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24h Nürburgring
20.05.2015

Happy End für Daniel Bohr bei turbulentem 24h Rennen

Turbulent war sie, die 43. Ausgabe des ADAC Zürich 24h-Rennens. Wie allen anderen Kontrahenten machten wechselnde Wetterbedingungen und diverse Unfälle auf der Strecke auch dem Team Lubner mit Daniel Bohr das Leben so richtig schwer und fast hätte ein beschädigter Motor das Aus bedeutet. Am Ende hieß es aber Podium und Platz zwei in der Klasse Cup 1 für den jungen Luxemburger und seine Teamkollegen.

Schon in der ersten Qualifying-Session am Donnerstagabend präsentierte sich das Team Lubner mit Daniel Bohr und seinen Teamkollegen Michael Brüggenkamp, Robert Schröder und Roger Vögeli gut aufgestellt. Von Beginn an behaupteten sie sich vor der Konkurrenz und sicherten sich die vorläufige Pole-Position.

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Und so ging die Mannschaft mit Zuversicht in den nächsten Tag, an dem das entscheidende zweite Qualifying für die Startaufstellung zum ADAC 24h Rennen statt-and. Doch schon hier zeigte sich die Eifel mit ihren typischen Wetterbedingungen mit Regen und Nebel. Team Lubner entschied sich deshalb, nur wenige Runden zu fahren und nicht erneut auf vollen Angriff zu gehen, auch um den Opel Astra OPC zu schonen und gab sich somit mit Startplatz drei in der Klasse Cup 1 zufrieden. „Zwar hatten wir gestern schon die Pole-Position, aber wir wollten diese nicht mit erhöhtem Risiko halten. Startplatz drei ist eine gute Ausgangsposition für dieses harte Rennen“, so Daniel Bohr nach der Qualifikation.

Pünktlich um 16.00 Uhr schickte Rennleiter Walter Hornung das Starterfeld aufgeteilt in drei Gruppen auf die Reise zwei Mal Rund um die Uhr. Daniel Bohr wurde die Ehre zu Teil, im Opel Astra OPC des Teams Lubner den Start zu übernehmen und dies erwies sich als die richtige Entscheidung des Teamchefs. Der Luxemburger nutzte sofort seine Chance und übernahm die Führung, die er allerdings auf dem Grand-Prix-Kurs schon wieder los war, denn ein Kontrahent fuhr ihm ins Heck und sorgte neben dem Verlust von zwei Positionen auch gleich dafür, dass dem Opel Astra die Heckstoßstange abhanden kam. Doch schon in der gleichen Runde hatte sich Daniel Bohr die zweite Position zurückerobert und konnte diese auch bis zum Ende seines Stints verteidigen.

Und auch seine Teamkollegen Michael Brüggenkamp, Robert Schröder und Roger Vögeli sorgten immer wieder dafür, dass es Spannend blieb. Immer wieder wechselten die Positionen. Am Ende übergab der junge Luxemburger den Opel Astra mit der #253 nach seinem nächtlichen Stint mit einem gehörigen Abstand zur Konkurrenz in der Klasse Cup 1 in Führung liegend an seine Teamkollegen, die trotz wechselhafter Bedingungen und einigen heftigen Unfällen ebenfalls alles dafür gaben, den Opel auf Siegkurs zu halten. „Es ist echt schwierig im Moment da draußen. Die Bedingungen wechseln ständig von trocken auf nass und umgekehrt. Dadurch gibt es auch sehr viele Unfälle die zusätzlich dafür sorgen, dass man an einigen Stellen echt vorsichtig sein muss, sich nicht noch irgendwelche Teile aufzusammeln bzw. selbst getroffen zu werden“, gab Daniel Bohr nach einem seiner Stints zu Protokoll.

Bis zum frühen Morgen schaffte es die Mannschaft von Lubner Motorsport ihre Führung zu behaupten, bis das Auto dann um 08.00 Uhr völlig unplanmäßig die Box ansteuerte. Roger Vögeli klagte über einen völlig überhitzten Motor und schnell stellte die Crew fest, dass der Opel Astra Kühlwasser verlor – eigentlich das Todesurteil für einen Motor, doch die Mannschaft entschied sich, nicht aufzugeben. Kühlwasser wurde nachgefüllt und die Maxime ausgegeben, nur noch mit reduzierter Drehzahl zunächst das Rennen fortzusetzen.

Ob der Opel allerdings die noch zu fahrenden acht Stunden überleben würde, daran zweifelte Teamchef Mirko Lubner schon sehr: „Es sieht nicht gut aus! Wir müssen jetzt alle fünf bis sieben Runden an die Box und Kühlwasser nachfüllen!“ Mit diesem Schaden war auch der Traum vom Klassensieg ausgeträumt, dennoch gab die Mannschaft nicht auf, zumal der Motor von Stunde zu Stunde mehr Schaden nahm, und kämpfte weiter. Es begann ein unendlich langes Beten und Zittern! Letztlich wurde dieser Ehrgeiz und auch der Teamgeist belohnt. Um kurz nach 16.00 Uhr sah Daniel Bohr als Zielfahrer auf Platz zwei in der Klasse Cup 1 mit seinem angeschlagenen Opel Astra OPC das schwarz-weiß-karierte Tuch!

Entsprechend groß war die Freude, aber auch zugleich die Erleichterung, es trotz all dieser widrigen Bedingungen geschafft zu haben: „Ich weiß im Moment gar nicht, was ich sagen soll … Klar, wäre der Klassensieg schön gewesen, aber unter den Bedingungen mit dem wechselnden Wetter, den ganzen Gelbphasen durch zum Teil doch heftige Unfälle in der Nacht und dann mit diesem Schaden am Motor ist Platz zwei in unserer Klasse ein super Ergebnis! Ich bin absolut Happy! Vielen Dank an die ganze Mannschaft und hier vor allem an unsere Mechaniker! Den Klassensieg holen wir uns nächstes Jahr, versprochen“, so Daniel Bohr nach dem Rennen.

Erst in gut vier Wochen geht es für Daniel Bohr weiter. Am 20. Juni startet die VLN mit dem ADAC ACAS H&R Cup in seine nächste Runde.
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