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Sportwagen Allgemein
12.04.2016

Grasser Racing: von Misano nach Oschersleben

Das Auftaktrennen der Blancpain-GT-Sprint-Serie im italienischen Misano verlief für das Grasser Racing Team nicht ganz nach Wunsch. Schon am Samstag war zunächst das Qualifying nicht planmäßig gelaufen, und nach technischen Problemen musste Mirko Bortolotti sein Auto schon nach zwei Runden seines Stints abstellen. So konnten der Italiener und sein deutscher Teamkollege Nicolas Pohler im Lamborghini Huracan GT3 mit der Nummer 63 am Sonntag nur vom 38. Startplatz aus ins Hauptrennen gehen.

„Da konnten wir uns dann immerhin noch bis auf den zwölften Platz nach vorne arbeiten. Das war das absolute Maximum, das aus dieser Ausgangsposition noch möglich war“, meinte Bortolotti.„Ich bin sehr stolz auf das gesamte Team, dass wir das noch geschafft haben“.

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Während Jeroen Bleekemolen aus den Niederlanden und sein slowakischer Teamkollege Stefan Rosina im Auto mit der Nummer 16 keine Zielflagge sahen, sie wurden von einem WRT Audi bei einer Gelb Phase ins „Aus“ befördert, landeten der Deutsche Luca Stolz und der Italiener Michele Beretta, die gemeinsam im Lamborghini mit der Nummer 19 in der Silber-Cup-Wertung antreten, auf einem etwas unglücklichen vierten Rang in ihrer Klasse. Nachdem sie am Samstag das Qualifikationsrennen in der Silberkategorie gewonnen hatten, lieferten sie sich längere Zeit einen faszinierenden Zweikampf um die Spitze mit dem Audi von Nicolaj Moller Madsen und Markus Pommer, ehe sie eine Durchfahrtsstrafe wegen angeblichem Nicht-Respektierens der Streckenbegrenzung auf Platz vier zurückwarf.

Teamchef Gottfried Grasser möchte das insgesamt enttäuschende Wochenende möglichst schnell hinter sich lassen: „Misano war einfach nicht unser Rennen. Irgendwie hat da von Anfang an nichts so richtig gepasst, wir waren nie wirklich konkurrenzfähig. Das Highlight war da noch der Sieg von Luca und Michele am Samstag. Dieses Wochenende müssen wir einfach abhaken und nach vorne schauen. Schließlich sind wir schon auf dem Weg nach Oschersleben zum Auftakt des ADAC GT Masters.“

Dort wird die Grasser-Truppe in ihrer Debütsaison in diesem hochklassigen Event mit zwei Autos am Start sein: In der Nummer 63 sitzen dann mit Christian Engelhart und Rolf Ineichen sehr erfahrene Piloten. Engelhart feierte im ADAC GT Masters bereits sechs Siege. Rolf Ineichen, ein 37-jähriger Schweizer, hat ebenfalls langjährige GT-Erfahrung, bisher vor allem mit Porsche.Das zweite Auto, die Nummer 16, teilen sich die beiden Lamborghini Junioren Stolz und Tweraser. Luca Stolz, gerade mal 20 Jahre alt und 2013 mit 17 der jüngste Starter aller Zeiten im Porsche Carrera Cup, war bereits 2015 mit einem Bentley im ADAC GT Masters unterwegs. Gerald Tweraser, der 27-Jährige Grasser Pilot, stammt aus Bad Ischl und freut sich schon sehr darauf, in Zukunft die heimischen Farben in einer hochklassigen Rennsportserie vertreten zu dürfen.

Die Konkurrenz für die beiden Grasser Lamborghini ist groß: 19 Teams mit mehr als 30 Supersportwagen von acht Marken und einem bunten Fahrermix werden in Oschersleben ihren Einstand in die große Jubiläumssaison des ADAC GT Masters geben. Favoriten sind schwer auszumachen, auch wenn beim großen Test vor gut einer Woche an gleicher Stelle Audi-Pilot Christopher Mies die schnellste Zeit erzielte. Aber bis jetzt hat wohl noch niemand seine Karten wirklich aufgedeckt. „Beim Testen geht es ja doch in erster Linie darum, sein eigenes Programm durchzuziehen“, sagt Teamchef Grasser. „Wahrscheinlich werden wir frühestens nach diesem Wochenende eine Ahnung haben, wo wir genau stehen. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir von Anfang an gut aussehen.“

Beide Rennen des ADAC GT Masters, am Samstag und am Sonntag, gibt es übrigens um 13.15 Uhr live bei SPORT1 zu sehen.
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