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DTM
04.05.2017

Die DTM-Saison 2017 beginnt für BMW auf bekanntem Terrain

Wenn Anfang Mai in Hockenheim Motorensound zu hören ist, dann weiß jeder Motorsport-Fan: Es ist wieder Zeit für die DTM. Am kommenden Wochenende startet die Tourenwagenserie mit den ersten zwei von insgesamt 18 Läufen in die Saison 2017. BMW Motorsport schickt sechs neu entwickelte BMW M4 DTM auf die Jagd nach weiteren Siegen in der DTM.

Das Fahreraufgebot wird vom amtierenden Champion Marco Wittmann angeführt, der für BMW im vergangenen Jahr den achten von insgesamt 15 möglichen Titeln seit dem DTM-Comeback 2012 gewonnen hatte. Mit neuen Rennwagen und einem im Detail weiterentwickelten Format verspricht die DTM auch in der Saison 2017 wieder Tourenwagensport auf höchstem Niveau.


Die Ausgangslage

Hinter den beiden BMW Teams RMG und RBM sowie ihren sechs Piloten liegt eine intensive Vorbereitung. Der von BMW Motorsport entwickelte BMW M4 DTM hat sich im Verlauf der Testfahrten bewährt und sein Potenzial unter Beweis gestellt, etwa mit der Bestzeit durch Timo Glock beim großen Finale der Vorbereitungen in Hockenheim Anfang April. Dennoch werden die Karten beim Saisonstart auf der 4,574 Kilometer langen Strecke neu gemischt. Traditionell erfolgt die erste echte Standortbestimmung mit vollkommen neuen Fahrzeugen erst in den ersten Qualifying-Sessions und Rennen.


Die Neuerungen

Nicht nur die Rennwagen sind neu für die DTM-Saison 2017. Dasselbe gilt auch für viele weitere Bereiche. Unter anderem sollen weichere und stark abbauende Reifen, ein effizienteres Drag Reduction System (DRS) und Details wie das Verbot der Reifen-Heizdecken dafür sorgen, dass das Können der Fahrer noch stärker in den Vordergrund gerückt wird und die Fans noch mehr Action auf der Strecke geboten bekommen. Wie am Sonntag wird es 2017 auch im Rennen am Samstag einen Boxenstopp geben. Beide Läufe sind je 55 Minuten lang.

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Außerdem ist der Funkverkehr zwischen Team und Fahrer künftig stark eingeschränkt. Für zusätzliche Spannung sorgt der Re-Start in einer zweireihigen Grid-Formation im Indianapolis-Stil nach Safety-Car-Phasen. Der Einsatz des DRS ist in allen Rennen auf zwölf Runden (36 Aktivierungen) limitiert. Für die Top-Drei-Positionen im Qualifying werden 2017 Punkte vergeben: Der Fahrer auf der Poleposition erhält drei Zähler, der zweitplatzierte Pilot bekommt zwei Punkte, der Dritte noch einen.

Jeder der drei in der DTM engagierten Automobilhersteller geht mit sechs Fahrern an den Start. BMW Motorsport schickt künftig zwei Einsatzteams mit jeweils drei Piloten ins Rennen. Für das BMW Team RMG sind neben Marco Wittmann auch Augusto Farfus (BR) und Timo Glock (DE) am Start. Im BMW Team RBM kämpfen Bruno Spengler (CA), Tom Blomqvist (GB) und Maxime Martin (BE) um Top-Platzierungen. Die Fahrzeuge von Glock und Blomqvist werden dabei von einer gemischten Crew aus RMG und RBM Mechanikern eingesetzt, dem BMW Team RMR.


Die Erwartungen

BMW Motorsport Direktor Jens Marquardt: „Ich denke, dass wir vor einer der spannendsten DTM-Saisons überhaupt stehen. Im Winter hat die Serie in vielerlei Hinsicht die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt – sei es mit der Entwicklung der neuen Fahrzeuge, mit Veränderungen am Reglement und am Format oder mit der neuen Führung um Gerhard Berger. Deshalb fiebern wir jetzt alle dem ersten Schlagabtausch in Hockenheim entgegen. Alles, was bei den Tests gewesen ist, zählt nun nicht mehr. 18 der besten Fahrer der Welt treffen in über 500 PS starken Rennwagen aufeinander – und das vor dem wohl besten Tourenwagen-Publikum überhaupt. Wir sind mit dem neuen BMW M4 DTM gut vorbereitet. Die ersten beiden Rennen des Jahres können kommen.“

Stefan Reinhold (Teamchef, BMW Team RMG): „Die letzten Wochen vor dem Saisonauftakt waren für unser Team sehr arbeitsintensiv. Wir haben im Anschluss an die letzten Testfahrten die drei Einsatzfahrzeuge für unsere Fahrer vorbereitet und uns bestmöglich auf die ersten Rennen in Hockenheim eingestimmt. Dazu zählte auch intensives Training der veränderten Abläufe beim Boxenstopp, die unsere Crews vor neue Herausforderungen stellen. Wir freuen uns, Augusto Farfus als dritten Fahrer neben Marco Wittmann und Timo Glock bei uns im Team zu haben. Er wird mit seiner Erfahrung und seinem Speed eine Bereicherung sein.“

Marco Wittmann (#11, Red Bull BMW M4 DTM – 56 Rennen, 8 Siege, 15 Podestplätze, 8 Polepositions, 523 Punkte, 2 Fahrertitel): „Es ist natürlich sehr schön, schon zum zweiten Mal in meiner Karriere als Titelverteidiger in eine DTM-Saison zu gehen, diesmal nicht mit der Startnummer 1, sondern mit der Nummer 11. Ich hoffe, das bringt mir mehr Glück als beim ersten Mal. Meine Erinnerungen an Hockenheim sind sehr gut, immerhin habe ich in meinem letzten Rennen dort den Titel gewonnen. Das war ein tolles Wochenende.“

Augusto Farfus (#15, Shell BMW M4 DTM – 66 Rennen, 4 Siege, 12 Podestplätze, 5 Polepositions, 345 Punkte): „Für mich ist zu Beginn dieser DTM-Saison im Prinzip alles neu: das Team, das Auto, die Ingenieure, die Teamkollegen, die Regeln. Das hatte ich seit 2012 in dieser Form nicht mehr. Aber ich freue mich sehr auf diese neue Herausforderung. Alle Hersteller starten in dieser Saison quasi bei Null. Deshalb kann ich mir vorstellen, dass es in den ersten Rennen einige Überraschungen geben wird.“

Timo Glock (#16, DEUTSCHE POST BMW M4 DTM – 56 Rennen, 3 Siege, 5 Podestplätze, 1 Poleposition, 335 Punkte): „Wir stehen vor einer spannenden Saison und darauf freuen wir uns alle. Ich verbinde viel Positives mit Hockenheim. Dort habe ich schon viele schöne und vor allem erfolgreiche Rennen erlebt. Besonders war natürlich mein erster DTM-Erfolg in meiner Debütsaison. Umso schöner ist es, dass wir gleich zwei Mal pro Jahr dort zu Gast sind. Die Strecke ist wie gemacht für die DTM. Ich habe immer ein gutes Gefühl, wenn ich nach Hockenheim komme. Ich kann es kaum erwarten, dass die Rennsaison endlich wieder losgeht.“

Bart Mampaey (Teamchef, BMW Team RBM): „Nach einem langen und arbeitsreichen Winter freuen wir uns sehr, nun wieder Rennen fahren zu können. In Bruno Spengler begrüßen wir einen sehr erfahrenen und schnellen Fahrer neu im Team. Er wird gemeinsam mit Tom Blomqvist und Maxime Martin ein sehr starkes Trio bilden. Ich freue mich besonders darauf zu sehen, wie gut die Zusammenarbeit zwischen unserem Team und dem BMW Team RMG an den Fahrzeugen von Tom Blomqvist und Timo Glock funktionieren wird.“

Bruno Spengler (#7, BMW Bank BMW M4 DTM – 139 Rennen, 14 Siege, 45 Podestplätze, 17 Polepositions, 758 Punkte, 1 Fahrertitel): „Ich bin sehr gut in meinem neuen Team aufgenommen worden und freue mich sehr, in diesem Jahr für das BMW Team RBM zu fahren. In einem neuen Team und mit einem neuen Auto ist diese Saison so etwas wie ein Neustart, nachdem es im vergangenen Jahr nicht so gut für mich gelaufen ist. Es ist immer etwas Besonderes, mit einem neuen Fahrzeug in eine Saison zu gehen. Ich bin auf jeden Fall hoch motiviert.“

Tom Blomqvist (#31, BMW Driving Experience M4 DTM – 36 Rennen, 1 Sieg, 5 Podestplätze, 1 Poleposition, 172 Punkte): „Ich mag das neue Design meines BMW Driving Experience M4 DTM sehr. Es sieht fantastisch aus und ist hoffentlich auch sehr schnell. Ich bin sehr neugierig darauf zu sehen, wo wir im Vergleich zur Konkurrenz stehen. Der größte Unterschied zum Vorjahr werden die schneller abbauenden Reifen sein. Schauen wir mal, wer am ersten Rennwochenende am besten damit umgehen kann.“

Maxime Martin (#36, SAMSUNG BMW M4 DTM – 46 Rennen, 2 Siege, 6 Podestplätze, 2 Polepositions, 231 Punkte): „Ich denke, die neuen Regeln werden den Saisonstart extrem interessant machen. Die Autos sind mit mehr Motorleistung großartig zu fahren. Die neuen Reifen machen einen gewaltigen Unterschied aus und werden meiner Meinung nach für viele verschiedene Rennstrategien sorgen. Ich freue mich auf ein aufregendes Wochenende.“


Die Historie

Insgesamt haben seit 1984 nicht weniger als 82 DTM-Rennen auf dem Hockenheimring stattgefunden. BMW bringt es auf 14 Siege, neun Polepositions und 38 Podestplätze. Zuletzt stand 2014 ein BMW Pilot in Hockenheim ganz oben auf dem Treppchen. Damals konnte Marco Wittmann gleich beim Saisonauftakt triumphieren und den 60. Sieg für BMW in der DTM einfahren. Zugleich war es sein erster Erfolg in der Serie. Am Jahresende streckte der BMW Team RMG Pilot den Pokal für den Fahrer-Champion in die Luft.
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