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FIA Formel E
15.12.2014

Lucas di Grassi festigt Platz an der Tabellenspitze

Drei Rennen, dreimal auf dem Podium und souverän an der Tabellenspitze der FIA Formula E: Lucas di Grassi aus dem Team Abt Sportsline hat dem ersten Drittel der Saison deutlich seinen Stempel aufgedrückt. In Punta del Este (Uruguay) feierte der Brasilianer einen Tag vor dem dritten Advent einen dritten Platz und baute damit seine Tabellenführung aus.

Teamkollege Daniel Abt erzielte die schnellste Rennrunde im hochkarätigen Starterfeld. Auch die Zuschauer auf den ausverkauften Tribünen entlang der Küste des Ferienortes erlebten ein spektakuläres Rennen mit zahlreichen Überholmanövern, mehreren Safety-Car-Phasen und einem actionreichen Endspurt.

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Einmal mehr war Lucas di Grassi genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort und sammelte hinter Sébastien Buemi und Nelson Piquet jr. wertvolle Zähler. Nach dem Sieg beim Auftakt in Peking und dem zweiten Platz vor drei Wochen in Malaysia ist di Grassi der einzige Pilot im Feld mit drei Pokalen. Der Brasilianer war schon im Qualifying kein Risiko eingegangen und hatte sich mit Platz sechs eine solide Ausgangsposition für das 31 Runden lange Rennen gesichert. Nach einem guten Start und einem kleinen Gerangel mit der Konkurrenz fuhr di Grassi lange auf Platz sieben, rückte nach einem perfekten Boxenstopp samt Wechsel auf das zweite Auto weiter nach vorn und eroberte zwei Umläufe vor dem Ziel seinen Podiumsplatz.

Teamkollege Daniel Abt wurde bei knapp 30 Grad Celsius Außentemperatur erneut Opfer eines technischen Defekts. Schon kurz nach dem Start und dann noch zwei weitere Male sorgte ein Fehler im für alle Teams einheitlichen Batterie-Management dafür, dass sein Auto in einen Sicherheitsmodus fiel und sich abschaltete. Abt musste die Elektronik neu starten und fiel dadurch ans Ende des Feldes zurück. „Aufgeben“ aber existiert im Wortschatz des 22 Jahre alten Allgäuers nicht: Nach dem Wechsel auf das zweite Auto zeigte der Youngster seinen Kampfgeist, fuhr die mit Abstand schnellste Runde des Rennens und sammelte dafür zwei Punkte ein.

Nach drei von geplanten neun Veranstaltungen führt Lucas di Grassi die Fahrerwertung mit 18 Punkten Vorsprung auf die Konkurrenz an. In der Teamwertung liegt Abt Sportsline nur zwei Zähler hinter der französischen Werksmannschaft von Renault. Der Lauf in Punta del Este war das dritte von neun Rennen der FIA Formula E, zu denen Auftritte in China, Uruguay, Argentinien, den USA, Monaco, Großbritannien und Deutschland gehören. Der vierte Auftritt folgt direkt nach dem Jahreswechsel und erneut in Südamerika: Am 10. Januar 2015 starten Daniel Abt und Co in den Straßen von Buenos Aires (Argentinien).

Stimmen nach dem Rennen

Hans-Jürgen Abt, Teamchef: „Der nächste coole Auftritt von Lucas – herzlichen Glückwunsch! Der Kurs hier in Punta del Este ist eine große Herausforderung. Wir haben deshalb nichts riskiert, sondern uns darauf konzentriert, so viele Punkte wie möglich mitzunehmen. Das ist uns gelungen, denn Lucas hat seine Führung ausgebaut und auch in der Teamwertung sind wir weiter ganz vorn dabei. Es tut mir leid für Daniel, der schon wieder unverschuldet Opfer eines technischen Defekts geworden ist. Wozu er sonst in der Lage gewesen wäre, hat er eindrucksvoll mit seiner schnellsten Rennrunde gezeigt.“

Lucas di Grassi: „Drei Rennen, dreimal Podium – ein toller Start in die Saison und auch ein schöner Abschluss des Motorsportjahres. Ich komme zu jedem Wochenende mit dem Ziel, zu gewinnen. Aber auf den engen Stadtkursen und mit der starken Konkurrenz geht es manchmal auch darum, cool zu bleiben, keine Fehler zu machen und konstant Punkte zu sammeln. Danke an die Mannschaft für den starken Einsatz hier in Uruguay und auch an die Organisatoren für das nächste tolle Formel E-Event.“

Daniel Abt: „Die zwei Punkte für die schnellste Rennrunde sind heute nur ein schwacher Trost. Ich wollte hier in Uruguay eigentlich endlich meine Pechsträhne beenden, konnte das aber schon nach zwei Runden vergessen. Trotzdem haben wir gezeigt, wozu wir in der Lage sind, wenn alles reibungslos läuft. Das macht Mut auf das nächste Rennen, das zum Glück schon kurz nach Silvester auf dem Programm steht.“