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Sportwagen Allgemein
23.07.2018

Ford siegt in Lime Rock

Der Ford GT hat am Samstag auf dem nur 2,41 Kilometer langen Traditionskurs des Lime Rock Parks die Gesamtwertung des siebten von elf Läufen zur nordamerikanischen IMSA Weathertech-Sportwagen-Meisterschaft gewonnen. Dirk Müller aus dem siegerländischen Burbach und sein US-Teamkollege Joey Hand entschieden das hochspannende 160-Minuten-Rennen erst in der letzten Viertelstunde dank einer cleveren Reifenstrategie für sich.

Für das Werksteam Ford Chip Ganassi Racing (CGR) ist es der dritte Klassensieg in der GT-Le Mans-Wertung (GTLM) in Folge. Müller und Hand übernahmen mit ihrem Triumph auch die Führung in der IMSA-GTLM-Fahrerwertung: Sie liegen einen Punkt vor Jan Magnussen/Antonio Garcia (DK/E) und zwei Zähler vor ihren Mannschaftskollegen Richard Westbrook (GB) und Ryan Briscoe (AUS). In der Herstellertabelle hat das Werksteam von Ford mit 230 Punkten seinen Vorsprung auf Corvette (219), Porsche (216), BMW (204) und Ferrari (58) weiter ausgebaut.

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"Ford Chip Ganassi Racing beeindruckt mich an jedem Rennwochenende aufs Neue", lobt der 42-jährige Müller. "Der Rennstall funktioniert wie eine riesige Familie, einfach großartig. Dieser Sieg bedeutet mir und dem Team so viel, es ist unser erster gemeinsamer Erfolg in der Gesamtwertung und auch im Hinblick auf die Meisterschaft ein ganz wichtiger Schritt. Nach dem Qualifying lagen wir auf Platz drei, aber ich war fest davon überzeugt, dass wir ganz nah dran sind. Diese Strecke schmeckte unserem Ford GT in der Vergangenheit nicht am besten, aber wir haben bis zum Schluss intensiv am Set-up des Autos gearbeitet und es verbessert. Ich wusste, dass wir einen schnellen Rennwagen haben - und am Ende hat sich das ausgezahlt, als unsere Konkurrenten Probleme mit den Reifen bekam. Der Schlussturn von Joey war einfach begeisternd. Schade für unsere Kollegen vom Ford GT mit der Startnummer 67, für die es heute nicht so gut lief."

"Einfach unglaublich", jubelt auch Joey Hand (39). "Uns war klar, dass dieses Rennen erst in der Schlussphase entschieden wird und die Langlebigkeit der Reifen das Zünglein an der Waage spielen könnte. Wir sind von Michelin und den Pneus, die sie uns gegeben haben, wirklich beeindruckt - sie bewahrten über die gesamte Distanz ihre volle Leistungsfähigkeit, obwohl ich am Ende einen Rückstand von zwölf Sekunden aufholen musste und den letzten Satz wirklich hart gefordert habe. Doch die zu diesem Zeitpunkt noch führende Nummer-3-Corvette geriet zunehmend in Schwierigkeiten. Im Überrundungsverkehr konnte ich mit einigen aggressiven Manövern Zeit gutmachen, vor allem, als ich in das heftige Duell der führenden GTD-Autos geriet. Aber wenn es um den Sieg geht, hast du keine Wahl. Du musst die Gelegenheiten nutzen, wenn sie sich dir anbieten - und genau dies kann CGR mit dem Ford GT wirklich gut. So sind unsere Teamkollegen bei den 24 Stunden von Daytona und in Mosport zum Sieg gefahren, so ist uns dies bereits in Watkins Glen gelungen."

"Ich könnte nicht stolzer sein", freut sich auch Mark Rushbrook, als Direktor von Ford Performance für das weltweite Motorsport-Engagement des Autoherstellers verantwortlich. "Ford Chip Ganassi Racing hat in den vergangenen drei IMSA-Läufen erneut bewiesen, wie viel Erfahrung, Können und Talent das Team auf sich vereint, um jedes Mal einen neuen Weg zum Erfolg zu finden. Wir konnten einmal mehr einen großartigen Sieg einfahren." Richard Westbrook und Ryan Briscoe beendeten den IMSA-Rennen im US-Bundesstaat Connecticut nach hartem Kampf auf Rang sechs. "Alles in allem ein eher schwieriger Arbeitstag", zuckt Westbrook, dessen Ford GT von Platz fünf gestartet war mit den Schultern. "Wir wollten uns über die Strategie nach vorne arbeiten, doch dies funktionierte leider nicht. Aber drei GTLM-Klassensiege in Folge sind für das Team ein tolles Resultat, und der Schlussspurt von Joey hat Spaß gemacht. Wir blicken nun dem nächsten Lauf entgegen, der in zwei Wochen in Road America stattfindet."
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