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12h Brünn
12.10.2015

Rang vier für Sebastian Asch bei den 12h von Brünn

Nur eine Woche nach dem Gewinn der Meisterschaft im ADAC GT Masters war Sebastian Asch bereits wieder im Einsatz. Der Ammerbucher startete für Hofor-Racing in einem Mercedes-Benz SLS AMG GT3 beim 12-Stunden-Rennen von Brünn. Zusammen mit seinen Teamkollegen zeigte der Ammerbucher eine starke Leistung und kam als Vierter ins Ziel.

Pause kennst du offenbar nicht! Gleich nach dem Titelgewinn beim ADAC GT Masters-Finale ging es für dich weiter zu den 12h von Brünn. Wie kam es zu diesem Einsatz?

Sebastian Asch: „Der Kontakt zum Hofor Racing-Team kam über Kenneth Heyer zustande. Ich kenne ihn schon seit meiner Teilnahme am Seat Leon Supercopa Cup im Jahr 2005. Ziel des Einsatzes bei den 12h von Brünn war es, Chantal Kroll zum Meistertitel in der 24H SERIES zu verhelfen. Mit Rang vier im Rennen ist uns das gelungen. Ich möchte Chantal und dem Hofor Racing-Team auch auf diesem Wege nochmals zum Titel gratulieren und freue mich, dass ich einen Teil zum Erfolg beigetragen konnte. Die Zusammenarbeit mit dem Team hat wirklich großen Spaß gemacht.“

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Es war dein erstes Mal auf der Strecke in Brünn. Leicht wurde dir die Eingewöhnung nicht gemacht.

Sebastian Asch: „Absolut nicht! Die Strecke ist durch die schier endlose Aneinanderreihung von Kurven sehr anspruchsvoll - eben eine totale Motorradstrecke. Es regnete anfangs wirklich aus Kübeln und teilweise war am Freitag kein Fahrbetrieb auf der Strecke möglich. Ich lag bei nassen Bedingungen lange an der Spitze im Training. Abstimmungsarbeit war aber kaum möglich, da wir wussten, dass das restliche Wochenende trocken bleiben würde. Ich war schließlich einer der ersten, der auf Slicks rausfuhr. Das war tricky, aber irgendwann mussten wir ja eine Richtung finden. Das Qualifying fuhr schließlich mein Teamkollege Christiaan Frankenhout und brachte uns auf Startplatz drei.“

Du warst gefühlt permanent auf der Strecke. Wie stressig war der Doppeleinsatz auf zwei Autos?

Sebastian Asch: „Ich war schon vor dem Wochenende auf beiden Autos des Teams genannt. Letztlich bestritt ich mit der Startnummer 9 aber nur einen Stint und wurde hauptsächlich auf der #10 eingesetzt. Dort fuhr ich insgesamt drei Stints - davon einen Doppelstint von rund 110 Minuten. Eigentlich war das zunächst nicht so geplant, es stellte sich aber als beste Taktik heraus. Nach einem Unfall wurde Code60 ausgerufen. Mein Teamkollege war ohnehin kurz vor der Boxeneinfahrt und wir entschieden uns für einen Stopp und wechselten direkt die Bremsbeläge. Das war der perfekte Schachzug, da einige Konkurrenten die Chance nicht nutzten und im normalen Rennbetrieb durch den Wechsel wesentlich mehr Zeit verloren. Somit kamen wir einen Platz nach vorne und waren schließlich Vierte. Das einzige Problem war, dass während einer Code60-Phase nur die Hälfte des Tankvolumens nachgefüllt werden darf. Also haben wir später einen Splash and Dash eingelegt und das Auto wieder vollgetankt. Ein so langer Stint in der Nacht war allerdings nur möglich, weil die Außentemperaturen sehr niedrig waren und die Reifen so länger hielten. Ich fuhr Rundenzeiten zwischen 2:03 und 2:07 Minuten. Bei der Dunkelheit war das gut.“

Wie schwierig war die Sicht in der Nacht?

Sebastian Asch: „Man muss einmal dort gewesen sein, um eine Vorstellung zu haben, wie dunkel es ist. Auf der gesamten Strecke gibt es kein Flutlicht. Es war einfach schwarz! Wir waren alle mit Fernlicht unterwegs, um überhaupt etwas zu sehen.“

Wie zufrieden bist du am Ende mit Rang vier?

Sebastian Asch: „Natürlich hatten wir uns einen Podestplatz erhofft. Am Nachmittag fiel unser Auto mit der #10 allerdings recht weit zurück und wir mussten erst wieder Boden gutmachen. Kurz vor dem Ende sah es sogar noch so aus, als würden wir auf Rang drei nach vorne rutschen, weil sich die Konkurrenz wohl etwas mit der Strategie verschätzt hatte. Da stieg die Anspannung in der Box nochmals deutlich an. Letztlich hat das nicht geklappt, aber das wichtigste war, das Rennen zu beenden. Rang vier war kein schlechtes Ergebnis.“

Eine Pause gibt es jetzt nach diesem Rennen wieder nicht. Was steht am kommenden Wochenende auf dem Programm?

Sebastian Asch: „Ich reise nach Estoril zum Saisonfinale der European Le Mans Series. Dort werde ich wie bereits auf dem Red Bull Ring für Proton Competition an den Start gehen. An den Porsche 911 RSR konnte ich mich bereits bei meinem ersten Auftritt gewöhnen und ich habe noch eine Rechnung offen, da es in Österreich nur zu Rang fünf reichte. Wir hatten den Speed für den Sieg, einige Safety-Car-Phasen spielten dort aber der Konkurrenz in die Karten. Hoffentlich drehen wir diesmal den Spieß um.“
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