ein bisschen mehr Glück haben. Morgen ist ein neuer Tag, dann werden wir besser abschneiden.“

Klaus Bachler: „Wir sind von P 10 gestartet, hatten ein wirklich gutes Auto und haben uns Schritt für Schritt nach vorne gearbeitet. Kurz vor dem Boxenstopp gab es ein paar Zwischenfälle und ein Safetycar. Beim Re-Start konnten wir die Spitze übernehmen, es hat alles super ausgeschaut. Dann hat Simona übernommen, sie hat in ihrem ersten GT-Masters-Rennen einen wirklich super Job gemacht. Wir waren bis etwa 15 Minuten vor dem Ende auf Platz drei, leider sind wir dann umgedreht worden und sind letztendlich 20. geworden. Schade ums Ergebnis. Es hätte ein Podium werden können oder zumindest sehr gute Punkte. Aber trotzdem ein Riesendank ans Team, alle haben super gearbeitet. Wir schauen jetzt nach vorne und freuen uns auf morgen.“

#18
David Jahn: „Der vierte Platz ist ein tolles Ergebnis, es war mega gut. Am Ende war es ein harter Kampf, aber ich konnte meinen Verfolger hinter mir halten. Jannes ist einen tollen ersten Stint gefahren, er war in seinem ersten GT-Masters-Rennen sehr konstant und fehlerfrei. Das ist nicht einfach, wenn man Druck von hinten hat. Wir hatten natürlich auch ein bisschen Glück durch ein paar Ausfälle vor uns. Aber ich denke wir haben gezeigt, dass wir gut punkten können und so wollen wir morgen weitermachen.“

Jannes Fittje: „Es war mein erstes GT-Masters-Rennen, ich wusste also nicht so richtig, was da auf mich zukommt. In den ersten Runden war auch ein ziemliches Durcheinander, es gab viele Zwischenfälle, auch direkt vor mir, es war ein paar Mal ziemlich eng. Aber ich konnte allen ausweichen und ein paar Positionen gutmachen. Generell hatte ich ein gutes Gefühl und auch den Speed, um mit meinen Vorderleuten mithalten und die Konkurrenten hinter mir halten zu können. Im Großen und Ganzen war ich mit meinem Stint recht zufrieden und konnte auf Platz elf den Wagen übergeben. Der Boxenstopp ist auch super gelaufen. David hat dann einen super Job gemacht und konnte von Platz elf auf Rang vier fahren. Der Lohn für gute und fehlerfreie Arbeit. Morgen ist ein neues Rennen, mal schauen, was David im Qualifying erreicht und was dann geht.“  

Teamchef Timo Bernhard: „Ein gutes Teamergebnis mit unserer Startnummer 18 auf Platz vier. Auch das von uns an diesem Wochenende eingesetzte Schaeffler-Paravan-Auto mit der Steer-by-Wire-Technologie ist super durchgefahren und hat mit Platz 16 ein tolles Ergebnis erreicht. Hier geht es ja um die Weiterentwicklung dieser Technologie. Mit unserer Startnummer 17 haben wir sogar das Rennen angeführt mit tollem Speed und einem tollen Manöver von Klaus beim Re-Start. Simona hat auf Platz drei eine richtig gute Pace gezeigt. Leider wurde sie dann umgedreht. Sie hatte überhaupt keine Schuld, das war sehr ärgerlich und absolut unnötig. Schade, es wäre gleich unser erstes Podium gewesen.“

Axel Randolph, Teamchef von Space Drive Racing, der Entwicklungsplattform für die Drive-by-Wire-Anwendung im Rennsport: „Wir haben seit den Tests im Frühjahr viel optimieren können. Der Porsche hat sich mit dem überarbeiteten Space-Drive-System hervorragend im Feld halten können, auch mit Blick auf Überholmanöver. Das war das erste Rennen über eine so lange Distanz und unter diesen harten Bedingungen, sei es von der Temperatur her oder im Hinblick auf das hochkarätige Starterfeld. Da konnte der Steer-by-Wire-Porsche sehr gut mithalten. Wir sind über eine lange Distanz Zeiten wie an der Spitze gefahren und konnten somit viele Plätze gutmachen."   
 
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