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24h Nürburgring
01.10.2020

BMW Junior Team: Beeindruckendes Debüt bei den 24h Nürburgring

Lernen, durchfahren, keine Fehler machen: Mit diesen Zielen ist das BMW Junior Team am vergangenen Wochenende in sein Debüt bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring (GER) gegangen. Am Ende haben Dan Harper (GBR), Max Hesse (GER) und Neil Verhagen (USA) nicht nur diese Ziele erfüllt, sie haben mit ihrem BMW M4 GT4 in beeindruckender Manier einen Klassensieg herausgefahren und waren als 19. im Gesamtklassement bestes Nicht-GT3-Team im gesamten Feld. Damit hat das BMW Junior Team den Höhepunkt seines ersten Ausbildungsjahres mit Bravour bewältigt.

Als das BMW Junior Team im Juni 2020 sein gemeinsames Haus in unmittelbarer Nähe des Nürburgrings bezog, war die Mission klar: Es ging darum, sich fahrerisch, physisch und mental bestmöglich darauf vorzubereiten, bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring, dem vielleicht härtesten Rundstreckenrennen, das es gibt, zu bestehen. Unzählige Stunden im Simulator, im Fitnessraum und vor allem in verschiedenen BMW Rennfahrzeugen später ist klar: Dan Harper, Max Hesse und Neil Verhagen haben alles gehalten, was sich die Verantwortlichen für das Revival des legendären BMW Junior Teams von 1977 von ihnen versprochen haben.

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Allen voran Jochen Neerpasch, der 1977 das erste BMW Junior Team gründete und der neuen Generation als Mentor mit Rat und Tat zur Seite steht. Selbstverständlich war er auch am vergangenen Wochenende dabei – und zeigte sich von den Leistungen seiner Schützlinge beeindruckt: „Das BMW Junior Team hat für seine Premiere bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring wirklich die schwierigsten Bedingungen erwischt, die man sich vorstellen konnte. Aber sie haben diese extreme Herausforderung mit Bravour bewältigt. Das war ihr Meisterstück für das erste Jahr ihrer gemeinsamen Ausbildung.“

Auch die Nachwuchsfahrer selbst waren am Ende des turbulenten Rennens, das am Samstagabend wegen starken Regens unterbrochen werden musste und alle Fahrer – auch die erfahrensten im Feld – durch ständig wechselnde Strecken- und Witterungsbedingungen vor große Herausforderungen stellte, glücklich.

„Das war ein mega Rennen. Vielen Dank an das Team, an Dan und Neil“, sagte Hesse. „Wir hatten gleich bei unserem ersten 24-Stunden-Rennen ganz spezielle Bedingungen. Ein solches Rennen dann direkt mit einem Klassensieg und einer Top-20-Platzierung im Gesamtklassement zu beenden, ist unglaublich.“

Harper meinte: „Ein fantastisches Gefühl, das erste 24-Stunden-Rennen als Klassensieger und bester Nicht-GT3 beendet zu haben. Vielen Dank an das Walkenhorst Motorsport Team und an BMW Motorsport, dass sie uns überhaupt die Chance gegeben haben, an diesem Rennen teilzunehmen. Ein riesiges Dankeschön auch an meine Teamkollegen und an Jochen Neerpasch, dass er uns gemeinsam mit BMW Motorsport als BMW Junior Team ausgewählt hat.“

Verhagen war Schlussfahrer des BMW Junior Teams und brachte den von Walkenhorst Motorsport eingesetzten BMW M4 GT4 trotz einer Schrecksekunde wegen eines Drehers sicher ins Ziel. Nach 78 Rennrunden hatte Verhagen fast neun Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten in der Klasse SP8T und belegte Gesamtrang 19. Davor platzierten sich lediglich die Fahrzeuge der Top-Klassen SP9 und SP-X. „Dass ich am Ende derjenige sein durfte, der über die Ziellinie fährt, war ein ganz besonderer Moment“, sagte Verhagen. „Ich kann BMW Motorsport und dem Walkenhorst-Team gar nicht genug danken. Sowohl für das fantastische Auto, das wir hier beim 24-Stunden-Rennen fahren durften, als auch für die Chance, überhaupt Teil dieses BMW Junior Teams zu sein.“

Die 24 Stunden auf dem Nürburgring 2020 waren der Höhepunkt des ersten Ausbildungsjahres für das BMW Junior Team. Es absolvierte die ersten Rennen auf der Nordschleife im BMW M240i Racing, um die Permit für die Rennstrecke zu erwerben. Bereits mit diesem Einstiegsfahrzeug gelang Harper und Verhagen im dritten Saisonrennen der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) ein Klassensieg. Beim vierten NLS-Rennen folgte der Umstieg auf den BMW M4 GT4, mit dem das Team nach dem 24-Stunden-Rennen auch den Rest der Nordschleifen-Saison absolvieren wird. Im zweiten Ausbildungsjahr 2021 steht dann der Umstieg auf das GT3-Fahrzeug bevor.

„Ich bin schon jetzt sehr gespannt darauf, wie sie sich beim nächsten Mal im GT3-Fahrzeug schlagen werden“, sagte Neerpasch. „Denn dann wird das Ziel sein, im Kampf um die vorderen Plätze ein Wort mitzureden.“
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