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FIA WEC
12.10.2017

Titelkampf mit 300 km/h am Fuße des Heiligen Vulkans

Porsche sieht dem siebten von neun Läufen zur FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC mit Hochspannung entgegen: Auf dem Fuji International Speedway am Fuße des höchsten Bergs Japans könnte am 15. Oktober eine vorzeitige Titelentscheidung fallen. Mit einer 1,5 Kilometer langen Geraden verdient die Rennstrecke den Nachnamen „Speedway“: Abhängig von ihrer aerodynamischen Konfiguration werden die Le-Mans-Prototypen von Toyota und Porsche dort teilweise über 300 km/h schnell sein.

Der kurvige weitere Streckenverlauf bildet einen harten Kontrast und verlangt komplizierte Abstimmungskompromisse. Das Wetter rings um den perfekt geformten Vulkankegel des 3.776 Meter hohen Fuji-san kann noch spätsommerlich warm oder auch schon herbstlich unbeständig sein. 

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Sollte es den Tabellenführern Earl Bamber (NZ), Timo Bernhard (DE) und Brendon Hartley (NZ) gelingen, mit ihrem Porsche 919 Hybrid vor den bestplatzierten Toyota-Fahrern ins Ziel zu kommen, wären sie die neuen Fahrer-Weltmeister. Sie liegen mit 159 Punkten an der Tabellenspitze vor Kazuki Nakajima (JP) und Sébastien Buemi (CH) mit 108 Zählern. Die Fahrer des zweiten Porsche 919 Hybrid, der amtierende Weltmeister Neel Jani (CH), André Lotterer (DE) und Nick Tandy (GB), sind mit 83 Punkten Tabellenvierte. Gelänge Porsche in Japan gar der vierte Doppelsieg dieser Saison, wären die Zuffenhausener auch Hersteller-Weltmeister – im dritten Jahr in Folge. Doch Toyota gilt als Favorit beim Heimrennen. Nach sechs von neun Läufen hat Porsche 242 Punkte gesammelt, Toyota 168,5. 

Fritz Enzinger, Leiter LMP1, ist kein Freund solcher Rechenspiele: „Arithmetik hilft nicht weiter bei einem Sechsstundenrennen. Die lange Gerade in Fuji wird unseren Motoren alles abverlangen, und der Überrundungsverkehr in den kurvenreichen Passagen birgt permanent hohe Risiken. Wir sind auf Kurs, unsere beiden WM-Titel 2017 erneut zu verteidigen und sollten besonnen bleiben. Wir haben in der bisherigen Karriere des Porsche 919 Hybrid immerhin 59 von 64 möglichen Zielankünften erreicht. Die Distanz zu bewältigen, ist immer die Basis.“

Das Rennen in Japan wird am Sonntag um 11:00 Uhr Ortszeit (04:00 Uhr MESZ) gestartet und kann via Internet und TV weltweit verfolgt werden.
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