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FIA WEC
18.04.2017

Neuer Porsche 911 RSR startet mit Podium in erste WM-Saison

Beim Sechsstundenrennen in Silverstone ist der neue Porsche 911 RSR mit einer Podiumsplatzierung in seine erste Saison in der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC gestartet. Richard Lietz (AT) und Frédéric Makowiecki (FR) belegten am Ostersonntag vor mehr als 50.000 Zuschauern im 911 RSR mit der Startnummer 91 den dritten Platz in der Klasse GTE-Pro.

Diese Kategorie ist mit vier Automobilherstellern am stärksten besetzt und bot gleich zum Saisonauftakt 171 Runden lang Spannung und Dramatik. Der komplett neu entwickelte 510 PS starke Rennwagen aus Weissach wird vom Porsche GT Team in dieser Saison sowohl in der WEC als auch in der IMSA SportsCar Championship in den USA und Kanada eingesetzt.

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Auf dem Silverstone Circuit waren 27 Autos am Start des Auftaktrennens der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC. Der Himmel über der Traditionsrennstrecke in den britischen Midlands war bewölkt, es wehte ein kalter Wind, und vor allem in der zweiten Rennhälfte fiel immer wieder leichter Regen. Die motorsportbegeisterten britischen Fans auf den Tribünen ließen sich davon allerdings ebenso wenig beeindrucken wie die Piloten, die selbst auf teilweise nasser Strecke nicht auf Regenreifen wechselten, sondern sich mit profillosen Slicks spannende Positionskämpfe und spektakuäre Überholmanöver lieferten. Das Porsche GT Team hatte im Qualifying voll auf die Rennvorbereitung gesetzt und Reifen gespart. In dieser Saison dürfen pro Rennwochenende nur noch vier statt bisher sechs Reifensätze verwendet werden. 

Diese Strategie zahlte sich aus. Im 911 RSR mit der Startnummer 91 machte Frédéric Makowiecki gleich in der ersten Runde drei Positionen gut, nach neun Runden war er bereits Dritter. In seinem Windschatten fuhr auch sein Werksfahrerkollege Michael Christensen (Nummer 92) konstant schnell in Richtung Spitzengruppe. Nach nicht einmal einer halben Stunde war der Franzose Zweiter, der Däne Dritter. In seinem Vorwärtsdrang ließ sich Frédéric Makowiecki auch von den ersten Regentropfen nicht aufhalten. Nach 26 Runden übernahm er erstmals die Führung, die im weiteren Rennverlauf immer wieder wechselte. Nach zwei Stunden übergab er den 911 RSR an seinen Teamkollegen Richard Lietz. In der Startnummer 92 setzte sich Kévin Estre ans Lenkrad und machte Jagd auf die Spitzengruppe. Doch nach etwas mehr als der Hälfte der Distanz musste er seinen 911 RSR wegen eines technischen Problems abstellen. 

Frédéric Makowiecki war dagegen nicht zu bremsen. Als gut zwei Stunden vor dem Ziel wegen eines Unfalls das Safety Car auf die Strecke ging, löste er Richard Lietz ab und fuhr kurz darauf die bis dahin schnellste Rennrunde. Eine Stunde und zwölf Minuten vor dem Rennende ging er als Spitzenreiter an die Box. Auch als er kurz vor dem Ziel noch einmal zum schnellen Nachtanken musste, lag er wieder in Führung. Da die Konkurrenten ihre Stopps zu diesem Zeitpunkt schon hinter sich hatten, kam er nur als Vierter zurück auf die Strecke. Doch mit einem sehenswerten Schlussspurt sicherte er dem Porsche GT Team in den letzten Rennrunden noch den schon fast verloren geglaubten dritten Platz und damit den erhofft guten Saisonstart in der WEC.

Auch in der Klasse GTE-Am hatte Porsche allen Grund zum Feiern. Mit dem 911 RSR des Kundenteams Dempsey Proton Racing erkämpfte sich Porsche Young Professional Matteo Cairoli (IT) zusammen mit Christian Ried (Schönebürg) und Marvin Dienst (Lampertheim) in einer dramatischen Schlussrunde den dritten Platz. Matteo Cairoli war auch einer der Piloten, die tags zuvor im 911 RSR von Proton Competition beim Auftaktrennen der European Le Mans Series ELMS in Silverstone als Zweite ins Ziel gekommen waren. 

Der zweite Lauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft WEC wird am 6. Mai in Spa-Francorchamps (BE)ausgetragen.
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