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Formel 2
13.07.2018

Maximilian Günther: „Sir Jackie Stewart hat mir zum Sieg gratuliert”

Maximilian Günther feierte am vergangenen Wochenende in Silverstone seinen ersten Sieg in der Formel 2. Nach seinem Erfolg erhielt er viele Glückwünsche, unter anderem auch vom dreimaligen Formel-1-Weltmeister Sir Jackie Stewart. Der BWT-Arden-Fahrer schildert, wie er den Sieg erlebt hat und wie es um seine Formel-1-Pläne steht.
 
Frage: ​„Wie fühlt es sich an, endlich ein Formel-2-Rennen gewonnen zu haben?“
Maximilian: ​„Beim Auftakt in Bahrain stand ich ja bereits mit Platz zwei auf dem Podium. Der erste Sieg in der Formel 2 ist jedoch ein unbeschreibliches Gefühl, ich habe ihn in vollen Zügen genossen und werde den Moment nicht so schnell vergessen.“
 
Frage: ​„Warst du vor dem Rennen sehr nervös, von der Pole-Position zu starten?“
Maximilian: ​„Um ehrlich zu sein nein. Ich bin schon oft von der Pole-Position gestartet, zwar erst einmal in der Formel 2, aber viele Male in der Formel 3 oder anderen Serien. Deshalb wusste ich ungefähr, was auf mich zukommt. Ich habe mich einfach voll und ganz auf meinen Job konzentriert und versucht, als Erster in die erste Kurve einzubiegen. Das ist mir zum Glück auch gelungen.“ 
 
Frage: ​„Wann hast du im Rennen zum ersten Mal realisiert, dass du am Ende zum ersten Mal als Sieger auf dem Formel-2-Podium stehen wirst?“
Maximilian: ​„Erst als ich die Ziellinie überquert habe, denn das Rennen war bis zum Schluss sehr eng und da war keine Zeit über einen möglichen Sieg nachzudenken.“      
 
Frage: ​„Dein Teamkollege konnte aufgrund technischer Probleme am Sonntag gar nicht starten. Hast du während dem Rennen besonders genau ins Auto gehört, ob du merkwürdige Geräusche hörst, die auf ein Problem an deinem Auto hinweisen könnten?“
Maximilian: ​„Vom Problem meines Teamkollegen habe ich erst nach dem Rennen erfahren. Es ist wirklich sehr schade für ihn. Mein Auto fühlte sich eigentlich gut an, aber bei Elektronikproblemen kann sich das ohne große Vorankündigung sehr schnell ändern. Deshalb war ich schon froh, als das Rennen vorbei war und ich als Erster ins Ziel kam.“
 ​„Es müssen trotzdem lange 21 Runden gewesen sein für dich. Was hast du gedacht, als kurz vor Schluss dein Gegner hinter dir aufschloss und im Rückspiegel immer größer wurde?“
​„Ich wurde bereits vier Runden vor Schluss durch meinen Ingenieur informiert, dass ein Kontrahent von hinten durchs Feld pflügt. Damit hielt ich das Tempo konstant und war vorbereitet für den Fall, dass er aufschließt und versucht, an mir vorbeizugehen. Einfach so hätte ich ihm den Platz nicht überlassen und ich hätte meine Führung verteidigt.“
 ​„Wie groß ist die Erleichterung, dass nach den schwierigen Rennen zuvor der Triple-Header doch noch ein gutes Ende nahm?“
​„Logischer Weise war die Erleichterung sehr groß. Die vergangenen Wochenenden, nicht nur der Triple-Header selbst, waren wirklich schwer für uns als Team, denn vieles lief nicht optimal. Mit diesem Sieg habe ich mich zum einen selbst belohnt, aber auch für die Jungs im Team war das sehr wichtig und wird uns einen richtigen Boost für die anstehenden Wochen geben.“
​„Wie anstrengend war es für dich, innerhalb von drei Wochenenden sechs Formel-2-Rennen zu fahren?“
​„Während der Zeit ging es total gut. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich war für jedes Wochenende aufs Neue voll bereit. Nun ist es aber auch gut, ein bisschen zu regenerieren und die rennfreie Zeit effektiv zu nutzen.“
​„Hast du nach deinem Formel-2-Sieg in Silverstone auch Glückwünsche aus der Formel 1 bekommen?“
​„Ein paar Glückwünsche auf jeden Fall. Eine der ersten Gratulanten waren Heiko Wasser und Christian Danner. Ich kenne beide sehr gut von den gemeinsamen Übertragungen aus der RTL-Kommentatoren-Kabine. Sehr speziell war auch, dass mir Sir Jackie Stewart höchstpersönlich zum Sieg gratuliert hat, nachdem ich aus der Pressekonferenz rauskam. Das hat mich sehr gefreut und ich bin auch ein bisschen stolz darauf.“
​„Dein Partner BWT hat Verbindungen zum Formel-1-Rennstall Force India. Heißt das, dass wir dich bald bei Testfahrten in einem Formel-1-Auto sehen werden?“
​„Natürlich ist die Formel 1 mein großes Ziel und das wäre sicher eine tolle Gelegenheit. Doch damit beschäftige ich mich aktuell nicht. Mein Fokus liegt im Moment auf der Formel 2 und wie ich das Gesamtpaket mit meinem Team weiter verbessern kann.“
​„Als nächstes steht Budapest auf dem Plan. In der Formel 3 hast du dort schon zwei Mal gewonnen. Ein gutes Omen für das nächste Wochenende in der Formel 2?“
​„Es ist sicherlich kein schlechtes Omen. Der Hungaroring zählt zu meinen absoluten Lieblingsstrecken. Es ist eine sehr flüssige Strecke und vor allem die schnellen Passagen machen unheimlich viel Spaß. Ich freue mich sehr darauf!“
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