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Rallye DM
24.06.2015

Peter Mücke beim ADAC Sachsenring Classic

Motorsport pur im Fahrerlager und ein sehr interessanter Zweikampf auf der Rennstrecke – so gestalte sich das ADAC Sachsenring Classic für Peter Mücke am vergangenen Wochenende (20./21. Juni) an der Piste bei Hohenstein-Ernstthal. Der Chef des Teams kfzteile24 Mücke Motorsport, das in der DTM (Deutsche Tourenwagen Masters), FIA Formel-3-Europameisterschaft, ADAC Formel 4 und italienischen Formel 4 engagiert ist, saß diesmal in zwei Rennen wieder selbst hinter dem Lenkrad.

Der 68-Jährige holte dabei im DRM Klassik Pokal zwei Siege, die er sich im legendären Ford „Zakspeed“ Turbo Capri hart erkämpfen musste. „Das Duell mit Daniel Schrey aus Rietberg im Porsche 935K war schon sehr spannend und hat riesigen Spaß gemacht“, schwärmt Peter Mücke von den beiden Läufen im DRM Klassik Pokal auf dem Sachsenring.

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Auf der neuen Streckenvariante feierte der Berliner übrigens seine Fahrer-Premiere. „Im ersten Rennen am Samstag bin ich auf noch feuchter Strecke mit Regenreifen von Position zwei losgefahren und konnte gleich am Start an die Spitze gehen. Doch die Strecke wurde trockener und der Porsche zog mit Slicks an mir vorbei“, berichtet der Berliner. Doch zehn Minuten vor Ende des halbstündigen Laufes fing es an zu regnen und Peter Mücke machte die rund 15 Sekunden Rückstand wieder wett, zog am Porsche vorbei und gewann den Regen-Poker.

Im zweiten Lauf am Sonntag fuhr der Berliner im Ford „Zakspeed“ Turbo Capri, mit dem Klaus Ludwig 16 Siege in der Deutschen Rennsport-Meisterschaft (DRM) zwischen April 1980 und Juni 1982 geholt hatte sowie 1981 Gesamtsieger geworden war, von der Pole-Position los. Und es entwickelte sich auf diesmal trockener Strecke wieder ein spannendes Duell mit dem Hauptkonkurrenten im Porsche mit mehreren Führungswechseln. Am Ende hatte Peter Mücke mit rund drei Sekunden Vorsprung die Nase vorn.

Das war nichts für schwache Nerven, was auch sein Sohn Stefan Mücke (selbst Aston-Martin-Werksfahrer unter anderem in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC) am Rande der Piste zu spüren bekam. „Ich war an der Boxenmauer zehnmal mehr aufgeregt im Vergleich dazu, wenn ich selbst hinterm Lenkrad sitze. Das Duell war wirklich super spannend“, gesteht der 33-Jährige, der wie immer bei den Renneinsätzen seines Vaters Renningenieur und Teamchef war. „Mein Vater hat sich Stück für Stück immer besser an das Auto herangetastet und ist super gefahren“, freut sich der Junior-Chef von Mücke Motorsport, der für das Projekt „Mücke Motorsport Classic“ verantwortlich zeichnet und den rund 540 PS starken Turbo Capri im vergangenen Jahr erstmals nach knapp 32 Jahren wieder rennfähig gemacht hatte.

Peter und Stefan Mücke hatten also bei der Veranstaltung auf dem Sachsenring mit mehr als 700 Fahrern aus 20 Nationen in fünf Automobil- und 13 Motorrad-Klassen riesigen Spaß. „Das ist Rennsportgeschichte pur mit vielen Stars von damals gewesen. Eine Superveranstaltung, bei der auch viele Fans von früher mit Kindern oder gar Enkeln zu uns ins Teamzelt kamen, mit uns plauderten und Autogramme haben wollten“, berichtet Mücke Senior, der früher im Zastava schon viel umjubelte Erfolge auf dem Sachsenring gefeiert hatte. Insgesamt fuhr der elfmalige DDR-Meister (viermal Rundstrecke, siebenmal Auto-Cross) und dreimalige Auto-Cross-Europameister seit Beginn seiner Motorsportkarriere 1973 mehr als 500 Siege ein. Zu den beiden jetzigen vom Sachsenring sollen Anfang August beim 43. AvD-Oldtimer-Grand-Prix auf dem Nürburgring möglichst weitere hinzukommen. Denn dort ist der dritte Renneinsatz des Teamchefs als Fahrer geplant.

Bei seinem ersten Einsatz als Rennfahrer in diesem Jahr holte Peter Mücke am 15. Mai zusammen mit seinem DTM-Piloten Daniel Juncadella aus Spanien beim Drei-Stunden-Rennen ADAC 24h-Classic auf der Nürburgring-Nordschleife im Mercedes-Benz 190 E 2.5 EVO II den Sieg in der Youngtimer-Klasse Y58 – das war Gesamtplatz 24. unter rund 200 gestarteten Rennern. Am kommenden Wochenende (26. bis 28. Juni) tauscht Peter Mücke wieder das Cockpit mit dem Kommandostand des Teamchefs. Denn mit den Rennen der DTM und FIA Formel-3-Europameisterschaft auf dem Norisring in Nürnberg steht das Saisonhighlight auf dem Stadtkurs an.
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