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FIA WTCR
14.11.2019

Auf den Straßen von Macau: vier Golf GTI TCR beim Asien-Highlight

Sie gilt als eine der weltweit größten Herausforderungen für Rennfahrer. Die spektakuläre Piste durch die Häuserschluchten von Macau am Chinesischen Meer ist vom 14. bis 17. November 2019 Schauplatz des neunten Laufs zum WTCR – FIA Tourenwagen-Weltcup. Sébastien Loeb Racing setzt beim Saisonhöhepunkt auf vier 250 kW (340 PS) starke Golf GTI TCR. Im Mittelpunkt steht der ungekrönte „König von Macau“ – Rob Huff (GB), mit bisher neun Siegen erfolgreichster Tourenwagen-Pilot im Spielerparadies im Perlflussdelta. Teamkollege Mehdi Bennani (MA) feierte auf dem „Circuito da Guia“ bislang einen Sieg. Johan Kristoffersson (S) und Benjamin Leuchter (D) sind dagegen Macau-Neulinge.

„Volkswagen verbindet mit Macau eine erfolgreiche Historie. Formel-3-Autos mit unseren Motoren haben hier in fast vier Jahrzehnten elf Siege gefeiert. 2018 startete der WTCR zum ersten Mal in Macau, Rob Huff hat im Golf GTI TCR einen neuen Rundenrekord für Tourenwagen aufgestellt. Einen zusätzlichen Motivationsschub hat dem gesamten Team der Sieg von Johan Kristoffersson beim zurückliegenden WTCR-Rennen in Japan gegeben. Unser Ziel ist es, auch in Macau um die Plätze auf dem Podium zu kämpfen“, sagt Sven Smeets, Volkswagen Motorsport-Direktor.


„Macau ist wirklich furchteinflößend“

Der seit 1954 auf den Straßen von Macau ausgetragene „Grand Prix“ gehört zu den weltweit traditionsreichsten Rennveranstaltungen. Jährlich bestreiten hier außer Tourenwagen auch die Formel 3 und GT-Sportwagen sowie Motorrad-Piloten ihren Saisonhöhepunkt. Die 6,120 Kilometer lange Piste ist an manchen Stellen nur sieben Meter breit, weist eine der engsten Haarnadelkurven aller Rennstrecken auf und überwindet einen Höhenunterschied von rund 30 Metern. „Die Rennstrecke von Macau ist wirklich furchteinflößend. Es gibt keinen Raum für Fehler“, beschreibt Rob Huff.

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Neun Mal stand der Brite schon ganz oben auf dem Podium – ein Rekord. Acht Mal siegte er in der FIA Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC), einmal in der WTCR-Vorgängerserie TCR International. „In Macau stehe ich unter besonderem Erfolgsdruck“, sagt Huff. „Aber auch für mich wird es von Jahr zu Jahr schwieriger, mir einen Vorteil zu erarbeiten. Trotzdem würde ich natürlich gerne meinen Rekord ausbauen.“


Gute Trainingszeit nur mit Unterstützung der Teamkollegen 

Die Rennstrecke von Macau lässt mit zwei völlig unterschiedlichen Abschnitten nur schwer einen Rhythmus aufkommen. Zwischen den Hochhäusern besteht die Piste aus einem schmalen Leitplankenkanal, der sich in Steilstücken bergauf und bergab schlängelt. Überholen ist nur mit hohem Risiko möglich. Im Gegensatz dazu ist der Pistenabschnitt im unteren Abschnitt, vom Trinkwasser-Reservoir über Start/Ziel bis zum legendären Hotel Lisboa, außergewöhnlich breit. „Hier wird fast nur Vollgas gefahren. Vor allem im Training ist Teamwork wichtig. Im Windschatten eines Teamkollegen bist du auf der Geraden mindestens zehn km/h schneller als ohne“, erläutert Huff.

Auch an anderer Stelle setzt Sébastien Loeb Racing auf Mannschaftsleistung. „Ich muss zum Glück nicht bei null anfangen, sondern kann bei der Abstimmung meines Golf GTI TCR auf die Daten von Rob und Mehdi zugreifen“, schaut Macau-Neuling Benny Leuchter voraus, der sich genau wie Johan Kristoffersson im Simulator und mit Inboard-Videos der Teamkollegen auf das Rennen vorbereitet hat. „Ich habe mir früher die Formel-3-Rennen im Fernsehen angesehen und war total fasziniert. Dass ich jetzt auf dieser Traditionsstrecke selbst fahren kann, ist der Hammer“, sagt Leuchter. Der Duisburger hat zumindest ein Geheimnis für ein gutes Ergebnis beim WTCR-Saisonhöhepunkt bereits gelüftet: „Eine fehlerfreie Runde im Qualifying, um in der Startaufstellung weit vorn zu stehen. Überholen ist im Rennen nämlich fast unmöglich.“
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