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ADAC Opel Rallye Cup
10.09.2017

Mit Saisonsieg 4 erhöht Madsen den Druck auf Tom Kristensson

Der ADAC Opel Rallye Cup 2017 wird beim Saisonfinale Ende Oktober im Rahmen der ADAC 3-Städte Rallye ein beinhartes Duell um den Meistertitel erleben. Mit seinem vierten Saisonsieg bei der ADAC Rallye Niedersachsen schloss der Däne Jacob Lund Madsen bis auf 29 Punkte zu Gesamtleader Tom Kristensson auf. Madsen und Copilotin Line Lykke Jensen strichen dabei nicht nur die fünf Bonuspunkte für den Gewinn der „Power Stage“ ein, sondern sammelten bei schwierigen äußeren Bedingungen zusätzlich fünf weitere Zähler für die meisten Wertungsprüfungs-Bestzeiten (7). Damit räumte Madsen bei der Asphalt-Rallye rund um Osterode am Harz das Punktemaximum von 50 Zählern ab und landete mit seinem 140 PS starken Opel ADAM Cup auf einem beeindruckenden 14. Rang im  Gesamtklassement. Kristensson seinerseits büßte als Zweitplatzierter in der Cup-Wertung „nur“ 16 Zähler auf Madsen ein, liegt also zumindest mathematisch immer noch recht sicher auf Titelkurs. 

Der Druck auf den 26-jährigen Schweden ist allerdings enorm angewachsen, denn obwohl er zwei Wertungsläufe verletzungsbedingt auslassen musste, bewies Madsen in Niedersachsen einmal mehr, dass er in dieser Saison nur ein Ziel kennt - den Cupsieg. „Mir ist bewusst, dass Tom nach wie vor die besseren Karten hat. 29 Punkte Vorsprung sind eine Menge. Uns bleibt nichts anderes übrig, als auch bei der 3-Städte Rallye voll anzugreifen. Und dann schauen wir, was Tom gemacht hat, und packen den Rechenschieber aus“, erklärt der 22-jährige Däne. 

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Auch Kristensson, der gemeinsam mit Beifahrer Henrik Appelskog zwei WP-Bestzeiten fuhr und in der Power Stage mit Rang 2 vier Bonuspunkte ergatterte, weiß, was die Stunde geschlagen hat: „Jacob war hier enorm stark. Wir haben allerdings etwas Risiko rausgenommen, als uns die Lücke zu Rang 3 groß genug erschien. Mit voller Attacke noch im Graben zu landen, wäre nicht sehr schlau gewesen. Beim Finale erwartet uns nun ein heißer Tanz. Der Vorsprung wirkt auf den ersten Blick komfortabler, als er ist. Dazu war auch der Rest des Feldes hier wieder viel zu ausgeglichen. Wir müssen Gas geben und dürfen uns gleichzeitig keine Fehler erlauben.“ 

In der Tat ging es in den Top-6 des vorletzten Laufs zum ADAC Opel Rallye Cup 2017 extrem eng zu. Mit Tom Kässer (20, Winnenden) und Nico Knacker (20, Siedenburg) waren es einmal mehr die zwei deutschen Top-Talente, die sich mit der Konkurrenz aus Benelux mit Grégoire Munster (Luxemburg) und Romain Delhez (Belgien) sowie dem Slowenen Tim Novak um den letzten Podestplatz balgten. Am Ende setzte sich Kässer gegen seine Mitstreiter durch und fuhr an der Seite seines Copiloten Sebastian Glatzel zum zweiten Mal in Folge aufs Treppchen. „Wir freuen uns riesig, dass wir unseren Aufwärtstrend von der ADAC Rallye Deutschland hier bestätigen konnten. Das nächste Ziel muss nun sein, uns weiter zu steigern, um Leuten wie Madsen und Kristensson konstant Paroli bieten zu können“, so Kässer, der eine WP-Bestzeit erzielen konnte. 

Sogar drei Mal der Schnellste war Nico Knacker, der jedoch für einen Stempelfehler in WP2 eine Strafminute kassierte und sich daher gemeinsam mit Copilotin Ella Kremer mit dem fünften Rang begnügen musste. Vierte wurden Munster und sein belgischer Co Johan Jalet, die damit ihr bestes Saisonergebnis feierten. Romain Delhez, zuletzt Gewinner des zweiten Laufs bei der ADAC Rallye Deutschland, rutschte dagegen in Wertungsprüfung 9 an derselben Stelle von der Piste wie der in der Gesamtwertung drittplatzierte Ire Calvin Beattie, für den der Traum vom Titelgewinn bei 53 Punkten Rückstand auf Kristensson nun auch rechnerisch geplatzt ist. 

Hinter dem slowenisch-deutschen Duo Tim Novak/Lisa Stengl liefen auf den Positionen 7 und 8 mit Philipp Hetz (29, Hamburg) und dem erst 18-jährigen Maximilian Schmidt (Borchen) zwei Deutsche ein, die mit Julia Götzl (Hetz) und der international renommierten Österreicherin Ilka Minor (Schmidt) jeweils auf eine neue Beifahrerin vertrauten. Schmidt, wie Kässer Absolvent der ADAC Opel Rallye Academy 2016, stieß damit in die Top-10 der Tabelle vor. Dagegen hatten mit Tom Weirather und Christopher Hilmes zwei weitere „Akademiker“ Pech. Der jüngere Bruder der liechtensteinischen Skirennläuferin Tina Weirather, nach den ersten zwei Prüfungen am Freitag noch starker Vierter, kam am Ende als Elfter ins Ziel. Hilmes schied in WP5 aus. 

Punktestand ADAC Opel Rallye Cup (nach 7 von 8 Läufen):
1. Kristensson, 225 Punkte. 2. Madsen 196. 3. Beattie 172. 4. Knacker 129. 5. Novak 129. 6. Munster 100. 7. Delhez 87. 8. Hetz 84. 9. Kässer 82. 10. Schmidt 71. 11. Field 71. 
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