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Rallye Allgemein
10.04.2016

Jan Becker gewinnt Wiedergeburt der ADAC Cimbern Rallye

Die Wiedergeburt der ADAC Cimbern Rallye ist mehr als gelungen. Nach den Veranstaltungen 1982 und 1983 ging der Wettbewerb der Motorsportfreunde Idstedt in die Wikinger Rallye auf und wurde nach deren letzter Ausgabe nun erfolgreich „wiederbelebt“. Bei strahlendem Sonnenschein absolvierten fast 100 Teams aus fünf Nationen die sechs Wertungsprüfungen in Angeln, dem hügeligen Land nördlich von Süderbrarup. Die starke Teilnehmerzahl aus Dänemark resultierte auch daraus, dass die nördlichen Nachbarn hier einen Lauf zu ihrer Meisterschaft austrugen.

Den Anspruch, dass der Sieg unbedingt nach Dänemark gehen sollte, untermauerten vor allem Esben Hegelund / Ole Frederiksen. Im Skoda Fabia R5 gingen sie vom Start weg in Führung und hatten bis zur vierten Prüfung einen Vorsprung von 15,6 Sekunden auf den Hamburger Jan Becker und seinen Co-Piloten Klaus Wicha (Bad Hersfeld) im Subaru Impreza herausgefahren. „Mir war da klar, das Ding ist gelaufen“, sagte Becker und erklärte, „ich war aber auch auf den ersten drei Prüfungen voll von der Rolle und viel zu aggressiv mit den kalten Reifen. Daraus resultierten mehrere Quersteher.“ Dennoch gab der Hamburger nicht auf und attackierte. In der vorletzten Prüfung zeigte Hegelund Nerven und rutschte zeitraubend von der Strecke. Becker lag nun in Führung, aber nur den Hauch von 0,3 Sekunden vor Michael Sørensen / Claus Amstrup im Skoda Fabia S2000. Beim Kampf um den Gesamtsieg war es dann erneut ein Däne, der Nerven zeigte und den möglichen Sieg verschenkte. Im Ziel hieß lautete die Reihenfolge Becker vor Hegelund und Sørensen. „Diesen Sieg wollte ich unbedingt, deshalb habe ich auf der letzten Prüfung wieder alles riskiert“, strahlte Becker im Ziel.

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Hinter den Dänen Ib Kragh (Citroen DS3 R5) und Martin Johansen (Renault Clio Maxi) fuhren Guido Imhoff / Sebastian Walker (Burgdorf/Trittau) in ihrem VW Golf Kit-Car auf den starken sechsten Gesamtrang. Imhof war nicht nur wegen des Resultates begeistert, „Ich hatte den ganzen Tag nur Spaß im Auto. Diese Wertungsprüfungen sind extrem anspruchsvoll und sie sind die Genialsten die ich kenne.“ Timo Broda / Valentin Langner (Mitsubishi Lancer, Hamburg(Kernberg) und ihre schleswig-holsteinischen Markenkollegen Martin Schütte (Klein Nordende)/ Kerstin David (Tangstedt) belegten die Plätze sieben und acht. Einen starken Auftritt hatte das Damen-Team Stephanie Zorn (Klein Nordende) mit ihrer Hamburger Co-Pilotin Katrin Telschow. Im Renault Clio schlugen sie die versammelte männliche Konkurrenz und gewannen die mit 24 Teams sehr stark besetzte Division 2.

Ein Teil der Rallye wurde auch für den neu eingeführten DMSB Rallye Cup gewertet. Hier ging der Sieg an Ken Milde (Berlin) mit Co-Pilotin Heinke Möhrpahl (Börnsen) im Mitsubishi Lancer. Milde konnte damit auch die Führung in der Cup-Wertung der Region Nord ausbauen. Als Zweitplatzierte beendeten Marco von Appen / Thomas Puls (Kisdorf/Stuvenborn) im VW Golf die Rallye, den dritten Platz erfuhren sich Thomas Schnelle / Christine Hagen (Celle) in einem weiteren Mitsubishi Lancer.

Zufriedene Gesichter gab es auch beim Veranstalter. Organisationsleiter Rainer Haulsen (Schleswig) sagte, „Das war eine gelungene Neuauflage der ADAC Cimbern Rallye, auch das Wetter hat es richtig gut mit uns gemeint. Wir bedanken uns bei allen Anwohnern an den Strecken für die Geduld und die Unterstützung. Bei dem tollen Wetter fanden mehrere Grillfeste entlang der Wertungsprüfungen statt. Die anspruchsvollen Prüfungen haben aber einigen Fahrern auch ihre Grenzen aufgezeigt. Glücklicherweise blieben alle Unfälle und Ausrutscher folgenlos, einige Teams müssen allerdings jetzt massive ‚Knitterschäden' beheben.“ Und mit Blick in die Zukunft ergänzte Haulsen, „wir freuen uns schon jetzt auf die Cimbern-Rallye 2017.“
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